Thörnich befindet sich etwa zehn Kilometer östlich von Schweich in einer Moselschleife. Das Ortsgebiet erstreckt sich beiderseits der Mosel und umfasst im südwestlichen Bereich die Ortsbebauung und am gegenüberliegenden Moselufer Weinberge. Der Ort wird tangiert von der Landesstraße 48, die hier über eine Brücke auf die Bundesstraße 53 führt.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Thörnich, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2][1]
Jahr
Einwohner
1815
151
1835
180
1871
194
1905
184
1939
201
1950
229
Jahr
Einwohner
1961
193
1970
170
1987
177
1997
172
2005
160
2023
216
Politik
Gemeinderat
Der Ortsgemeinderat in Thörnich besteht aus sechs Ratsmitgliedern und dem Vorsitzenden.[3]
Ortsbürgermeister
Hans-Peter Brixius wurde 2004 Ortsbürgermeister von Thörnich.[4] Bei der Direktwahl im Mai 2019 wurde er für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[5] Der Vorgänger von Brixius, Manfred Linden, hatte 2004 nicht erneut kandidiert.[4]
Im Juni 2024 wurde Harald Rauen zum Ortsbürgermeister gewählt.[6]
Wappen
Blasonierung: „Das Wappen ist geteilt und in der oberen Hälfte gespalten. Rechts oben in Blau eine goldene Mitra mit goldenem Nimbus, dahinter ein schräg links liegender goldener Krummstab. Oben links in Gold über einem grünen Dreiberg ein schwarzer Weinbergspfahl mit einem grünen herzförmig gebundenen Rebstock mit zehn Knospen. Unten in Silber eine blaue Brücke mit zwei Pfeilern.“
Sehenswürdigkeiten
Die 1789/90 erbaute katholische Pfarrkirche St. Maternus verfügt über zwei Steinaltäre vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Ausstattung der Erbauungszeit ist weitestgehend erhalten.
Ein altes, etwa 4 Meter hohes Schaftkreuz aus Rotsandstein mit der Jahreszahl 1615 befindet sich auf einem zum Sockel umgewidmeten römischen Kelterstein, zu finden an der Straße von Thörnich nach Köwerich.
Der gesamte Ort befasst sich mit dem Weinbau und damit zusammenhängenden, auch touristischen Dienstleistungen.
Veranstaltungen
Thörnich ist überregional für das Weinhöfefest am zweiten Septemberwochenende bekannt, welches von Freitag Abend bis Montag geht. Das Weinhöfefest wird von den Winzern in ihren Häusern ausgerichtet, die dort und in den Höfen ihre Weine und winzertypischen Speisen anbieten.
Freitags beginnt das Weinhöfefest abends auf dem Dorfplatz, wo der Startpunkt für die Erlebnisweinprobe in den Weingütern ist. Samstags und sonntags werden geführte Wanderungen in den Steilhängen von Thörnich angeboten und montags öffnen einige Weingüter und bieten einen Ausklang bei ihnen an.[7]
Weinlagen
Thörnicher Ritsch. Als Konrad Adenauer 1955 nach Moskau reiste, um über die Freilassung deutscher Kriegsgefangener zu verhandeln, hatte er einige Flaschen dieser Weinlage im Gepäck, um seine Verhandlungspartner milde zu stimmen.
Thörnicher Enggass
Thörnicher Schießlay
Literatur
Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 369–370.
↑Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2019; abgerufen am 31. Januar 2021 (siehe Schweich a.d.R.Weinstr., Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile).