Der Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger zufolge ist das Klima in Arandis vom Typ BWh – es herrscht also Wüstenklima mit ganzjährig kaum Niederschlägen. Im Jahresdurchschnitt ist eine Temperatur von 19,0 °C zu verzeichnen. Über das Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge zu 44 mm. Die niederschlagärmsten Monate (0 mm) sind Juni, Juli und September, der Monat mit den meisten Niederschlägen ist der März (15 mm). Im niederschlagsreichsten Monat März fallen also durchschnittlich 15 mm mehr Niederschlag als in den trockensten Monaten Juni, Juli und September. Im Jahresschnitt erweist sich der März mit einer mittleren Temperatur von 21,8 °C als am wärmsten, wohingegen Juli und August mit Temperaturen von durchschnittlich 16,0 °C die kältesten Monate sind. Damit ist der wärmste Monat im Durchschnitt um 5,8 °C wärmer als die kältesten Monate.[2]
Die Stadt wurde von Rössing Uranium Limited 1972 für seine Angestellten in der nur 15 km entfernt gelegenen Rössing-Mine errichtet und ist eine reine Bergbaustadt. 1992 wurde Arandis vom Rössing-Konzern anlässlich der zwei Jahre zuvor errungenen Unabhängigkeit des Landes als „Geschenk“ an den namibischen Staat übergeben.[3]
Seit 1994/1995 hat Arandis den Status einer Stadt.
Der Name „Arandis“ geht auf die „Station Arandis“ der Otavibahn zurück, die in 60 km Entfernung von Swakopmund lag. Mitte der 1920er Jahre entdeckte man etwa 35 km nördlich dieser Bahnstation ein Zinnvorkommen im Marmor, welches anfänglich „Annaberg“ oder nach seinem Besitzer W. Stiepelmann „Stiepelmann-Grube“, später aber „Arandis Tin Mine“ genannt wurde. Die Lagerstätte wurde durch Paul Ramdohr bearbeitet, der von hier u. a. die Minerale Arandisit und Nordenskiöldin beschrieb.[4][5][6] Die Stadt Arandis lebt damit mittelbar im Mineralnamen „Arandisit“ fort.[6]
Wirtschaft
Die arbeitende Bevölkerung der Stadt ist überwiegend bei Rössing beschäftigt.
Bis heute ist die Stadt daher wirtschaftlich vollkommen vom Rössing-Konzern abhängig, welcher für fast jeden in der Stadt ansässigen Haushalt die Lebensgrundlage darstellt. Bis vor wenigen Jahren gab es außerdem in Arandis keinerlei Einkaufsmöglichkeiten und auch keine Tankstelle, so dass das an der Küste gelegene Swakopmund indirekt sowie kontinuierlich von Arandis profitierte, da die Bewohner des Ortes geschätzte 90 % ihrer frei verfügbaren Einkommen in Swakopmund ausgaben.[7]
Als die Weltmarktpreise für Uranoxid kurz nach der Jahrtausendwende drastisch fielen, wurde zunächst die Schließung der Mine für das Jahr 2007 angekündigt. Weil der Uranoxidpreis in den Folgejahren aber wieder überproportional anstieg, wurde die geplante Schließung verworfen. Stattdessen wurden vom Konzern sogar weitere 112 Millionen US-Dollar investiert, um bei Arandis noch mindestens bis 2021 Uranoxid gewinnen zu können.[7]
Bis 2016 will Arandis eine selbstversorgende Stadt werden und somit unabhängiger von Rössing agieren. Bis dahin soll die Wirtschaft mit dem Ziel der Arbeitsplatzschaffung in Industrie (70 %), Bildung (20 %) und Tourismus (5 %) diversifiziert werden.
Arandis verfügt über zwei staatliche Grundschulen sowie eine private weiterführende Schule. Diese und das Mathematik- und Wissenschaftszentrum sowie das Bergbau- und Technologieinstitut werden von Rössing unterstützt beziehungsweise unterhalten.
Arandis Primary School
U.B. Dax Primary School
Kolin Foundation Secondary School
Maths and Science Centre
Namibia Institute of Mining and Technology
Gesundheit
Arandis verfügt über eine Klinik. Der Bau eines Universitätskrankenhauses ist geplant (Stand Mai 2018).[8]
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Timothy W. Gevers: A hydrothermal deposit of cassiterite near Arandis, South-West Africa. In: Transactions of the Geological Society South Africa. Band32, Nr.1, 1929, S.165–170 (the-eis.com [PDF; 410kB; abgerufen am 8. Mai 2018]).
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Paul Ramdohr: Ein Zinnvorkommen im Marmor bei Arandis, Deutsch-Südwestafrika. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläontologie, Abhandlungen. 70. Beilage-Band, Abteilung A. Mineralogie und Petrographie, 1935, S.1–48.