Karamyschewo (russischКарамышево, deutsch Domäne Pabbeln (Kirchspiel Gawaiten) (ab 1928 Ortsteil von Szardeningken/Schardingen)) ist eine Siedlung im Südosten der russischenOblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.
Der Ort ist nicht zu verwechseln mit dem ebenfalls im ehemaligen Kreis Goldap gelegenen ehemaligen Dorf Pabbeln (Kirchspiel Szittkehmen), heute polnisch Wobały.
Karamyschewo liegt drei Kilometer nördlich von Gawrilowo(Gawaiten/Herzogsrode) an der Kommunalstraße 27K-054 von Gawrilowo nach Dubrawa (Buylien/Schulzenwalde). Im Ort zweigt die Kommunalstraße 27K-279 ab, die über Rutscheiki(Eszergallen/Tiefenort) nach Smirnowo(Kiauten/Zellmühle) führt. Ein Bahnanschluss besteht nicht.
Am 30. September 1928 verlor Pabbeln seine Selbständigkeit und wurde in die Landgemeinde Szardeningken eingemeindet. Bis 1932 gehörte die Domäne Pabbeln mit einer Gesamtfläche von ca. 458 Hektar (davon 327 Hektar Ackerfläche) dem Staat Preußen.[4] Das Gut besaß eine eigene Molkerei.
Die Gemeinde Szardeningken wurde seit 1936 als Schardeningken geschrieben und 1938 in Schardingen umbenannt. Das eigentliche Szardeningken/Schardingen erhielt 1947 den russischen Namen Gawrilowka, welches vor 1988 aus dem Ortsregister gestrichen wurde.
Pabbeln wurde im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt. Die neue Polnische Provisorische Regierung ging zunächst davon aus, dass der Ort mit dem gesamten Kreis Goldap unter ihre Verwaltung fallen würde. Im Potsdamer Abkommen (Artikel VI) von August 1945 wurde die neue sowjetisch-polnische Grenze aber unabhängig von den alten Kreisgrenzen anvisiert, wodurch der Ort unter sowjetische Verwaltung kam. Im November 1947 erhielt Pabbeln den russischen Namen Karamyschewo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Gawrilowski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[5] Die polnische Umbenennung des Ortes in Pobały im Oktober 1948[6] wurde nicht mehr wirksam.
In der Sowjetunion wurde Karamyschewo erweitert. Von 2008 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Gawrilowskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.
Amtsbezirk Pabbeln
Am 18. März 1874 bildeten 13 Landgemeinden bzw. Gutsbezirke den Amtsbezirk Pabbeln, der – nach Umbenennung in „Amtsbezirk Schardingen“ am 25. Juli 1939 – bis 1945 bestand:[2]
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)