Trintignant, der Sohn eines Weinbauern, hatte eine fast 30 Jahre lange Rennfahrerkarriere, die in den Vorkriegsjahren begann und sich bis in die 1960er-Jahre erstreckte.
Trintignant begann als Mechaniker für seine älteren Brüder. Der Rennfahrertod von Louis Trintignant 1933 war ein Schock für ihn, trotzdem begann er beim Grand Prix de Pau 1938 auf Bugatti selbst mit dem Automobilsport und konnte bereits 1939 kleinere Rennen gewinnen.
Nach dem Krieg kehrte er mit seinem Bugatti, den er in einer Scheune versteckt hatte, beim Rennen im Bois de Boulogne 1945 auf die Rennstrecke zurück. Offenbar war der Wagen aber nicht gut gelagert, Rattenexkremente (französisch „les petoules“) im Tank führten zu seinem Ausscheiden und Jean-Pierre Wimille verpasste ihm daraufhin den Spitznamen „Le Petoulet“, den er humorvoll trug.
Weitere Nachkriegsrennen auf Amilcar und Delage folgten, bevor er beim Großen Preis der Schweiz 1948 einen schweren Unfall erlitt und ins Koma fiel. Der schon totgesagte Trintignant kehrte zurück und bestritt ab 1949 wieder Rennen.
Seine Markenzeichen waren die blaue Wollmütze auf dem Kopf sowie die Zigarette im Mundwinkel – auch im Cockpit.
1956 fuhr er für Vanwall, aber als das große Vorkriegsteam Bugatti 1956 ein Comeback in die Formel 1 wagte, wurde Trintignant freigestellt und durfte für sein Vorkriegsteam starten. Nach nur einem Rennen beim Grand Prix von Frankreich 1956 – Trintignant war nach erfolglosem Rennverlauf ausgeschieden – gab Bugatti auf, und der Franzose kehrte zu Vanwall zurück.
1957 fuhr er sporadisch für Ferrari und 1958 für Rob WalkersCooper-Privatteam, wo er seinen zweiten Formel-1-Erfolg feiern konnte, erneut in Monaco. Von gelegentlichen Auftritten auf B.R.M., Scuderia Centro Sud und Aston Martin abgesehen, blieb er bis Ende der Saison 1960 bei Rob Walker und erreichte vier weitere Podestplätze in Formel-1-Weltmeisterschaftsläufen.
1961 sah man ihn in der Scuderia Serenissima, im nächsten Jahr kehrte er nach Rob Walker zurück, 1963 fuhr er zwei Rennen für Reg Parnell Racing und eins für Scuderia Centro Sud. Bei B.R.M. klang seine lange Karriere 1964 aus, der fünfte Platz beim Großen Preis von Deutschland 1964 war sein letztes erfolgreiches Ergebnis. Trintignant hält einen bis heute gültigen Rekord in der Formel-1-Geschichte, er war zwischen 1950 und 1964 für 14 verschiedene Teams am Start.[1]
Nach der erfolgreichen Rennfahrerlaufbahn mit insgesamt 82 Grand-Prix-Rennen wurde er Weinbauer in Vergèze (Departement Gard) und später auch Bürgermeister dieser Gemeinde. Einer seiner Weine ist noch heute als „Le Petoulet“ bekannt.
Maurice Trintignant war der Onkel des Schauspielers Jean-Louis Trintignant und der Großonkel von Marie Trintignant, die ebenfalls Schauspielerin war und durch ihren gewaltsamen Tod 2003 in die Schlagzeilen geriet.
Maurice Trintignant starb am 13. Februar 2005 im Alter von 87 Jahren in einem Krankenhaus in Nîmes.