Der Naturpark Taunus (bis Dezember 2012 Naturpark Hochtaunus[1] genannt) ist ein Naturpark mit einer Fläche von 1347,75 km² im MittelgebirgeTaunus. Er ist einer von zwei hessischen Naturparks im Taunus und der zweitgrößte Naturpark in Hessen.
Der Naturpark umfasst im Kern die als Hochtaunus bezeichnete Osthälfte der naturräumlichen Haupteinheit Hoher Taunus. Hier verläuft der Taunushauptkamm mit dem Großen Feldberg (881,5 m) als höchster Taunusberg. Zum Park gehört aber auch der nördlich dieses Kamms gelegene und flächenmäßig viel größere Östliche Hintertaunus. Hinzu kommt der dem Kamm südlich als schmaler Streifen vorgelagerte Vordertaunus, der zum Rhein-Main-Tiefland abfällt. Die ursprüngliche Parkbezeichnung als Naturpark Hochtaunus war deshalb nicht ganz zutreffend.
Flora
Der Hochtaunus ist kaum besiedelt und dicht mit Nadelwald bedeckt. Im Östlichen Hintertaunus herrscht überwiegend Laubwald vor. Charakteristisch für den Taunus mit seinem welligen bis gebirgigen Relief sind ausgedehnte Streuobstwiesen, die sich besonders im Vordertaunus und an östlich auslaufenden Hängen zur Wetterau befinden.
Nutzung
Die vorgenannten Landkreise haben mit der Stadt Frankfurt am Main einen Zweckverband gebildet mit der Aufgabe, in diesem als Erholungsgebiet besonders geeigneten Raum die heimische Pflanzen- und Tierwelt zu schützen, die Landschaft zu erhalten, zu gestalten sowie zu pflegen und dadurch den Menschen eine naturnahe Erholung zu ermöglichen. Der Naturpark ist ein beliebtes Naherholungsgebiet für Bewohner der BallungsgebieteRhein-Main und Lahn-Dill. Die Verbindung von Naturschutz und Tourismus zieht jährlich 18 Millionen Besucher an.
Aufgaben und Auszeichnung
Eine der wesentlichen Aufgaben im Naturpark Taunus ist das Besuchermanagement – die Förderung eines möglichst reibungslosen Miteinanders verschiedener Gruppen von Erholungssuchenden, von Wanderern und Reitern bis zu Mountainbikern und Skifahrern. Zu den Maßnahmen zählen die Anlage eines Loipensystems für Skilangläufer, das im Sommer von Mountainbikern genutzt werden kann, sowie die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr durch Schaffung und Unterhaltung eines regionalen Busnetzes. Besonders letzteres trägt zur Entlastung ökologisch sensibler Gebiete durch die Reduzierung des Autoverkehrs im Park bei. In seinem Gebiet sind über 120 Parkplätze verteilt, die ebenfalls an die 210 Wanderwege direkt angeschlossen sind. 1240 km Wanderwege können mit geführten Wanderungen oder auf eigene Faust entdeckt werden. Für sportliche Besucher bietet der Park zu jeder Jahreszeit beste Voraussetzungen.
Der Naturpark Taunus ist rechtlich als Zweckverband organisiert und übernimmt nach dem Gesetz über kommunale Gemeinschaftsarbeit (KGG) bestimmte Aufgaben der Mitglieder.[3] Der Sitz der Geschäftsstelle des Zweckverbandes ist das Taunus-Informationszentrum (TIZ) an der Hohemarkstraße in Oberursel.
Laufveranstaltungen
Seit 2003 veranstaltet der Naturpark Taunus den jährlich stattfindenden Weiltalweg-Landschaftsmarathon. Zudem wird seit 2008 ein parallel zum Marathon stattfindender Staffellauf über dieselbe Marathondistanz und -strecke angeboten, wobei eine Staffel aus 4 Teilnehmern besteht. Seit 2010 bietet der Park zusätzlich einen 22-km-Lauf an.
Winterstein (482,3 m), bei Wehrheim-Pfaffenwiesbach
Literatur
Theodor Arzt, Erich Hentschel, Gertrud Mordhorst: Die Pflanzenwelt des Naturparks Hochtaunus. Institut für Naturschutz Darmstadt, Schriftenreihe Band IX, Heft 1, Darmstadt 1967
Gudrun Schirrmann: Wanderung im Naturpark Hochtaunus, Stuttgart und Hamburg 1981