Wie im Vorjahr wurden auch 1954 Weltmeisterschaftspunkte nur für die jeweiligen Hersteller der Rennfahrzeuge und nicht für die meldenden Rennteams vergeben. Die ersten sechs der jeweiligen Rennen bekamen Punkte nach dem Schema 8-6-4-3-2-1, wobei nur der am besten platziere Wagen eines Herstellers für die Weltmeisterschaft gewertet wurde. Außerdem wurden von den sechs Rennen nur die jeweils besten Vier gewertet.
Die Meisterschaft begann mit dem 1000-km-Rennen von Buenos Aires und endete bei der Carrera Panamericana. Die Tourist Trophy dieses Jahres konnte mit einer sporthistorischen Besonderheit aufwarten. Ähnlich wie beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans wurde bei der Tourist Trophy auch eine Handicap-Index-Wertung ausgefahren. Bei dieser Wertung wurden Leistung und Hubraum eines Fahrzeugs in Relation zum Gewicht gesetzt. Daraus ergab sich ein Handicap für hubraumstarke Fahrzeuge. Diese Index-Wertung wurde parallel zur Gesamtwertung ausgefahren. Bei der Tourist Trophy wurde für die Punktevergabe bei der Sportwagen-Weltmeisterschaft nicht die Gesamtwertung, sondern die Index-Wertung herangezogen. Somit siegte dort der kleine DB HBR von Paul Armagnac und Gérard Laureau, der in der Gesamtwertung nur den 21. Rang belegt hatte. Die Gesamtwertung hatten Mike Hawthorn und Maurice Trintignant im Werks-Ferrari 750 Monza gewonnen.
Alain Bienvenu: Endurance. 50 ans d’histoire. Band 1: 1953-1964. Éditions ETAI, Boulogne-Billancourt 2004, ISBN 2-7268-9327-9.
Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.