Die ältesten Funde im Kanton Uri stammen aus einer Zeit von ca. 7500 v. Chr. Es handelt sich dabei um kleinste Werkzeuge aus Bergkristall, der in der Nähe der Stremlücke / Fuorcla da Strem Sut (2832 m ü. M.) abgebaut wurde.[1] Weitere Zeugnisse für die Anwesenheit von Menschen auf dem Kantonsgebiet ist eine bei Hospental gefundene Pfeilspitze aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. sowie mehrere Münzen, eine Bronzeglöckchen und eine Fibel in Form eines Meerwesens aus der Römerzeit. Die Stücke stammen aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. Der Burghügel Zwing-Uri nördlich des Dorfs Amsteg war in der Bronzezeit besiedelt. Der bekannteste Fund ist der Goldschatz von Erstfeld aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.[2]
Die Rechte der Abtei und der übrigen Grundherren wurden nach und nach losgekauft. Reibereien zwischen Uri und Mailand führten seit 1403 zu einer Reihe von Feldzügen, deren Resultat 1440 die Erwerbung des Leventinatals als eines urnerischen Untertanenlandes war. In der Reformationszeit schloss sich Uri stets der streng katholischen Politik von Schwyz und Luzern an.
Neuzeit
Helvetik
Nur unwillig fügte sich Uri der helvetischen Verfassung von 1798, welche es mit Schwyz, Unterwalden und Zug in einem Kanton Waldstätte verschmolz. 1799 wurde das Tal durch einen Aufstand, den Marschall Nicolas Jean-de-Dieu Soult mit großem Blutvergießen dämpfte, dann durch die Kämpfe der Franzosen unter Claude-Jacques Lecourbe und Loyson mit den Österreichern und hernach der Russen unter Suworow regelrecht verwüstet.
Ultramontanismus
Nachdem die Mediationsakte Uri 1803 als selbständigen Kanton, aber ohne das Livinental, wiederhergestellt hatte, nahm es stets Anteil an den Sonderbestrebungen der ultramontanen Kantone und machte im Sonderbundskrieg einen siegreichen Einfall in sein früheres Untertanenland Tessin. Es kapitulierte jedoch nach dem Fall von Luzern am 27. November 1847 und wurde widerwillig in den neuen liberalen Bundesstaat eingegliedert.
Verfassung
Am 5. Mai 1850 gab sich Uri seine erste Verfassung, die es 1888 revidierte. Nachdem durch die eidgenössische Volksabstimmung vom 18. Mai 1879 das Verbot der Todesstrafe aus der Bundesverfassung entfernt worden war (mit Ausnahme politischer Vergehen, wo sie Art. 65 weiterhin verbot), war Uri der erste Kanton, der dieselbe wieder einführte (1924 wieder abgeschafft). 1972 wurde das Frauenstimmrecht eingeführt, und 1984 unterzog der Kanton seine Verfassung einer Totalrevision.
Wirtschaft
1853 wurde in Uri der erste Telegraf installiert, und 1856 setzte mit der Papierfabrik an der Isleten auch die Industrialisierung ein. Der Bau der 1882 eröffneten Gotthardbahn führte 1875 zu sozialen Unruhen in Göschenen. 1884 wurde das erste Telefonnetz im Urnerland eingerichtet.
Hans Stadler-Planzer: Geschichte des Landes Uri: Von den Anfängen bis zur Neuzeit. [2., überarbeitete Auflage]. Schattdorf: Uranos-Verlag, 1993. ISBN 3-9520414-0-8.
Urs Kälin: Die Urner Magistratenfamilien: Herrschaft, ökonomische Lage und Lebensstil einer ländlichen Oberschicht 1700–1850. Diss. Zürich: Chronos, 1991. ISBN 3-905278-86-3.
Urs Alfred Müller: Alte Landkarten als kulturhistorische Quellen am Beispiel des Passlandes Uri (15.–18. Jahrhundert). In: Cartographica Helvetica Heft 2 (1990) S. 2–8, doi:10.5169/seals-1131.
Karl Iten: Uri damals: Photographien und Zeitdokumente, 1855–1925. Altdorf: Gamma, 1984. ISBN 3-906200-03-5.
Jürg Bielmann: Die Lebensverhältnisse im Urnerland während des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Basel: Helbing & Lichtenhahn, 1972. (Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft 126). ISBN 3-7190-0603-4.
↑Abteilung Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Uri: Archäologen bergen hochalpinen Steinzeitfund. 11. September 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Januar 2021; abgerufen am 16. Januar 2021.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ur.ch