Die Kommunalwahlen in Namibia 2020 fanden am 25. November 2020,[1] parallel zu den Regionalratswahlen, statt. Ein Sonderwahltag für Polizisten und Helfer der Wahlen fand am 23. November 2020 statt.[2]
Es waren die ersten Wahlen überhaupt seit 2014 die wieder mit Stimmzetteln anstatt der in den vergangenen Jahren genutzten Wahlgeräte stattfanden. Hintergrund war eine höchstrichterliche Entscheidung zum Einsatz der Wahlgeräte, die nicht ohne Papierausdruck zur Verifizierung mehr genutzt werden dürfen. Die zur Ausstattung nötigen etwa 133 Millionen Namibia-Dollar will die Wahlkommission vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie in Namibia nicht aufwenden.[3]
Die Wählerregistrierung für Neuwähler und veränderte Wähler fand vom 7. bis 15. September 2020 statt. Vom 29. September bis Mitte Oktober war die Nominierung von Kandidaten erlaubt, vom 30. September bis 5. Oktober lagen die Wählerverzeichnisse zur Ansicht aus.
Am 2. Dezember 2020 rief die Wahlkommission ECN den Wahlgerichtshof an, um Neuwahlen in drei Ortschaften (Aroab, Koës, Stampriet) aufgrund ernsthafter Bedenken am Ablauf des Wahlprozesses, durchzusetzen. Der Klage wurde am 11. Dezember 2020 stattgegeben und eine Neuwahl ausgerufen. Diese fanden am 26. Februar 2021 statt.[4]
Die SWAPO ging als großer Gewinner aus den Kommunalwahlen 2015 hervor. Sie konnte 16 Lokalverwaltungen gegenüber den Wahlen 2010 (insgesamt 38) hinzugewinnen und stellt fortan die Mehrheit in 54 der insgesamt 57 Kommunalverwaltungen. Lediglich Okakarara und Otjinene wurden von anderen Parteien geführt. In Aroab gab es keine Mehrheit für eine Partei.
Die SWAPO erreichte insgesamt 280 Sitze in Lokalverwaltungen und damit 54 mehr als 2010. Die DTA (heute PDM) kam auf 41, UDF auf 22, NUDO auf 11, RDP auf 11, APP auf 4, Bürgervereinigungen ebenfalls auf 4, UPM auf 3 und COD auf einen Sitz. Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 39,8 Prozent.[5]
Aufgrund von Rücktritten oder Todesfällen von Kommunalvertretern wurden 2019 sowie am 15. Januar und März 2020 diverse Nachwahlen abgehalten. Die Wahlbeteiligung in den Wahlbezirken betrug zwischen 8,2 und 30,8 Prozent.[6]
Die bis 2020 in 51 der 57 Lokalverwaltungen regierende SWAPO musste eine weitreichende Wahlniederlage einstecken. Sie hat lediglich 20 der Lokalverwaltungen gewonnen und kann nur in Nkurenkuru ohne Gegensitze regieren. Die SWAPO verlor etwa 40 Prozent ihrer Sitze und nahezu 50 Prozent ihrer Stimmen.[7]