Das kleine vor 1785 Gronden, nach 1787 Worfen-Grund und nach 1876 Worffengrund genannte Dorf bestand aus mehreren kleinen Höfen und Gehöften und wurde 1787 gegründet.[3] In der Gründungshandfeste vom 7. Juni 1787 wurde an sechs Männer, die bereits 1777 hier wohnten, Land vergeben.[4]
Im Jahre 1910 zählte die Landgemeinde Worfengrund 90 Einwohner.[6]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Worfengrund gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Worfengrund stimmten 80 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]
Nach Gründung der Entwässerungsgenossenschaft Maldanietz (Maldanen) - Worfengrund 1927 konnte die wirtschaftliche Entwicklung gesteigert werden[4]: der Waldpuschfluss wurde reguliert, sein weiterer Ausbau erfolgte 1938 bis zum Omulef (polnisch Omulew). 30 % mehr Landflächen als 1927 konnten dann landwirtschaftlich genutzt werden. Auch die Nutzung der auch bisher bearbeiteten Ländereien wurde verbessert.
1933 wurden 145 Einwohner in Worfengrund registriert, 1939 waren es 104.[8]
Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte südliche Ostpreußen an Polen überstellt wurde, war auch Worfengrund davon betroffen. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Czarkowy Grądy“ und ist heute – mit Sitz eines Schulzenamtes (polnisch Sołectwo) – eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Szczytno(Ortelsburg) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg), bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Im Jahre 2011 waren in Czarkowy Grąd 84 Einwohner gemeldet.[1]
Die Schule in Worfengrund ging zurück auf die Gründung durch Friedrich den Großen. Das Gebäude wurde 1928 neu errichtet.[4]
Verkehr
Czarkowy Grąd liegt an einer Nebenstraße, die von Szczytno über Rudka(Hamerudau) nach Zabiele(Hellengrund) in der Landgemeinde Wielbark(Willenberg) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 99
↑Michael Rademacher: Ortsbuch, Landkreis Ortelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
↑Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 496