Dieser Artikel befasst sich mit dem heutigen Kreis Paderborn, wie er seit der Zusammenlegung mit dem Kreis Büren zum 1. Januar 1975 besteht. Zu seinem Vorgängerkreis siehe Kreis Paderborn (1816–1974). Vgl. Paderborn (Begriffsklärung).
Der Kreis Paderborn ist ein Kreis im Osten Nordrhein-Westfalens und im Süden von Ostwestfalen-Lippe. Die Universitätsstadt Paderborn ist dabei Kreisstadt und Zentrum des Kreises und zugleich Oberzentrum der Region Hochstift, bestehend aus den Kreisen Paderborn und Höxter. Paderborn ist unter den Kreisen Ostwestfalen-Lippes der flächenmäßig größte, nur wenige Hektar vor dem Kreis Lippe.
Der niedrigste Punkt des Kreisgebiets liegt bei Delbrück auf 77 m ü. NN, der höchste südöstlich von Bleiwäsche auf 498 m am Totenkopf, dessen Gipfel (502,6 m ü. NN) zum Hochsauerlandkreis gehört.
In Nord-Süd-Richtung dehnt sich das Kreisgebiet auf 47,6 km, in West-Ost-Richtung auf 43,1 km aus und bedeckt eine Fläche von 1.245 km².
Kreisgliederung
Der Kreis Paderborn gliedert sich in zehn Kommunen, von denen sieben Städte sind. Die Kreisstadt Paderborn gilt als Große kreisangehörige Stadt, Delbrück als Mittlere kreisangehörige Stadt. Die folgende Tabelle zeigt die Gemeinden des Kreises in alphabetischer Reihenfolge mit den Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023[2], der Fläche[3] und der Bevölkerungsdichte:
Im Jahr 2021 erklärten 2.569 Personen (fast 1 % der Gesamtbevölkerung) im Kreis Paderborn ihren Austritt – das waren rund 1.000 mehr als 2020. 2019 haben laut Daten des Amtsgerichts etwa 2.200 Menschen das organisierte Christentum verlassen.[8] Im Jahr 2022 gab es 3595 und im Jahr 2023 3771 Austritte.[9] Insgesamt haben fast 5 % der Gesamtbevölkerung die Kirche verlassen in die Periode 2019–2023.
Zum Landrat gewählt wurde 2020 Christoph Rüther (CDU) mit 53,45 % der Stimmen.[11] Sein Vorgänger Manfred Müller (CDU) löste nach der Kommunalwahl 2004 den bisherigen Amtsinhaber Rudolf Wansleben (CDU) ab, der 1999 als unabhängiger Kandidat gewonnen hatte. Müller wurde 2009 mit 70,21 % und 2014 mit 64,33 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.
Als Oberkreisdirektoren (Verwaltungsleiter) wirkten in dieser Zeit:
1945–1953 Wilhelm Gerbaulet
1953–1965 August Monzen
1965–1992 Werner Henke
1993–1999 Rudolf Wansleben (1999–2004 Landrat)
Wappen und Flagge
Wappenbeschreibung:
Unter silbernem (weißem) mit blauem Wellenbalken abgeteiltem Schildhaupt mit durchgehendem rotem Kreuz in Silber (Weiß) ein roter siebenteiliger Rautensparren.
Bedeutung:
Das rote Kreuz im Schildhaupt auf silbernem Grund versinnbildlicht die Zugehörigkeit zum früheren Hochstift Paderborn. Der blaue Wellenbalken steht für den Wasserreichtum des Kreises. Der rote siebenteilige Rautensparren im silbernen Schild ist das Wappenbild der Edelherren von Büren, die im Mittelalter im südlichen Kreisgebiet herrschten.
Flaggenbeschreibung:
Der Kreis führt eine Flagge mit den Farben rot und weiß, sie zeigt den Wappenschild des Kreises Paderborn.
Es bestehen Kreispartnerschaften mit dem BerlinerBezirk Tempelhof-Schöneberg, zum Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg und zur Provinz Mantua in Italien[12].
Auch im Rahmen des deutsch-französischen Vertrages von 1963 hat der Kreis Paderborn jährlich Jugendbegegnungen in Frankreich und Deutschland durchgeführt. Mit der israelischen Stadt Naharya bestehen partnerschaftsähnliche Beziehungen seit Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Wirtschaft und Infrastruktur
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Kreis Paderborn Platz 109 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit guten „Zukunftschancen“.[13]
Der Kreis Paderborn ist der Kreis mit den meisten Windkraftanlagen in Nordrhein-Westfalen (Stand 31. Dezember 2021).[14]
Verkehr
Straße
Der Kreis Paderborn verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz mit 4 Bundesstraßen und 2 Bundesautobahnen. Hauptverkehrslinie im Kreis Paderborn ist die Bundesautobahn 33, welche die Bundesautobahn 30 im Norden (Amsterdam–Bad Oeynhausen) mit der Bundesautobahn 44 im Süden (Aachen–Kassel) verbindet. Im Kreis Paderborn sind auf der A 33 im Abschnitt zwischen Paderborn-Elsen und Paderborn-Zentrum täglich ca. 49.000 Fahrzeuge unterwegs. Die BAB 33 löst die Bundesstraße 68 als Hauptverkehrsachse im Kreis Paderborn ab. Bis Mitte der 1980er Jahre war die B 68 die Hauptverbindung zwischen Paderborn und Bielefeld. Die Bundesautobahn 44 Dortmund-Kassel verläuft von der Anschlussstelle Geseke bis zum Rastplatz Blankenrode durch den Kreis Paderborn. Die A 44 ist zwischen Kassel und dem Ruhrgebiet eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Ost-West-Richtung in Deutschland. Auf dem Abschnitt im Kreis Paderborn zwischen der Anschlussstelle Lichtenau und dem Autobahnkreuz Wünnenberg-Haaren sind täglich ca. 52.000 Fahrzeuge unterwegs. Bemerkenswert hoch ist dort auch der Anteil des Schwerlastverkehrs (LKW-Verkehr) mit knapp 25 % des gesamten Verkehrsaufkommens.
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Paderborn bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen PB zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben. Seit dem 24. November 2014 ist aufgrund der Kennzeichenliberalisierung auch das Unterscheidungszeichen BÜR (Büren) erhältlich.
↑Vorstellung der PD. (PDF) In: pd-g.de. 12. Mai 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2021; abgerufen am 21. Mai 2021.