Am 1. Juli 1911 bezog das deutsche Kanonenboot Panther Stellung vor Agadir in Marokko, wodurch die Zweite Marokkokrise ausgelöst wurde. Die Krise wurde im November mit dem Marokko-Kongo-Vertrag beigelegt. Dieser Vertrag war in der Regierungskoalition umstritten; insbesondere Georges Clemenceau opponierte gegen ihn. Der Rücktritt Außenministers de Selves und weitere Attacken Clemenceaus führten zum Sturz der Regierung. Caillaux erklärte dazu später:
« Mein Verbrechen in den Augen meiner Gegner war es, den Frieden zu wollen, den sie hassen, weil er den materiellen und moralischen Wohlstand des republikanischen Frankreichs sichert. »
Am 26. Juli veröffentlichte die Zeitung La Guerre sociale das Geständnis eines Geheimdienstmitarbeiters, dass er während des Streiks von Draveil und Villeneuve-Saint-Georges[A 1] als Agent provocateur tätig war, um Clemenceau zu ermöglichen, verstärkt gegen die CGT vorzugehen.[4] Am 22. August wurde die Mona Lisa aus dem Louvre gestohlen.[5] Am 30. und 31. August wurden Unruhen in Saint-Quentin gegen die hohen Lebenshaltungskosten (unter anderem Plünderung der städtischen Markthallen und der umliegenden Geschäfte) von der Armee niedergeschlagen.[6]
↑Der Streik in Draveil und Villeneuve-Saint-Georges im Département Seine-et-Oise begann am 2. Mai 1908 unter dem Kabinett Clemenceau. Mehrere Streikende wurden während der Demonstrationen, die bis zum 30. Juli 1908 andauerten, getötet (zwei am 2. Juni 1908 und vier am 30. Juli), was bei den Sozialisten zu heftiger Kritik am Kabinett Clemenceau führte. Siehe dazu auch fr:Grève de Draveil-Villeneuve-Saint-Georges in der französischsprachigen Wikipédia.
Einzelnachweise
↑René Besnard. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 9. November 2023 (französisch).
↑Joseph Caillaux. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 25. Juni 2023 (französisch).
↑« Mon crime, aux yeux de mes adversaires, a été de vouloir la paix qu'ils détestent parce qu'elle assure la prospérité matérielle et morale de la France républicaine »