Die 22. Verleihung der Césars fand am 8. Februar 1997 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris statt. Präsidentin der Verleihung war die Schauspielerin Annie Girardot, die ein Jahr zuvor den César als beste Nebendarstellerin erhalten hatte. Ausgestrahlt wurde die Verleihung, die von Antoine de Caunes moderiert wurde, vom französischen Fernsehsender Canal+.
Mit insgesamt zwölf Nominierungen in elf verschiedenen Kategorien konnte sich Patrice Lecontes Historienfilm Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins im Rennen um die Césars große Hoffnungen auf mehrere Auszeichnungen machen. Mit vier Trophäen, unter anderem als bester Film, wurde Lecontes satirisches Porträt des dekadenten Hoflebens im vorrevolutionären Frankreich schließlich prämiert. Ebensoviele Preise konnte auch der sechsfach nominierte Dokumentarfilm Mikrokosmos – Das Volk der Gräser in den Sparten Filmmusik, Kamera, Ton und Schnitt gewinnen. In der Kategorie Beste Regie gab es erstmals zwei Gewinner: Patrice Leconte für Ridicule – Von der Lächerlichkeit des Scheins sowie Bertrand Tavernier für seinen im Ersten Weltkrieg spielenden Film Hauptmann Conan und die Wölfe des Krieges, der insgesamt neun Nominierungen im Vorfeld erhalten hatte und auch in der Kategorie Bester Hauptdarsteller (Philippe Torreton) siegreich hervorging. Fanny Ardant, die in Lecontes Film eine der Hauptrollen spielte, wurde am Ende für ihre Rolle in Gabriel Aghions Filmkomödie Auch Männer mögen’s heiß! als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet und setzte sich dabei unter anderem gegen Catherine Deneuve in André Téchinés fünffach nominiertem Filmdrama Diebe der Nacht durch. Als die besten Nebendarsteller wurden Jean-Pierre Darroussin und Catherine Frot für ihre Leistungen in Cédric Klapischs Filmkomödie Typisch Familie! ausgezeichnet, die als Adaption eines Bühnenstücks bei insgesamt sechs Nominierungen auch den Preis für das beste Drehbuch erhielt. Den César in der Kategorie Bester ausländischer Film sicherte sich Lars von Trier mit seinem Film Breaking the Waves vor Ethan und Joel Coen (Fargo) und den belgischen Dardenne-Brüdern (Das Versprechen). Die Ehrenpreise gingen in diesem Jahr an den Sänger und Schauspieler Charles Aznavour und an die US-Schauspielerin Andie MacDowell.