Der 36. Kongress der Vereinigten Staaten, bestehend aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat, war die Legislative der Vereinigten Staaten. Seine Legislaturperiode dauerte vom 4. März 1859 bis zum 4. März 1861. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse II) waren im Jahr 1858 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Dabei ergaben sich in den Kammern unterschiedliche Mehrheiten. Während die Demokratische Partei im Senat die Mehrheit hatte, war im Repräsentantenhaus die Republikanische Partei in der Mehrheit. Aufgrund der Austritte einiger Südstaaten (siehe unten) verschoben sich die Mehrheitsverhältnisse im Senat zu Gunsten der Republikaner. Der Kongress tagte in der amerikanischen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Präsident war der Demokrat James Buchanan. Die Vereinigten Staaten bestanden damals aus 33 Bundesstaaten. Im Januar 1861 kam mit Kansas der 34. Staat hinzu. Allerdings waren zwischen den Kongresswahlen 1860 (37. Kongress) und dem Ende der Legislaturperiode des 36. Kongresses (4. März 1861) die Staaten South Carolina, Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und Texas aus der Union ausgetreten, was diese aber nicht anerkannte. Der Kongress lehnte die Austritte der Südstaaten ab. Die meisten der Abgeordneten und Senatoren aus den Südstaaten gaben freiwillig ihre Ämter auf. Andere wurden als Anhänger der sogenannten Rebellen aus dem Kongress ausgeschlossen. Der Austritt dieser Bundesstaaten erfolgte vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Amerikanischen Bürgerkriegs. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1850.
4. März 1859: Beginn der Legislaturperiode des 36. Kongresses
Die gesamte Legislaturperiode ist von den Spannungen zwischen dem Norden und dem Süden im Vorfeld des Bürgerkriegs geprägt. Außerdem gehen im Westen die Indianerkriege weiter.
8. Juni 1859: In Virginia City im späteren Staat Nevada wird die Comstock Lode entdeckt. Ihre Entdeckung löste einen Silberrausch aus.
27. August 1859: Bei Titusville wird die erste Ölquelle in den Vereinigten Staaten erschlossen.
2. Dezember 1859: John Brown wird für seine Aktion wegen Hochverrat hingerichtet.
3. April 1860: Der Pony-Express nimmt seine Arbeit auf.
23. April – 3. Mai 1860: Democratic National Convention in Charleston South Carolina. Der Parteitag kann sich nicht auf einen Präsidentschaftskandidaten festlegen.
9. Mai 1860: In Baltimore stellt die Constitutional PartyJohn Bell als ihren Präsidentschaftskandidaten auf.
18. – 23. Juni 1860: Auf ihrem zweiten Nominierungsparteitag des Jahres 1860, der in Baltimore stattfindet nominieren die Demokraten Stephen A. Douglas zum Präsidentschaftskandidaten
26. – 28. Juni 1860: Die Demokraten aus den Südstaaten lehnen die Nominierung von Douglas ab und nominieren ihrerseits bei einem Parteitag in Richmond in Virginia den amtierenden Vizepräsidenten John C. Breckinridge.
6. November 1860: Präsidentschafts- und Kongresswahlen in den USA. Der Republikaner Abraham Lincoln wird zum neuen Präsidenten gewählt (Amtsantritt 4. März 1861). Bei den Kongresswahlen sichern sich die Republikaner die Mehrheit in beiden Kammern.
18. Dezember 1860: Der Crittenden-Kompromiss wird in den Kongress eingebracht. Dieser Vermittlungsversuch zwischen dem Norden und dem Süden findet aber im Kongress keine Mehrheit.
20. Dezember 1860: Als Reaktion auf die Wahl Lincolns verkündet South Carolina seinen Austritt aus der Union. (Sezession)
3. Januar 1861: In Delaware entscheidet man sich für den Verbleib in der Union.
9. Januar 1861: Mississippi schließt sich der Sezession an.
10. Januar 1861: Florida schließt sich der Sezession an.
11. Januar 1861: Alabama schließt sich der Sezession an.
18. Januar 1861: Georgia schließt sich der Sezession an.
26. Januar 1861: Louisiana schließt sich der Sezession an.
29. Januar 1861. Kansas wird als 34. Staat in die Union aufgenommen.
1. Februar 1861: Texas schließt sich der Sezession an.
bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 36 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 36. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)