Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, im nördlichen Drittel des Arrondissement Louhans und grenzt im Nordosten an das Département Jura. Die gesamte Westgrenze wird durch die Brenne[2] gebildet, von Osten her mündet im Norden la Darge[3] von Chapelle-Voland in die Brenne. Das Tal der Brenne ist für die Gemeinde prägend, bei Hochwasser sind viele Gebiete regelmäßig überschwemmt und dienen als Rückhalteflächen. Die Departementsstraße D23[4] streift lediglich das äußerste Gemeindegebiet im Osten, ohne den Ort zu erschließen. Die Gemeinde weist nur wenige bewaldete Flächen auf, östlich des Ortes findet sich eine größere Waldfläche, sonst weist das Gebiet etliche Pappelplantagen auf. Die bewohnten Gebiete beschränken sich auf drei Schwerpunkte, der Bourg liegt auf einer leichten Anhöhe über der Brenne. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: le Deffait, le Haut-du-Planois, Sancenne[5].
Klima
Das Klima in Le Planois ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,9 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,1 °C, der kälteste der Januar mit 3,2 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1081 mm, dabei ist der November mit 117 mm der niederschlagsreichste, während Juli als trockenster Monat 72 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2764 Sonnenstunden gezählt.
Die erste Erwähnung der Ortschaft geht zurück auf 1374, erwähnt wird Plainnay… en la perroiche de la Chapelle Volant, 1476 wird Le Planoy erwähnt. Ernest Nègre[6] führt den Ortsnamen auf die Platanen zurück. Wahrscheinlicher ist jedoch die Ableitung von plaine, der Ebene, als Beschreibung des Geländes entlang der Brenne.
Geschichte
1374 gehörte Le Planois zur Gemeinde Chapelle-Voland und wurde erst mit der Französischen Revolution zu einer selbständigen Gemeinde. Bis zum 17. Jahrhundert war das Schloss Visargent (Gemeinde Bosjean) Schutzburg für die Planoisiens, dort lag auch die Gerichtsbarkeit. Das Gebäude für die Mairie und Schule stammt aus dem Jahr 1902 und ist das einzige Steingebäude, bei den übrigen Häusern handelt es sich um Bressehäuser. Im Norden der Hauptsiedlung befindet sich ein altes Brennhaus. 1988 bestanden noch 15 Landwirtschaftsbetriebe.
Bevölkerung
Le Planois: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
273
1800
297
1806
318
1821
270
1831
273
1836
263
1841
271
1846
287
1851
288
1856
261
1861
266
1866
278
1872
289
1876
275
1881
288
1886
278
1891
267
1896
259
1901
276
1906
282
1911
298
1921
256
1926
278
1931
265
1936
240
1946
192
1954
155
1962
130
1968
127
1975
116
1982
106
1990
93
1999
74
2009
104
2014
98
2020
86
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[7] ab 2009 INSEE[8] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1806 mit 318, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 74 (23,3 % vom Maximum)
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen weist einen Überhang zugunsten der Frauen auf, die 55 % der Bevölkerung ausmachen, wobei 32 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Demgegenüber sind 49 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter.
Auffällig ist in dieser kleinen Gemeinde – nebst dem hohen Ausländeranteil – auch die Tatsache, dass 37 % der Wohneinheiten als Zweitwohnungen genutzt werden, wobei nicht bekannt ist, wie viele Nutzer ebenfalls Ausländer sind.
Wohnstruktur
Anzahl Wohneinheiten
davon Häuser
Wohnungen
sonstige
71
70
1
davon Hauptwohnsitz
41
Zweit- oder Ferienwohnsitz
26
vakant
4
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
In der Gemeinde befinden sich nebst der Mairie folgende Unternehmen nach Branchen:
In der Gemeinde betreibt eine Logopädin ihr Praxis, weitere Elemente der Infrastruktur finden sich nicht im Ort. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner weitgehend in Saint-Germain-du-Bois[12].
Le Planois verfügt über keine eigenen schulischen Einrichtungen. Die Kinder werden in Schulen der umliegenden Gemeinden ausgebildet.
Literatur
Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).