In seiner Kindheit verdiente Joel Coen Geld mit Rasenmähen, um sich eine Super-8-Kamera kaufen zu können. Damit drehten er und sein Bruder zusammen mit einem Nachbarsjungen (Mark Zimering, in den Filmen „Zeimers“ genannt) Filme, die sie aus dem Fernsehen kannten, nach.
Nach einem Studienabschluss am Simon’s Rock College in Great Barrington im Bundesstaat Massachusetts nahm Joel Coen an einem Filmprogramm der New York University teil; als Abschlussarbeit drehte er einen dreißigminütigen Film mit dem Titel Soundings.
Ethan Coen ging, nachdem er das Simon’s Rock College absolviert hatte, an die Universität Princeton und studierte dort Philosophie. Seine Abschlussarbeit trug den Titel Two Views of Wittgenstein’s Later Philosophy („Zwei Ansichten über Wittgensteins philosophisches Spätwerk“).
Nach seinem Abschluss an der New York University arbeitete Joel Coen als Produktionsassistent an Filmen und Musikvideos mit. Er entwickelte ein Talent für den Filmschnitt und traf Regisseur Sam Raimi, der einen Assistenten für seinen Film Tanz der Teufel suchte. Gemeinsam mit ihm schrieben die Coen-Brüder 1985 das Drehbuch für die bizarre slapstickartige Komödie Crimewave – Die Killer-Akademie über einen zum Tode verurteilten Häftling. Produziert wurde der Film von Bruce Campbell, der darin auch eine Nebenrolle übernahm. In kommerzieller Hinsicht erwies sich der Film als Flop.
Ethan Coen veröffentlichte zahlreiche Kurzgeschichten in Zeitschriften wie The New Yorker, Playboy und Vanity Fair, später in dem Erzählband The Gates of Eden (dt. „Falltür ins Paradies“).
Im selben Jahr fanden drei Filme der Coen-Brüder, No Country for Old Men, A Serious Man und Inside Llewyn Davis, bei der BBC-Wahl zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts Berücksichtigung.
Macbeth aus dem Jahr 2021 war der erste Film, den Joel Coen ohne seinen Bruder realisierte. Bei Drive-Away Dolls (2024) führte Ethan Coen allein Regie.
Wiederholte Zusammenarbeit
In der Regel schreiben die Coen-Brüder die Drehbücher ihrer Filme gemeinsam, führen gemeinsam Regie und sind beide an der Produktion beteiligt. Zudem sind sie bei den meisten ihrer Projekte als Filmeditoren unter dem Pseudonym „Roderick Jaynes“ tätig. Eine Ausnahme bildet Macbeth aus dem Jahr 2021, den Joel ohne seinen Bruder Ethan realisierte und mit Lucian Johnston schnitt.
Joel und Ethan Coen arbeiten meist mit dem Kameramann Roger Deakins zusammen, die Musik schreibt Carter Burwell. An der Tongestaltung arbeiten sie stets gemeinsam mit Peter F. Kurland.[2]
Auch mit zahlreichen Schauspielern arbeiteten Ethan und Joel Coen mehrmals:
Steve Buscemi(Miller’s Crossing, Barton Fink, Hudsucker – Der große Sprung, Fargo, The Big Lebowski, Paris, je t’aime)
George Clooney(O Brother, Where Art Thou?, Ein (un)möglicher Härtefall, Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?, Hail, Caesar!)
John Goodman(Arizona Junior, Barton Fink, Hudsucker – Der große Sprung, The Big Lebowski, O Brother, Where Art Thou?, Inside Llewyn Davis)
Richard Jenkins(The Man Who Wasn’t There, Ein (un)möglicher Härtefall, Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?)
Frances McDormand(Blood Simple, Arizona Junior, Miller’s Crossing, Barton Fink, Fargo, The Man Who Wasn’t There, Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger?, Hail, Caesar!, Macbeth)
Jon Polito(Miller’s Crossing, Barton Fink, Hudsucker – Der große Sprung, The Big Lebowski, The Man Who Wasn’t There)
John Turturro(Miller’s Crossing, Barton Fink, The Big Lebowski, O Brother, Where Art Thou?)
Josh Brolin(No Country For Old Men, True Grit, Hail, Caesar!)
Stephanie Blum, Dominik Schmitt (Hrsg.): »Sorry, you just got Coened«: Das postmoderne Kino der Coen Brothers. Königshausen & Neumann, Würzburg 2015, ISBN 3-8260-5394-X.
Eddie Robson: Coen Brothers. Virgin Books Ltd., London 2003, ISBN 0-7535-0797-8.
Marcus Stiglegger: Joel Coen * 1954. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-010662-4, S. 144–146.
Peter Bär & Gerhard Schneider (Hrsg.): Die Coen-Brüder. Psychosozial, Gießen 2014. ISBN 978-3-8379-2373-5 (=Im Dialog: Psychoanalyse und Filmtheorie, ISSN2367-2412, Bd. 11).
↑James Verini: The United States of Coen. 28. März 2004, abgerufen am 24. November 2024 (amerikanisches Englisch).
↑Jim Ridley: Meet the Third Coen Brother. NashvilleScene.com, 12. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Januar 2016; abgerufen am 5. Januar 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nashvillescene.com