7. September: Ottaviano di Campofregoso muss die Oberherrschaft Frankreichs über die Republik Genua anerkennen. Sein Doganat endet damit, er wird jedoch von Frankreich am 20. November zum Statthalter der Seerepublik ernannt. Sein Gegenspieler Antoniotto Adorno, bislang Verbündeter Frankreichs, wechselt daraufhin die Seiten und paktiert mit dem spanischen König Karl I. aus dem Haus Habsburg.
Nachdem sich die eidgenössischen Einheiten zurückgezogen haben, fällt Mailand am 4. Oktober kampflos in französische Hände. Am nächsten Tag dankt Massimiliano Sforza als Herzog von Mailand ab. Er muss nach Frankreich ins Exil gehen, wo er eine jährliche Rente von 30.000 Dukaten erhält. Charles III. de Bourbon-Montpensier wird zum Connétable von Frankreich erhoben und als Statthalter in Mailand eingesetzt. Drei Tage später vermittelt Herzog Karl III. von Savoyen den Frieden von Genf zwischen Frankreich und der Eidgenossenschaft, dieser wird jedoch von den Orten Uri, Schwyz, Zürich, Basel und Schaffhausen abgelehnt.
Dezember: In Zürich brechen im Anschluss an die Niederlage bei Marignano soziale Unruhen aus, der sogenannte Lebkuchenkrieg.
22. Juli: Im Wiener Stephansdom findet die von Maximilian und Vladislav arrangierte Wiener Doppelhochzeit von Maximilians Enkelkindern Maria mit Vladislavs Sohn Ludwig und Ferdinand mit Vladislavs Tochter Anna statt, wobei Maximilian die Stellvertretung für den abwesenden Ferdinand übernimmt. Das anschließende Hochzeitsfest dauert bis zum 29. Juli.
3. August: Die drei Herrscher besiegeln einen offiziellen Freundschaftsvertrag.
Windischer Bauernaufstand
März bis August: Von Gottschee ausgehend breitet sich der gegen neueingeführte Rechtsgrundsätze in der slowenischen Untersteiermark gerichtete Windische Bauernaufstand von Krain bis Kärnten und in die Steiermark aus. Den Bauern gelingt es, zahlreiche Burgen einzunehmen oder zu zerstören. Der Adel muss sich in einige große Städte zurückziehen. Mit Hilfe eines Söldnerheers und Unterstützung durch das kaiserliche Heer wird der Aufstand nach Gefechten bei Gonobitz und Cilli schließlich niedergeschlagen. Die Führer des Aufstandes werden hingerichtet, allein in Graz 161. Zur Beseitigung der Schäden werden den Bauern zusätzliche Steuern und Arbeitspflichten auferlegt.
6. Mai: Der württembergische Stallmeister Hans von Hutten bittet um die Entlassung aus dem Dienst von Herzog Ulrich, nachdem seine Heirat mit der heimlichen Geliebten des Herzogs einen Bruch zwischen den beiden herbeigeführt hat. Ulrich lädt ihn daraufhin unter dem Vorwand einer Versöhnung zur Jagd im Schönbuch ein, wo er ihn am 7. Mai eigenhändig ermordet. Dies führt dazu, dass sich mehrere Grafen und Edelleute von ihm lossagen und auch seine Frau Sabina von Bayern, die am 12. Mai den gemeinsamen Sohn Christoph zur Welt gebracht hat, offen in Opposition zu ihrem Mann geht. Auf dem Landtag in Stuttgart am 1. Juli, auf dem auch aus anderen Gründen eine Ablösung Herzog Ulrichs diskutiert wird, bringt sie mehrere Beschwerden gegen ihren Gatten vor und flieht im Anschluss in ihr heimatliches München. Hans’ Bruder Ulrich von Hutten strengt überdies einen Prozess bei Kaiser Maximilian an.
Als der Emir von Algier den KorsarenArudsch um Hilfe im Kampf gegen die Spanier bittet, vertreibt dieser die Spanier aus Algerien, ermordet jedoch wenig später den Emir und ernennt sich selbst zum neuen Herrscher des Barbareskenstaates. Er unterwirft auch die Nachbargebiete, wobei er mit Spanien in den Kampf um Tlemcen gerät.
Westafrika
Das Songhaireich/Gao-Reich erobert die Stadt Agadez und damitt das Sultanat Aïr. In dieser Zeit hat die Stadt etwa 30.000 Einwohner und entwickelt sich zu einem unumgehbaren Zwischenstopp für Karawanen auf den Routen zwischen Timbuktu und Kano einerseits sowie zwischen den Hausastaaten und den Oasen von Ghat und Ghadames im Norden der Wüste andererseits. Dadurch bedingt erfährt der gesamte Landstrich eine Blütezeit.
Portugiesisches Kolonialreich
Spätestens 1515, am 18. August, landen portugiesische Seefahrer in der Nähe des heutigen Lifau erstmals auf Timor. Ihnen folgen noch im gleichen Jahr die ersten Dominikaner als Missionare.
Dem Gouverneur von Portugiesisch-Indien, Afonso de Albuquerque, gelingt die Eroberung der Insel Hormuz im Persischen Golf. Die gleichnamige Stadt an der Nordküste wird in den nächsten Jahren zur Festung ausgebaut und wird so einer der wichtigsten Handelsplätze am Arabischen Meer und eine der reichsten Handelsstädte der Erde. Trotz seiner Erfolge wird Albuquerque nach einer Intrige am portugiesischen Königshof das Vertrauen entzogen und er als Gouverneur abgesetzt. Als Nachfolger wird Lopo Soares de Albergaria ernannt. Nur wenige Tage nachdem er von seiner Absetzung erfahren hat, stirbt Afonso de Albuquerque am 16. Dezember auf dem Rückweg von Hormuz nach Goa.
zwischen 1513 und 1515: Die spanischen Eroberer verschleppen die letzten Indianer vom Stamm der Arawak von den islas inútiles (nutzlosen Inseln) als Sklaven nach Hispaniola, woraufhin die beiden Inseln Bonaire und Curaçao entvölkert zurückbleiben.
25. August 1514 oder 1515: Gouverneur Diego Velázquez de Cuéllar gründet an der Südküste Kubas den Ort Havanna, der wegen der herrschenden Mückenplage aber nach wenigen Jahren nach Norden verlegt werden muss.
Juli: Der spanische König Ferdinand II. ernennt den Conquistador Vasco Núñez de Balboa, der wegen Intrigen am spanischen Hof als Gouverneur von Darién im Jahr 1513 abgelöst worden ist, zum Generalkapitän der Provinzen Coiba und Panamá und zum Gouverneur der Südsee, nachdem er von dessen Entdeckungsreise an den Pazifik erfahren hat. Balboa macht in den folgenden Jahren noch einige Entdeckungen entlang der Küste von Panama, aber das Verhältnis zu seinem Schwiegervater Pedro Arias Dávila, dem neuen Gouverneur von Darién, wird immer schlechter.
Spanische Brüder des Franziskanerordens gründen die Stadt Cumaná im heutigen Venezuela als erste ständige Siedlung von Europäern in Südamerika. Bereits am 3. Oktober erlebt die Siedlung den ersten von mehreren schweren Angriffen durch benachbarte Stämme, bei dem die Siedlung zerstört und zahlreiche Bewohner getötet werden.
8. Oktober: Juan Díaz de Solís, piloto mayor in der spanischen Casa de Contratación, sticht mit drei Karavellen von der spanischen Stadt Sanlúcar de Barrameda aus in See, um den Süden des amerikanischen Kontinents zu erkunden und eine Westpassage nach Indien zu finden. Er segelt die Ostküste Südamerikas entlang bis zum Río de la Plata.
Aztekenreich
Nezahualpilli, Tlatoani des aztekischen Stadtstaates Texcoco, stirbt. Da er mehrere Söhne hinterlässt, greift Moctezuma, der Herrscher von Tenochtitlán, aus politischem Kalkül in die Thronfolge ein und verhilft Cacamatzin auf den Thron. Er löst damit einen Krieg mit dessen Bruder Ixtlilxochitl aus, der Cacamatzin nicht als Herrscher anerkennt. Er geht mit seinen Getreuen in die Berge und kämpft gegen Cacamatzin und somit auch gegen Moctezuma. Diese Konkurrenzsituation begünstigt 1519 die spanische Eroberung Mexikos.
Wirtschaft
An der Wupper und an Bächen im Gebiet von Solingen existieren erste Schleifkotten: die Grundlage der weltberühmten Besteck-, Klingen-, Messer- und Schwert-Industrie; erste strenge Arbeitsteilung, Vorläufer heutiger industrieller Workflows.
Erstmals seit dem 3. Jahrhundert setzt am 20. Mai in Lissabon ein Nashorn, Geschenk des Vertreters der portugiesischen Krone in Indien, Afonso de Albuquerque, an König Manuel I., seinen Fuß auf europäischen Boden. Das exotische Tier wird in der Menagerie König Manuels im Ribeira-Palast in Lissabon untergebracht. Am 3. Juni lässt Manuel I. einen jungen Elefanten und das Nashorn aufeinander treffen, um den Bericht von Plinius dem Älteren zu überprüfen, dass Elefanten und Nashörner erbitterte Gegner seien. Unter den Augen einer großen und lauten Menschenmenge, die sich versammelt hat, um diesem Spektakel beizuwohnen, flieht der junge Elefant jedoch, verwirrt vom Getöse der ungewohnten Menschenmenge, in Panik vom Kampffeld, bevor es zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Tieren kommt.
Das Nashorn bleibt bis Ende des Jahres Bestandteil der Menagerie von Manuel I., dann wird es als Geschenk an den Medici-Papst Leo X. weitergereicht. Das Nashorn von Lissabon ist bereits vor seiner Reise nach Rom dort bekannt. Der Florentiner Arzt und Dichter Giovanni Giacomo Penni hat schon kurz nach dem Eintreffen des Tiers in Lissabon einen Traktat in Versen mit dem Titel Forma e natura e costumi de lo Rinoceronte verfasst, der im Juli in Rom erscheint. Im Dezember wird das Nashorn zusammen mit anderen wertvollen Geschenken per Schiff auf die Reise nach Rom geschickt, wo es jedoch nicht lebend ankommt.
Das satirische Werk Geuchmat von Thomas Murner fällt vorläufig der innerfranziskanischen Zensur zum Opfer. Als Ersatzschrift veröffentlicht er die Satire Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzit.
13. Mai: Die seit vier Monaten verwitwete 18-jährige französische Königin Mary Tudor, die Schwester Heinrichs VIII., heiratet offiziell Charles Brandon, 1. Duke of Suffolk in Greenwich Palace in Anwesenheit des Königspaares. Eine erste heimliche Hochzeit zwischen den beiden hat bereits im Februar stattgefunden. Obwohl Brandon nun offiziell der Schwager des Königs ist, muss er sich nach wie vor dem Hofprotokoll unterwerfen und seiner Frau bei feierlichen Anlässen den Vortritt bei Hofe überlassen.
12. August: König Christian II. von Dänemark und Norwegen heiratet in Kopenhagen Isabella von Österreich, Infantin von Spanien und Erzherzogin von Österreich. Die Beziehung zu seiner Geliebten Dyveke Sigbritsdatter setzt er inzwischen fort.
Das Kloster Marienburg an der Mosel wird aufgelöst und in eine Befestigungsanlage umgewandelt.
Katastrophen
20. Mai: Der nach dem Bergsturz Buzza di Biasca im Jahr 1513 entstandene Gerölldamm bricht unter dem Druck von Wassermassen eines vom Brenno gebildeten Sees. Die Überschwemmung erreicht die Magadinoebene sowie den Lago Maggiore und zerstört die Infrastruktur im oberen Tessin nachhaltig.
Geboren
Geburtsdatum gesichert
19. Januar: Sebastian Boetius, deutscher evangelischer Theologe († 1573)