Sadowoje (russischСадовое, deutsch Szallgirren, 1936–1938 Schallgirren, 1938–1945 Kreuzhausen) ist ein Ort in der russischenOblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Osjorsk im Rajon Osjorsk.
Der Ort ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen ebenfalls im Rajon Osjorsk 18 Kilometer östlich gelegenen Ort Sadowoje(Ballethen).
Sadowoje liegt 25 Kilometer nordwestlich der Rajonstadt Osjorsk(Darkehmen/Angerapp) an der Kreuzung der Regionalstraße 27A-037 (ex A197) von Tschernjachowsk(Insterburg) nach Krylowo(Nordenburg) und der Straße von Frunsenskoje(Bokellen) nach Krasnojarskoje(Sodehnen) (Regionalstraße 27A-041 bzw. Kommunalstraße 27K-160). Bis 2001 war das sechs Kilometer westlich gelegene Frunsenskoje Bahnstation an der im Personenverkehr nicht mehr betriebenen Bahnstrecke Tschernjachowsk–Schelesnodoroschny(Insterburg–Gerdauen).
Geschichte
Die Landgemeinde Szallgirren zählte 1863 95 Einwohner[2] und wurde am 6. Mai 1874 in den AmtsbezirkTarputschen (1938–1945 Sauckenhof, heute russisch: Luschki) im Kreis Darkehmen eingegliedert. Am 1. Dezember 1910 registrierte man hier 87 Menschen,[3] deren Zahl bis 1933 rapide auf 209 bzw. 205 im Jahre 1939 anstieg.[4] Der Grund für diesen Anstieg waren die Eingliederungen der Landgemeinde Daubischken (1938–1945 Kleinkreuzhausen, nach 1945 russisch: Wassiljewka, nicht mehr existent) und des Gutsbezirks Karlshof (nicht mehr existent) im Jahre 1928. Am 17. September 1936 wurde für Szallgirren die veränderte Schreibweise „Schallgirren“ eingeführt, und am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – wurde der Ort aus politisch-ideologischen Gründen in „Kreuzhausen“ umbenannt.
Auch der Amtsbezirk erhielt eine Namensänderung: am 12. Januar 1939 wurde er von „Amtsbezirk Tarputschen“ in „Amtsbezirk Kreuzhausen“ umbenannt, zu dem per 1. Januar 1945 fünf Gemeinden gehörten: Elken (bis 1938 Elkinehlen, nach 1945 russisch: Donskoje), Julienfelde (nach 1945 russisch: Jurjewo, nicht mehr existent), Kreuzhausen (Szallgirren bzw. Schallgirren, Sadowoje), Sauckenhof (bis 1938 Tarputschen, nach 1945 russisch: Luschki) und Tatarren (nach 1945 russisch: Tichomirowka).[5]
Infolge des Zweiten Weltkriegs kam Szallgirren/Kreuzhausen unter sowjetische Administration. Im Jahr 1947 erhielt der Ort die russische Ortsbezeichnung „Sadowoje“, einen verbreiteten russischen Ortsnamen mit der Bedeutung ‚Gartenort‘, und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nowostrojewski selski Sowet im Rajon Osjorsk zugeordnet.[6] Später gelangte der Ort in den Nekrassowski selski Sowet. Von 2008 bis 2014 gehörte Sadowoje zur Landgemeinde Nowostrojewskoje selskoje posselenije, von 2015 bis 2020 zum Stadtkreis Osjorsk und seither zum Munizipalkreis Osjorsk.
↑Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)