Ménetreuil liegt in der Landschaft Bresse, im Süden des Arrondissement Louhans, 10 Kilometer südwestlich von Louhans. Die nordöstliche Gemeindegrenze folgt den Windungen der Sane-Morte,[2] die auf diesem Abschnitt etliche Biefs aufnimmt, künstliche Wasserläufe, die der Bewirtschaftung der Étangs dienen, insbesondere den Ruisseau de Corgeat[3] aus dem Gebiet von Montpont-en-Bresse. Von Süden fließt die Sane-Vive,[4] bildet einen Teil der südlichen Gemeindegrenze und vereinigt sich bei der Moulin de Montjay mit der Sane-Morte; gemeinsam bilden sie als Sane einen Teil der südwestlichen Gemeindegrenze. Ménetreuil liegt an der Departementsstraße D475 (Rancy – D12 in La Chapelle-Naude). Weitere wichtige Straßen finden sich nicht im Gemeindegebiet, das schwach bewaldet ist und von den Wasserläufen geprägt wird. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: les Bagneux, le Bois, les Bordes, les Bruyères, la Buclière, la Buissonée, les Cadolles, le Champ-Chapeau, la Comté, la Cour-Basse, les Cours-Barbier, Court-Chêne, Le Devu, la Francillière, les Grandes-Terres, Granges-d’en-Haut, la Grange-Meunier, Guichard, Hautefoy, la Maraude, Montagny, Montjay, le Perret, les Perrières, le Petit-Perret, la Planche, Rambeau, les Renaules, la Rippe-Bouquet, la Templière, la Vallée, Varamagnien, la Vavre, le Vernois, .[5]
Klima
Das Klima in Ménetreuil ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 12,1 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,2 °C, der kälteste der Januar mit 3,4 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1121 mm, dabei ist der November mit 118 mm der niederschlagsreichste, während März als trockenster Monat 77 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2754 Sonnenstunden gezählt.
Die älteste bekannte Nennung des Ortes geht zurück auf 1155 Ecclesia de Monistrolio, die dem Heiligen Petrus geweihte Kirche[6][7] muss also bereits bestanden haben. Worauf die Ortsbezeichnung Monistrolio, Monestruel zurückzuführen ist, ist nicht bekannt, sie führte jedoch zum heutigen Gemeindenamen Ménetreuil. Bis nach der Revolution wurde er ohne Accent aigu geschrieben, heute findet man auch Ménétreuil und das akzentlose Menetreuil.
Geschichte
Auf dem Gemeindegebiet bestanden ehemals drei verschiedene Herrschaften, die älteste, die Herrschaft von Rambeau, geht zurück auf eine Familie Ramboz. Jeann de Ramboz stiftete 1377 eine Kapelle in der Kirche von Ménetreuil. Durch ihre Heirat gelangte die Herrschaft in den Besitz von Jean de Charnez. Die Herrschaft Les Devus war im Besitz der Herren von Brancion und gehörten zur Baronie Montpont, beide hatten eine eigene Burg. Schließlich bestand noch die Herrschaft Montjay, die im Besitz der Familie Fyot de la Marche war und deren Schloss auf einer Insel in der Sane stand, mit Zug- und fester Brücke.
Die Gemeinde liegt in einem recht heiklen Gebiet, in dem die Gewässer, die sie durchqueren, große Strecken des Jurafusses entwässern. Aus neuester Zeit werden folgende Naturkatastrophen vermerkt:
Sturmschäden vom 6. bis 10. November 1982
Überschwemmungen und Murgang vom 8. bis 31. Dezember 1982
Überschwemmungen und Murgang vom 12. bis 13. Mai 1983
Überschwemmungen und Murgang vom 6. bis 20. Mai 1985
Überschwemmungen und Murgang vom 5. bis 10. Oktober 1993
Überschwemmungen und Murgang vom 24. bis 26. Oktober 1999
Überschwemmungen und Murgang vom 24. bis 26. November 2002
Erdbewegungen als Folge der Trockenheit und anschließendem Wasserausgleich vom 1. Juli bis 30. September 2003
Überschwemmungen und Murgang vom 17. bis 19. April 2005
Bevölkerung
Ménetreuil: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
819
1800
902
1806
873
1821
894
1831
925
1836
893
1841
950
1846
990
1851
1.020
1856
1.002
1861
947
1866
918
1872
960
1876
999
1881
998
1886
1.009
1891
1.048
1896
1.025
1901
979
1906
953
1911
967
1921
892
1926
844
1931
798
1936
743
1946
696
1954
647
1962
554
1968
513
1975
451
1982
396
1990
357
1999
338
2006
350
2009
375
2014
402
2020
409
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[8] ab 2009 INSEE[9] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1891 mit 1048, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 338 (32,3 % vom Maximum)
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ausgeglichen, wobei 46 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Demgegenüber sind 33 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter.
Wohnstruktur
Anzahl Wohneinheiten
davon Häuser
Wohnungen
sonstige
248
240
6
2
davon Hauptwohnsitz
184
Zweit- oder Ferienwohnsitz
47
vakant
17
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
In der Gemeinde befinden sich nebst der Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:
In der Gemeinde befinden sich ein Coiffeursalon, eine Schreinerei/Zimmerei, ein Maler/Gipser, ferner ein Tennis- und ein Fußballplatz, ein Restaurant und eine Gîte. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Cuisery und in Louhans[13].
Ménetreuil verfügt über keine eigenen schulischen Einrichtungen. Die Schulpflichtigen werden in Schulen der umliegenden Gemeinden ausgebildet.
Literatur
Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica.bnf.fr).
Ménetreuil. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Ménetreuil. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Ménetreuil. in Patrimoine en Bourgogne-Franche-Comté. Direction Culture, Sport et Jeunesse (keine Daten bei Abruf), abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Webpräsenz der Gemeinde. Ménetreuil. Mairie de Ménetreuil, abgerufen am 18. November 2023 (französisch).
Einzelnachweise
↑Ménetreuil. auf habitants.fr. Abgerufen am 31. Dezember 2015 (französisch).