Elazığ liegt auf einer Höhe von 1060 Metern. 826 km² der Provinz sind Wasserflächen, da in Elazığ viele Stauseen liegen. Die größten Stauseen sind der Keban- und der Karakaya-Stausee am Flusslauf des Euphrats, der Kralkızı-Stausee am Flusslauf des Tigris und der Özlüce-Stausee am Flusslauf des Peri. Es gibt auch natürliche Seen wie den Hazar-See mit 86 km².
Verwaltungsgliederung
Einige Orte/Kreise der Provinz haben kurdische Namen:
Landkreise, die erst nach Gründung der Türkei (1923) gebildet wurden.
Bevölkerung
Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Türken und Kurden. Die Aleviten bilden eine religiöse Minderheit. Zwischen Sunniten und Aleviten kam es in den 1970er-Jahren zu gewaltsamen Auseinandersetzungen im Fastenmonat Ramadan. Bei diesen Auseinandersetzungen kamen mehr als 1000 Menschen ums Leben. Viele in Elazığ lebende Aleviten stammen teils aus der Nachbarprovinz Tunceli.
Bis zum Ersten Weltkrieg gab es zahlreiche armenische Dörfer und Gemeinden in der Provinz, weshalb sie zu den Sechs armenischen Vilâyets (Vilâyat-ı Sitte) gezählt wurde.
Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung
Nachfolgende Tabelle zeigt die jährliche Bevölkerungsentwicklung am Jahresende nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressierbare Einwohnerregister (ADNKS). Zusätzlich sind die Bevölkerungswachstumsrate und das Geschlechterverhältnis (sex ratio, also Anzahl der Frauen pro 1000 Männer) aufgeführt. Der Zensus von 2011 ermittelte 559.063 Einwohner, das sind über 10.000 Einwohner weniger als zum Zensus 2000.
Jahr
Bevölkerung am Jahresende
Wachstums- rate der Be- völkerung (in %)
Geschlechter verhältnis (Frauen auf 1000 Männer)
Rang (unter den 81 Provinzen)
gesamt
männlich
weiblich
2020
587.960
291.461
296.499
−0,53
1017
37
2019
591.098
293.415
297.683
−0,76
1015
37
2018
595.638
296.641
298.997
2,05
1008
37
2017
583.671
290.692
292.979
0,84
1008
37
2016
578.789
287.991
290.798
0,78
1010
36
2015
574.304
285.511
288.793
0,98
1011
36
2014
568.753
281.583
287.170
0,09
1020
37
2013
568.239
282.049
286.190
0,98
1015
37
2012
562.703
279.599
283.104
0,74
1013
37
2011
558.556
277.151
281.405
1,07
1015
37
2010
552.646
272.500
280.146
0,36
1028
37
2009
550.667
273.212
277.455
0,57
1016
37
2008
547.562
271.330
276.232
1,16
1018
37
2007
541.258
266.284
274.974
−
1033
38
2000
569.616
364.274
205.342
564
39
Volkszählungsergebnisse
Nachfolgende Tabellen geben den bei den 14 Volkszählungen dokumentierten Einwohnerstand der Provinz Elazığ wieder. Die Werte der linken Tabelle sind E-Books (der Originaldokumente) entnommen, die Werte der rechten Tabelle entstammen der Datenabfrage des Türkischen Statistikinstituts – abrufbar über diese Webseite:[7]
Jahr
Bevölkerung
Rang
Provinz
Türkei
1927
213.777
13.648.270
25
1935
256.189
16.158.018
30
1940
190.366
17.820.950
45
1945
198.081
18.790.174
44
1950
213.330
20.947.188
45
1955
242.914
24.064.763
44
1960
278.332
27.754.820
42
Jahr
Bevölkerung
Rang
Provinz
Türkei
1965
322.727
31.391.421
42
1970
376.915
35.605.176
40
1975
417.924
40.347.719
40
1980
440.808
44.736.957
42
1985
483.715
50.664.458
42
1990
498.225
56.473.035
41
2000
569.616
67.803.927
39
Anzahl der Provinzen bezogen auf die Censusjahre:
1927, 1940 bis 1950: 63 Provinzen
1935: 57 Provinzen
1955: 67 Provinzen
1960 bis 1985: 73 Provinzen
1990: 73 Provinzen
2000: 81 Provinzen
Geschichte
Die Stadt Elazığ ist verhältnismäßig jung und steht somit im Gegensatz zur langen Geschichte der Region. Spuren von Besiedlung sind um die 5000 Jahre alt.
Die Hethiter nannten diese Region Išuwa. Zwischen dem 12. und 7. Jahrhundert v. Chr. gehörte Elazığ zu Urartu. Aus dieser Zeit stammen einige Siedlungen und Bergfestungen wie etwa die Festungen von Palu und von Harput. Danach fiel Elazığ an die Meder, die Perser, die Römer, die Byzantiner und die Araber.
Nach dem Eindringen von türkischen Völkern gelangte die Region 1085 unter die türkische Dynastie der Çubukoğulları. 1234 fiel Elazığ an die Seldschuken. 1243 eroberte die mongolischeIlchane-Dynastie aus dem Iran Elazığ. 1363 herrschten die Dulkadir, 1465 die turkmenischen Aq Qoyunlu und ab 1516 die Osmanen. 1834 wurde das Zentrum der Provinz von der Stadt Harput nach Elazığ-Stadt verlagert. Ab 1864 wurde es Zentrum des neuen Vilâyets Mamuretül-Aziz. Beim Völkermord an den Armeniern 1915 wurde die armenische Bevölkerung der Provinz fast vollständig deportiert, es kam zum Massaker von Mamuretül-Aziz bei Harput. Seit 1921 ist Elazığ eine eigenständige Provinz. Bis 1937 hießen die Stadt und die Provinz Mamuret el-Azîz (Stadt, die von Aziz errichtet wurde), da die neue Stadt unter dem osmanischen Sultan Abdul-Aziz errichtet wurde.
Harput ist die älteste Stadt in der Region. Als Festung gegründet, ist die Bedeutung der Stadt in den letzten Jahrzehnten gesunken. Der Ursprung des Namens ist nicht ganz klar. Strabon bezeichnete die Gegend als Karkathiokerta. Die Perser kannten dieses Gebiet als Ziata Castellum. Auf Arabisch wurde es Hısnıziyad genannt, da Hisn Festung bedeutet. In assyrischen Quellen hieß Harput Karpata. Die Byzantiner nannten es Kharpote und die FrankenQuartapiert. Der Gelehrte und Reisende Evliya Çelebi nannte es Hasan Ziyad ülkesi („Das Land von Hasan Ziyad“). In den osmanischen Dokumenten gab es die Namen Hartabird, Harpurt oder Harpurd.