Nikisch heiratete im Juli 1885 die Schauspielerin Amélie Heussner. Ihre Kinder waren der spätere Rechtswissenschaftler Arthur Philipp Nikisch, Käthe Nikisch (Wollgandt), die spätere Schauspielerin Nora Nikisch (Schindler) und der spätere Pianist, Komponist und Bandleader Mitja Nikisch.
Im Zusammenwirken mit dem musikalischen Leiter des Arbeiter-Bildungsinstituts Leipzig, Barnet Licht (1874–1951), ermöglichte er ab 1915 die Veranstaltung von Konzerten im Gewandhaus, die die Arbeiter für 60 Pfennige besuchen konnten.
Auf diese Zusammenarbeit geht auch die Tradition des Leipziger Gewandhausorchesters zurück, an Silvester die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven aufzuführen. Nikisch dirigierte sie am 31. Dezember 1918, dem ersten Jahreswechsel nach dem Ersten Weltkrieg, im Krystallpalast in Leipzig. Das Konzert begann um 23 Uhr, damit das neue Jahr mit dem Schlusschor auf SchillersOde an die Freude eingeleitet wurde.[2]
Nikisch war ein guter Freund Alexander Frommermanns, des Vaters von Harry Frommermann (1906–1975), der 1927 die Comedian Harmonists gründete. Nikisch unterrichtete den kleinen Harry ab 1910 für einige Jahre am Klavier.
Am 23. Januar 1922 starb Nikisch im Alter von 66 Jahren in Leipzig. Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt (II. Abteilung).
Kurz nach seinem Tod erhielt ein Platz in Leipzig, in dessen unmittelbarer Nähe (Thomasiusstraße 28) Nikisch zuletzt gewohnt hatte, den Namen Nikischplatz.[4]
1930 wurde am Hintereingang des Gewandhauses im Musikviertel eine Nikisch-Büste von Hugo Lederer enthüllt, die heute im Foyer des Neuen Gewandhauses steht.[5]
1935 wurde die Straße G 82 in Berlin-Grunewald anlässlich des 80. Geburtstages des Dirigenten Arthur Nikisch nach ihm benannt.
1952 wurde in Wien-Penzing (14. Bezirk) die Nikischgasse nach ihm benannt.
1957 wurde der Arthur-Nikisch-Preis gestiftet, der letztmals 1989 verliehen wurde.
1971 stiftete die Stadt Leipzig den Arthur-Nikisch-Preis für junge Dirigenten.
Adolf Weißmann: Arthur Nikisch und die Berliner Philharmonischen Konzerte 1895–1920: Ein Rückblick. O. Lange, Berlin 1921
Gedenkschrift anläßlich der 100jährigen Wiederkehr der Uraufführung der 7. Sinfonie Anton Bruckners durch Arthur Nikisch und das Gewandhausorchester am 30. Dezember 1884. Gewandhaus, Leipzig 1984
↑ abcdefgClive Unger-Hamilton, Neil Fairbairn, Derek Walters; deutsche Bearbeitung: Christian Barth, Holger Fliessbach, Horst Leuchtmann u. a.: Die Musik – 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte. Unipart-Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8122-0132-1, S.140.
↑ abHorst Riedel, Thomas Nabert (Red.): Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. 1. Auflage. Pro Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 3-936508-03-8, S.23, 324, 435.
↑Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Oktober 2020; abgerufen am 5. November 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr).
↑Gina Klank, Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen. Verlag im Wissenschaftszentrum, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 157
↑ abMarkus Cottin, Gina Klank, Karl-Heinz Kretzschmar, Dieter Kürschner, Ilona Petzold: Leipziger Denkmale. Sax-Verlag Beucha 1998, ISBN 3-930076-71-3, Band 1 S. 53