Der Name Omaruru leitet sich von Otjihereroomaere omaruro für „bitteren Quark“' ab und bezieht sich auf einen Busch (Grauer Stinkbusch), der im Flussbett des Omaruru anzutreffen ist.
Anfang 1904 wurde die Ansiedlung Schauplatz eines Herero-Aufstandes gegen die hier stationierten deutschen Soldaten, der jedoch nach nur einer Woche niedergeschlagen wurde. Die eingeschanzten Soldaten bekamen Unterstützung von einer Kompanie, die von HauptmannVictor Franke geführt wurde. Diese durchbrach den Belagerungsring der Herero und befreite die Kaserne. Über Opferzahlen beiderseits ist nichts näher bekannt. An diese Operation erinnert in Omaruru der Franketurm. Dieser und die umliegenden Gefechtsfelder sind ein Nationales Denkmal Namibias.
Heute ist Omaruru ein eher verschlafenes, aber sehr kosmopolitisches Städtchen, in dem es außer einer Reihe von Hotels, einem Campingplatz und ein paar Läden vor allem eine Reihe von Kunsteinrichtungen bzw. -vereinen und nicht zuletzt auch eine Deutsche Schule gibt. Außerhalb von Omaruru liegt das rund 3,5 Hektar große WeingutKristall Kellerei[2], eines von nur wenigen Weinanbaugebieten in Namibia, wie auch das Benediktinerkloster Waldfrieden. Zu Omaruru gehören auch die umliegenden Ansiedlungen Okombahe (3400 Einwohner), Otjimbojo, Otjohorongo und Omahoro. Die Landschaft in der Umgebung ist relativ fruchtbar.
Im August 2022 wurde eine großräumige Erweiterung des Stadtgebietes um 150 Hektar genehmigt. Diese wird durch private Investoren realisiert.[4]
Kunst und Kultur
In den letzten Jahren haben sich Künstler und Kunstwerkwerker niedergelassen, die dem Ort ein moderneres Flair verschaffen. Bekannt ist Tikoloshe Afrika[5] an der Ortseinfahrt, das kunstvolle Holzschnitzereien anbietet. Eine Gruppe von Kavango-Schnitzern lässt sich vom natürlichen Wuchs des Materials inspirieren und fertigt dann skurrile Schnitzereien. Geschnitzt wird aus verwitterten, trockenen Wurzeln und Baumstämmen, die teilweise Tausende von Jahren alt sind. Das Holz wird zumeist in der Halbwüste und in den nördlichen Gebieten Namibias gesammelt.
Omaruru gliedert sich in den gleichnamigen Stadtteil und die 1996 proklamierte VorstadtOzondje (Extension 1).[6]
Politik
Bei den Kommunalwahlen 2020 erhielt die SWAPO mit 2 die meisten Sitze, verlor aber gegenüber der Wahlen 2015 erheblich (zuvor 4 Sitze). Die IPC, NUDO, PDM, UDF und die Bürgervereinigung erhielten jeweils einen Sitz. Bürgermeister ist seitdem Rodger Nautoro der PDM.
Gudrun Murray, Lisa Pesch: Omaruru im Laufe der Zeit, Jean Fischer, Omaruru o. J.
Antje Otto-Reiner, Ingeborg Schomschor: Die Geschichte des alten Missionshauses in Omaruru, National Monuments Council of Namibia, Windhoek 1991, ISBN 0-86976-236-2.
Andreas Vogt: Nationale Denkmäler in Namibia. Ein Inventar der proklamierten nationalen Denkmäler in der Republik Namibia, Gamsberg Macmillan, Windhoek 2006, ISBN 99916-0-752-8.
Joris de Vries: Manasse Tjiseseta. Chief of Omaruru 1884-1898, Namibia, Rüdiger Köppe Verlag, Köln 1999, ISBN 978-3-89645-055-5.
Dieser Artikel enthält Schriftzeichen aus dem Alphabet der im südlichen Afrika gesprochenen Khoisansprachen. Die Darstellung enthält Zeichen der Klicklautbuchstabenǀ, ǁ, ǂ und ǃ. Nähere Informationen zur Aussprache langer oder nasaler Vokale oder bestimmter Klicklaute finden sich beispielsweise unter Khoekhoegowab.