Der südwestlich von Kassel gelegene Naturpark (mittlere Entfernung ca. 40 km Luftlinie) entspricht in seiner Ausdehnung in etwa dem Kellerwald. Innerhalb seiner Grenzen liegen – neben einigen Ortsteilen der zuvor genannten Städte und Gemeinden, wobei die Kernstädte Bad Wildungen und Frankenau ganz zum Park gehören – der Edersee und der Affolderner See. Im Norden reicht er über den Edersee hinaus, im Süden in die an den Kellerwald südlich angrenzende Oberhessische Schwelle mit dem Höhenzug Hemberg hinein.
Die niedrigste Stelle des Naturparks Kellerwald-Edersee liegt in Affoldern im Edertal unterhalb der Staustufe des Affolderner Sees auf 194 m ü. NHN, der höchste Punkt auf dem Wüstegarten (675,3 m), der mit Hunsrück und Sauklippe den BergkammKeller (auch Hoher Keller genannt) im Südosten des Kellerwalds bildet.
Zu den bekanntesten, nicht aber unbedingt zu den höchsten Bergen des Naturparks Kellerwald-Edersee gehören inklusive aller „Sechshunderter“ – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN)[2]:
Uhrenkopf (ca. 405 m) – gute Aussicht auf Edertalsperre
Kanzel (399,3 m) – gute Aussicht u. a. auf die Waldecker Bucht des Edersees
Gewässer
Fließgewässer
Zu den Fließgewässern, die den Naturpark Kellerwald-Edersee einrahmen bzw. darin entspringen und verlaufen, gehören (Eder- und Wohra-Zuflüsse flussabwärts betrachtet; deren Zuflüsse mit Mündungsort/-gebiet).
Flusssystem Weser
Eder (Edersee und Affolderner See durchfließender Fulda-Zufluss; einmündende Bäche und Flüsse fließen über Eder und Fulda in die Weser)
Seit 2005 läuft im Naturpark das NaturschutzgroßprojektKellerwald-Region. Es wurde 2015 bis 2018 verlängert. Bei vom Bundesamt für Naturschutz durchgeführten Projekt geht es um „Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“. Bei dem „Förderprogramm zur Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ beteiligt sich der Bund an Naturschutzvorhaben, die im internationalen Vergleich beispielhaft das Engagement des Naturschutzes in Deutschland belegen. Ende 2005 wurde das Naturschutzgroßprojekt bewilligt. Für die Umsetzung standen bis 2015 sechs Millionen Euro bereit. In der Planungsphase oder Phase I von 2005 bis 2008 ging es zunächst um die Erstellung eines Pflege- und Entwicklungsplans für den Naturpark und eine sozioökonomische Studie. Danach folgte das Genehmigungsverfahren dieses Plans. In der folgenden Umsetzungsphase oder Phase II von 2009 bis 2015 ging es um die Planumsetzung. Bei der Verlängerungsphase von 2016 bis 2018 geht es um den Schwerpunkt Wald und den Schutz des Naturparks. Dabei soll eine nachhaltige Absicherung der Projektziele durch ein Schutzgebietssystem erfolgen. Beim Naturschutzgroßprojekt erfolgte ein Flächenankauf, Waldumbau von Rotfichtenwäldern in Laubwälder, Überlassen von Waldflächen zum Totalreservat, Gewässerrenaturierung und Pflegemaßnahmen auf besonderen Grünlandflächen. In den Grünlandflächen wurden Schutzmaßnahmen in Heideflächen und Magerrasen durchgeführt. Für die Pfingstnelke wurden spezielle Artenschutzmaßnahmen umgesetzt. Ferner erfolgte im Gebiet eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit, bei der auch Infowege, stationäre und mobile Ausstellung erstellt wurden.[3]
Wandern
Durch den Kellerwald bzw. Naturpark Kellerwald-Edersee führen viele Wanderwege, darunter der Kellerwaldsteig, ein 156 km langer Rundwanderweg, der Berge, Ortschaften und Täler des Natur- und Nationalpark Kellerwald-Edersee miteinander verbindet. Rund um den Edersee führt der etwa 68 km lange Urwaldsteig Edersee, der im Wesentlichen durch den Nationalpark mit seinen Buchenwäldern und die Trockeneichenwälder an den Nordhängen verläuft. Seit 2023 trägt die Region Edersee das Siegel „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“[4], welches durch den Deutschen Wanderverband verliehen wird. Außerdem gibt es im Naturpark Kellerwald-Edersee mehrere Lehr- und Erlebnispfade zu verschiedenen Themen.