Champagnat liegt in der Landschaft Bresse, im äußersten Osten der Region Burgund, zusammen mit der nördlich gelegenen Gemeinde Cuiseaux schiebt sich das Gemeindegebiet bis tief in das Gebiet der Franche-Comté an den Jurafuß vor. Der höchste Punkt bildet ganz im Osten der Mont Février mit 611 Meter.
Quer durch das Gemeindegebiet fließt der Ruisseau du Breuil[1] in Süd-Nord-Richtung, der am Côte de Prouillat (349 Meter) entspringt. Einen Teil der Westgrenze bildet der Ruisseau de l’Étang de Semon, der die Étangsde Semon und de Louvarel entwässert und zu La Dourlande[2] wird. Das Gemeindegebiet ist stark bewaldet, insbesondere das Gebiet östlich des Bourgs, das sich den Jura-Westhang hochzieht.
Die Departementsstraße D1083[3] (Lons-le-Saunier–Bourg-en-Bresse) zieht sich dem Jurafuß entlang westlich am Bourg vorbei. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Arbuans, les Boutières, le Breuil, le Brouchy, Cadole, le Colombier, Combe-Buzon, la Combette, la Côte-de-Louvarel, la Côte-d’Or, la Croix-d’Arigna, les Goys, Goz, Gratteloup, Groubons, Hotentot, la Liambe, Louvarel, la Marre, Mary, Mont-Février, Moulin-de-l’Orme, Moulin-de-Zié, Moulin-Rouge, les Moulins, les Munins, la Norme, Orcin, Poignard, Prouillat, Quincenot, Reuille, le Rompay, Rosière, la Rue, Semon, le Suchet, Taillis, Thorin, le Tronchet, la Tuilerie, Valernat, Vaux, la Ville[4].
Klima
Das Klima in Champagnat ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,2 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 20,1 °C, der kälteste der Januar mit 2,6 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1455 mm, dabei ist der November mit 152 mm der niederschlagsreichste, während Juli und August als trockenste Monate 95 mm aufweisen. Über das ganze Jahr werden etwa 2725 Sonnenstunden gezählt.
Die erste Erwähnung eines Ortes auf dem Gemeindegebiet stammt aus 1151 und bezieht sich auf den Weiler Vaux, der als Locus Vallium, als Ort im Tal, erwähnt wird und knapp 800 Meter südöstlich des Dorfzentrums, aber bereits im Jura, liegt. 1211 wird ein Bernardus de Champegney erwähnt, zusammen mit weiteren Erwähnungen scheint es sicher, dass sich eine Familie nach diesem Ort benannt hat. Eine Erwähnung von 1222 als Campaniacum lässt deutlichere Rückschlüsse auf die Namenensentstehung zu, offensichtlich handelt es sich um den Besitz eines Campanius, zusammen mit dem gallo-römischen Possessiv-Suffix -acum ergab sich direkt dieses Campaniacum, das zum heutigen Champagnat wurde.
Geschichte
Bei Unterhaltsarbeiten am Friedhof wurden Gegenstände gefunden, die auf eine sehr frühe Besiedlung hinweisen. Angeblich sei Champagnat älter als Cuiseaux. Es war zu Beginn ein Besitz des Klosters Gigny und hatte schon im 12. Jahrhundert einen Priester. Champagnat wurde als kleines Cuiseaux bezeichnet, war Teil der Herrschaft Cuiseaux und eng mit seiner Geschichte verbunden. Hinter der Kirche stand ein Presbyterium, wo der Vikar wohnte. Vom Kirchenportal aus habe man die schönste und weiteste Aussicht, bezeugt Courtépée. Einst bestanden vier Mühlen und eine Ziegelei.
Ein Teil von Arbuans gehörte zur Herrschaft Joudes.
Heraldik
Seit 2020 trägt die Gemeinde Champagnat ein eigenes Wappen. Das Wappen ist schräg quadriert und zeigt in Feld 1: auf Blau drei goldene Sterne 2:1, im Feld 2: auf Silber eine bewurzelte Eiche, in Feld 3: auf Silber eine purpurne Traube mit Blatt und verdrehtem Stängel und in Feld 4: auf Blau ein steigender Löwe[5].
Es handelt sich hier um ein modernes Wappen, geschaffen von Jean-Francçois Binon[6], das vor allem auf die Besonderheiten der Gemeinde hinweisen will. In der Ausgabe 2021 des Bulletin municipal[7] der Gemeinde Champagnat wird das Wappen der Bevölkerung vorgestellt und die einzelnen Felder wie folgt erläutert: Feld 1 nimmt Bezug auf das Wappen der Familie de Chavannes[8], aus dem die Sporenrädlein und die Tingierung entnommen sind. Im Feld 2 erinnert die bewurzelte Eiche daran, dass das Gemeindegebiet stark bewaldet ist, Feld 3 mit der Traube weist auf den Weinbau hin, das östliche Gemeindegebiet gehört noch zum Anbaugebiet des Vin du Jura, Feld 4 schließlich übernimmt den steigenden goldenen Löwen aus dem Wappen der de Truchy de Lays[9]. Ein Mitglied der Familie de Truchis, Pierre de Truchis de Lays (1897-1980) war von 1930 bis 1977 Maire der Gemeinde Champagnat. Zudem war er mit einer Großnichte von Pierre Puvis de Chavannes verheiratet.
Bevölkerung
Champagnat: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
820
1800
869
1806
860
1821
855
1831
899
1836
856
1841
883
1846
888
1851
849
1856
829
1861
798
1866
807
1872
803
1876
811
1881
749
1886
766
1891
735
1896
723
1901
682
1906
679
1911
659
1921
622
1926
561
1931
527
1936
542
1946
531
1954
505
1962
483
1968
533
1975
512
1982
506
1990
497
1999
484
2006
496
2009
499
2014
469
2020
470
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[10] ab 2009 INSEE[11] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1831 mit 899, tiefste Einwohnerzahl 1962 mit 483 (53,5 % vom Maximum)
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ziemlich ausgeglichen, wobei 38 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Gleichzeitig beträgt der Anteil der über 60-Jährigen 36 %. Durch die fehlende Bautätigkeit erfolgt kein Zuzug von jungen Familien und eine weitere Überalterung zeichnet sich ab.
Wohnstruktur
Anzahl Wohneinheiten
davon Häuser
Wohnungen
sonstige
263
255
7
1
davon Hauptwohnsitz
215
Zweit- oder Ferienwohnsitz
34
vakant
14
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:
In der Gemeinde befindet sich ein Bauhandwerksbetrieb, eine Schreinerei/Zimmerei und ein Maler/Gipser. Zudem ist in der Gemeinde ein Fußballplatz, ein Trimm-Dich-Pfad, ein Sportplatz/-halle, ein Skatepark, ein Campingplatz (150 Stellplätze) und ein Restaurant, ferner ein Ambulanzdienst und ein Mehrzwecksaal. Für die Güter des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Cuiseaux oder in Saint-Amour[15].
In der Gemeinde besteht eine École primaire[22] (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[23] untersteht und von 41 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[24].
Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
↑L'Armorial des Villes et des Villages de France. Champagnat. Abgerufen am 28. Dezember 2023 (französisch, Originalblasonierung: Écartelé en sautoir: au 1er d'azur à trois molettes d'or, au 2e d'argent au chêne au naturel, au 3e d'argent à la grappe de raisin de pourpre tigée, feuillée et vrillée au naturel, au 4e d'azur au lion d'or.).