Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse im äußersten Südwesten des Arrondissement Louhans und wird in Nord-Süd-Richtung von der Departementsstraße D933[2] (Saint-Germain-du-Plain–Cuisery) durchzogen. Die westliche Gemeindegrenze bildet die Saône[3] über knapp drei Kilometer. Das Gemeindegebiet westlich der Route de Cuisery wird denn auch bereits zur Landschaft Vallée de la Saône[4] gerechnet.
Das nördliche Gemeindegebiet entwässert der Bief du Moulin Bernard[5]. Er entwässert eine Kette von Étangs, die im Norden der Gemeinde liegen. Den südlichen Teil entwässert der Bief du Moulin Richy[6]. Auf dem Gemeindegebiet liegen rund dreißig Étangs. Nur das östliche Gemeindegebiet ist bewaldet, die Flächen von Laubwald ziehen sich entlang der Grenze zu Loisy, Huilly-sur-Seille und La Frette.
Die Gemeinde ist stark zersiedelt und weist folgende Weiler und Fluren auf: l’Amont, les Bordes, les Brûlés, les Bruyères-d’Arcy, les Bruyères-de-Châtenay, les Bruyères-des-Cours-Pautets, la Cathenière, Châtenay, les Cours-Paintols, les Croses, Fontaine-Basin, les Fosses, la Genetière, les Gouilles, Grande-Chaux, Lettrey, les Levrats, Mare-Michelet, les Mares-Joly, le Molard, Moulin-de-la-Croix, Moulin-du-Roi, Rimboz, les Rippes, la Serrée, le Taillet, la Teppe, Trésoire, les Uchamps, la Vanoise, le Vernois[7].
Klima
Das Klima in Simandre ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 12,0 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,1 °C, der kälteste der Januar mit 3,3 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1111 mm, dabei ist der November mit 118 mm der niederschlagsreichste, während März als trockenster Monat 77 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2754 Sonnenstunden gezählt.
Simandre wird erstmals im Zusammenhang mit einem Poncianus de Cimandris 1136 erwähnt. Bleibt die Frage nach der Herkunft des Namens dieses Poncianus. Die Form lässt keinen Schluss auf einen gallo-römischen Besitz zu, wie wir ihn häufig in der Bresse kennen. Hingegen führt Littré[8]Simandre auf, als Bezeichnung für eine Holzscheibe, die anstelle einer Glocke die Gläubigen zum Gottesdienst rief, indem mit einem Gegenstand darauf geschlagen wurde, ähnlich wie bei einem Gong. Die Bezeichnung geht zurück auf das griechische Wort für Signal und Zeichen geben. Dieses Gerät wurde häufig in arabischen Ländern verwendet, wo es den Christen untersagt war, Glocken läuten zu lassen. Spekulativ ist, ob dieser Begriff im Zusammenhang mit dem Ersten Kreuzzug nach Europa kam und eine Bezeichnung für einen Kreuzzugsteilnehmer wurde.
Geschichte
Durch Simard zieht sich eine Römerstraße, die Chalon mit Cuisery und Louhans verband. Später führte der Pilgerweg nach Rom durch die Gemeinde, er heißt heute noch Route du Moulard. Im 15. und 16. Jahrhundert war Simandre im Besitz der Familie de Lugny, zusammen mit Ormes. Ein Teil der Pfarrei von Simandre gehörte zu Ormes, ein zweiter zur KastellaneiCuisery. La Vanoise gehörte 1688 der Familie Potet und ging an die de Perrigny über. Trésoire gehörte den Herren von Loisy. La Serrée gehörte wohl zur Pfarrei Ormes, aber zur Gemeinde Simandre. Dort befand sich ein Schloss auf einer Anhöhe, umgeben von drei Wassergräben, das im 14. Jahrhundert den Herren von Serrée gehörte. Das Schloss lag aber schon früh in Ruinen, die Herrschaft gehörte den Familien de Lugny, de Ténarre, de la Palud, de Busseroles, de Drée, de Brancion, de Ganay, de Foix-Canolle, de Sennecey, sowie den Kastellanen von Cuisery, deren letzter 1783 der Herzog von Biron war.
Die Glockenturm stammt aus dem 12. Jahrhundert, die Apsis aus dem 16. Jahrhundert. Die Kirche wurde 1870 vergrößert. die Kollatur lag beim Bischof. Die Mühle wird seit 1350 erwähnt und erhält mit dem Tod von Karl dem Kühnen ihre Bezeichnung Moulin du Roi. Sie lieferte dem Kastellan von Cuisery den Fisch und war bis 1970 in Betrieb. Entlang der D933 bestanden ehemals etliche Sägereien und Stuhlfabriken, drei Mühlen und 1988 noch 54 Landwirtschaftsbetriebe.
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[9] ab 2009 INSEE[10] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1806 mit 1853, tiefste Einwohnerzahl 1975 mit 1072 (57,9 % vom Maximum)
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ausgeglichen. Dabei sind 53 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre. Die Gruppe der unter 15-Jährigen bildet die stärkste Bevölkerungsgruppe und macht 21,5 % aus. Demgegenüber sind 28 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter. Diese Struktur dürfte auf die Tatsache zurückzuführen sein, dass seit 1999 dank einer regen Bautätigkeit die Wohneinheiten um 30 % zugenommen haben. Dadurch dürfte ein Zuzug von jungen Familien mit Kindern erfolgt sein.
Wohnstruktur
Anzahl Wohneinheiten
davon Häuser
Wohnungen
sonstige
847
783
61
3
davon Hauptwohnsitz
731
Zweit- oder Ferienwohnsitz
53
vakant
63
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
In der Gemeinde gibt es nebst Kirche und Mairie (Gemeindehaus) folgende Unternehmen nach Branchen:
In der Gemeinde befinden sich zwei Bäckereien, eine Metzgerei, ein Gemischtwarenladen, ein Blumenladen, drei Coiffeur- und ein Schönheitssalon, eine Papeterie und eine Immobilienagentur, ferner drei Autogaragen, ein Elektrogeräteladen, fünf Bauhandwerksbetriebe, drei Schreinerei-/Zimmereien, ein Elektriker, zwei Maler/Gipser und zwei Installateurbetriebe. Im Ort befinden sich ein Tennis-, ein Fußball- und ein Pétanqueplatz, eine Turn- und Sporthalle und ein Skatepark, eine Arztpraxis, zwei Physiotherapeuten, eine Podologiepraxis, eine Apotheke, eine Hebamme und zwei Krankenschwestern, ein Mehrzwecksaal, ein Taxiunternehmen, ein Hotel (6 Zimmer), vier Restaurants, eine Gîte, eine Bibliothek und eine Post. Mit den weiteren Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Cuisery und in Tournus[14].
In der Gemeinde besteht eine École primaire[19] (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[20] untersteht und von 159 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[21].
Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
↑Littré, Émile (1801–1881): Dictionnaire de la langue française : supplément. (PDF) Dictionnaire étymologique de tous les mots d'origine orientale. Hachette (Paris), 1886, S. 313 mittlere Spalte oben, abgerufen am 25. Januar 2015 (französisch, Bibliothèque nationale de France, département Littérature et art, FOL-X-197 (SUPPLEMENT)).