Das Kabinett Poincaré setzte im März 1912 die Ratifizierung des deutsch-französischen Vertrags durch und übernahm in der Folge durch den Vertrag von FèsMarokko als Protektorat. Im April kam es in Fès zu einem Aufstand, bei dem französische Offiziere getötet und das jüdische Viertel zerstört wurden.[5][6]
Am 16. Juli 1912 wurde das Gesetz über die Ausübung ambulanter Berufe und die Regelung des Verkehrs von Nomaden erlassen.[7] Sie mussten zwingend im Besitz eines Carnet anthropométrique (anthropometrisches Identitätsbuch) sein.[8] Der sozialistische Abgeordnete des Departements Gironde, Antoine Jourde[9], stellte die Verwendung des Begriffs Roma (Romanichel) in Frage; der Minister für Handel und Industrie, Fernand David, gab eine ethnische Definition:
« Zigeuner erkennt man an folgenden Zeichen: Da ist zunächst ein Rassenzeichen, das Sie wie ich kennen ... (On reconnait des romanichels à des signes qui sont les suivants : il y a d’abord un signe de race que vous connaissez comme moi ...) »
– Fernand David: Christophe Delclitte: « La catégorie juridique «nomade» dans la loi de 1912 », Hommes & Migrations, vol. 1188–1189. 1995.[10]
Am 23. Dezember 1912 wurde das Gesetz über die Schaffung billigen Wohnraums erlassen (Habitation à bon marché[A 2], auch „Loi Bonnevay[11]“ genannt.)[12]
↑René Besnard. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 9. November 2023 (französisch).
↑Gabriel Guist'Hau. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. November 2023 (französisch).
↑Fernand David. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. November 2023 (französisch).
↑Jean Paul Morel. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 10. November 2023 (französisch).
↑Abraham Lahnite: La politique berbère du protectorat français au Maroc, 1912–1956 : Les conditions d’établissement du Traité de Fez, vol. 1. L’Harmattan, 2011, ISBN 978-2-296-54980-7.