Am 21. Oktober stirbt auch König Karl VI. von Frankreich. Sein im Vorjahr enterbter Sohn Karl VII. lässt sich in Bourges zum König ausrufen und begründet damit die Zeit der Loire-Könige, während die englische Partei seinen Neffen Heinrich VI. als legitimen Nachfolger auf Basis des Vertrags von Troyes sieht.
Mailand / Eidgenossenschaft
4. April: Mailändische Truppen überfallen und erobern Bellinzona. Die eidgenössischen Orte Uri und Unterwalden, die die Stadt 1419 käuflich erworben haben, rüsten daraufhin zum Krieg und überschreiten den Gotthardpass. Hilfe anderer eidgenössischer Orte erfolgt aber nur zögerlich.
Nachdem er die Belagerung Münchens ohne Erfolg abbrechen musste, unterliegt der Wittelsbacher Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt seinen Vettern Ernst und Wilhelm III. von Bayern-München am 19. September in der Schlacht bei Alling, der Entscheidungsschlacht des Bayerischen Krieges. Herzog Ernst stiftet die Kirche St. Maria und Georg in Hoflach zur Erinnerung an die Schlacht. Auf Betreiben König Sigismunds, der seine Kräfte auf die Hussiten konzentrieren möchte, wird am 2. Oktober unter Vermittlung des Eichstätter Fürstbischofs Johann II. von Heideck in Regensburg ein vierjähriger Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Parteien geschlossen. Das Herzogtum Bayern-Ingolstadt wird zeitweilig einem königlichen Landeshauptmann unterstellt, Ludwig VII. folgt dem König an dessen Hof in Ungarn und Heinrich XVI. von Bayern-Landshut wird zur Unterstützung des Deutschen Ordens nach Litauen geschickt. Der Streit zwischen den beiden bayerischen Herzögen wird wieder auf den Rechtsweg verlagert. Im gleichen Jahr endet auch der Ochsenkrieg Heinrichs XVI. mit Graf Georg III. von Haag, der den Bayerischen Krieg für seine eigenen Zwecke nutzen wollte.
Kursachsen
vor dem 12. November: Albrecht III., Kurfürst und Herzog von Sachsen-Wittenberg aus dem Geschlecht der Askanier, stirbt ohne erbberechtigte Nachkommen. Da er keine Kinder hinterlässt, endet mit seinem Tod die askanische Regierung in Sachsen-Wittenberg. Der deutsche König Sigismund zieht das Herzogtum als erledigtes Reichslehen ein.
Die Grausamkeiten, derer sich die Taboriten schuldig machen, erzürnt die Calixtiner derartig, das sie sich abspalten und sich einen eigenen König in der Person des litauischen Prinzen Zygmond Korybut erwählen. Der polnische König Władysław Jagiełło unterstützt seinen Neffen bei diesem Unternehmen. Zusammen mit seinem Bruder Herzog Vytautas zieht Korybut am 17. Mai mit starkem Kriegsvolk in Prag ein. Weil jedoch die Krone Böhmens zur Krönung fehlt, kommt es zu einer fünfmonatigen Belagerung der Burg Karlstein, die letztlich erfolglos bleibt. Als Papst Martin V. darauf besteht, dass Władysław Prinz Korybut sofort abberufe, müssen sich die polnisch-litauischen Truppen am 24. Dezember wieder aus Böhmen zurückziehen.