Medawar, Sohn eines aus dem Libanon stammenden brasilianischen Geschäftsmannes und einer Engländerin, wurde in den Jahren 1928 bis 1932 am Marlborough College unterrichtet, dann studierte er Zoologie am Magdalen College in Oxford. 1935 wurde er zum Ph. D. promoviert.[3] Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er für das Medical Research Council. Anfang der 1940er Jahre fing er an, sich mit der Thematik des Immunsystems und der Transplantationen zu beschäftigen. Er veröffentlichte auf diesem Gebiet gemeinsam mit Thomas Gibson im Jahr 1943 eine grundlegende Arbeit The fate of skin homografts in man.[4] In dieser Publikation wiesen beide nach, dass die Abstoßung von Organen, die von nicht mit dem Empfänger verwandten Spendern stammen, auf immunologischen Prinzipien beruht. Im Jahr 1948 beschrieb er zuerst das Immunprivileg.[5] 1952 entwickelte Medawar mit der Mutations-Akkumulations-Theorie (engl.mutation accumulation theory) einen auf der Evolutionstheorie basierende Hypothese zur Erklärung der Ursachen des Alterns von höheren Spezies.[6][7]
Die Zukunft des Menschen. Die Reith-Vorlesungen der British Broadcasting Corporation. S. Fischer, Frankfurt am Main 1967
Die Einmaligkeit des Individuums. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1969
Die Kunst des Lösbaren. Reflexionen eines Biologen. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1972, ISBN 3-525-33326-9
Ratschläge für einen jungen Wissenschaftler. Piper, München, Zürich 1984, ISBN 3-492-02867-5
Von Aristoteles bis Zufall. Ein philosophisches Lexikon der Biologie. Piper, München, Zürich 1986, ISBN 3-492-02901-9
Literatur
Gerald Neitzke: Medawar, Peter Brian. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 901 f.
↑Gerald Neitzke: Medawar, Peter Brian. 2005, S. 901.
↑T. Gibson, P. B. Medawar: The fate of skin homografts in man. In: Journal of anatomy. Band 77, Juli 1943, S. 299–310, PMID 17104936, PMC 1252734 (freier Volltext).
↑Peter B. Medawar: Immunity to homologous grafted skin; the fate of skin homografts transplanted to the brain, to subcutaneous tissue, and to the anterior chamber of the eye. In: British journal of experimental pathology. Band 29, Nummer 1, Februar 1948, S. 58–69, PMID 18865105, PMC 2073079 (freier Volltext).
↑P. B. Medawar: An Unsolved Problem of Biology. In: Uniqueness of the Individual. Verlag H. K. Lewis, London, 1952, S. 44–70.
↑E. B. Edney und R. W. Gill: Evolution of senescence and specific longevity. In: Nature 220, 1968, S. 281–282. PMID 5684860