Das 1000-km-Rennen von Spa-Francorchamps wurde von den Werksteams von Peugeot und Audi, wie in den Jahren davor, als Vorbereitungsrennen für die 24 Stunden von Le Mans genutzt. Für Peugeot fuhren Pedro Lamy, Sébastien Bourdais und Simon Pagenaud den 908 HDi FAP mit der Nummer 3. Für den Wagen mit der Nummer 2 waren Franck Montagny, Stéphane Sarrazin und Nicolas Minassian gemeldet. Wegen gesundheitlicher Probleme konnte Minassian am Renntag nicht antreten, daher mussten die beiden verbliebenen Fahrer dem Reglement entsprechend das Rennen als Zweierteam bestreiten[1]. Den dritten Peugeot steuerten Marc Gené, Alexander Wurz und Anthony Davidson. Gené und Wurz hatten 2009 mit David Brabham als drittem Fahrer das 24-Stunden-Rennen von Le Mans für Peugeot gewonnen. Brabham, der einen Honda-Vertrag hatte und Acura-Protopyen in der American Le Mans Series fuhr, wurde im Vorjahr für die Rennen in Spa und Le Mans freigestellt. 2010 verwehrte man ihm ein Antreten für Peugeot. Dadurch kam Anthony Davidson ins Team. Ein vierter 908 wurde 2010 von Oreca eingesetzt und von Olivier Panis, Nicolas Lapierre und Loïc Duval gefahren.
Die schnellste Trainingszeit erzielte Sébastien Bourdais Im Peugeot mit der Nummer 3, der im Qualifikationstraining eine Zeit von 1:57,884 Minuten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 213,892 km/h fuhr. Das eigentliche Rennen begann turbulent. Bei Beginn der Einführungsrunde waren alle Fahrzeuge mit Slicks bereift, als leichter Regen einsetzte und die Fahrer bei der Anfahrt zu den Streckenabschnitten Le Combes und Malmedy überraschte. André Lotterer, der im Audi R15 TDI vom fünften Startplatz aus ins Rennen ging, rutsche beim Aufwärmen der Reifen nach Le Combes von der Strecke und schlug zuerst mit dem Heck und danach mit dem Vorderwagen in den Reifenstapeln ein. Olivier Panis drehte sich im Oreca-Peugeot ebenfalls, der Wagen blieb aber auf der Strecke und Panis konnte sich wieder am vierten Startplatz einordnen. Während die Rennleitung das Feld mittels Indianapolis-Start in die 1000-km-Distanz schickte, kam Lotterer im Audi in langsamer Fahrt zur Notreparatur an die Boxen.
Den ersten Unfall gab es nach wenigen Metern. In Führung lag Pedro Lamy vor Olivier Panis und Allan McNish im besten Audi, als es in der Eau Rouge stärker zu regnen begann, weshalb der am Ende des Felds fahrende Filippo Francioni im Lola B09/80 bei der Kurvenausfahrt nach einem Dreher in die Reifenstapel prallte. Die Streckenposten bargen das Wrack in derart kurzer Zeit, dass das Safety Car nur drei Runden auf der Strecke blieb. In der vierten Runde, direkt nach dem Ende der Safety-Car-Phase, geschah ein weiterer Unfall in der Eau Rouge. Jean-Christophe Boullion traf im Lola B10/60 von Rebellion Racing bei der Kurvenausfahrt den Oreca-Peugeot von Olivier Panis im Heck, der dadurch von der Strecke abkam und in den Sicherheitsbarrieren einschlug. Während Boullion mit dem Lola weiterfahren konnte, musste Panis aufgeben.
In den ersten beiden Rennstunden führte Allan McNish im Audi vor den Peugeots mit den Nummern 2 und 3. Knapp vor Rennhälfte hatte Stéphane Sarrazin beim Überrunden eine Kollision bei Stavelot. Mit einem Schaden am Heck fuhr er zurück an die Boxen. Zum großen Glück der Peugeot-Mannschaft wurde fast zeitgleich das Rennen mit der roten Flagge abgebrochen, da an der gesamten Strecke der Strom ausgefallen war. Als das Rennen nach einer längeren Unterbrechung wieder aufgenommen wurde, hatte der inzwischen von Franck Montagny gefahrene Peugeot nur eine halbe Runde verloren. Die Entscheidung über den Gesamtsieg fiel nach der letzten Safety-Car-Phase, die nach einem Unfall von Christoffer Nygaard im Aston Martin DBR9 in Blanchimont notwendig wurde. Nach der Rennfreigabe setzte erneut leichter Regen ein und Simon Pagenaud fuhr Tom Kristensen im Audi auf und davon. Kristensen hatte Probleme, den Audi auf der feuchten Bahn zu halten. Vier Minuten vor Rennschluss wurde er von Stéphane Sarrazin im Peugeot überholt, der trotz seines Unfalls mit Partner Montagny noch als Gesamtzweiter ins Ziel kam. Der Sieg ging an den Werks-Peugeot mit der Nummer 3, gefahren von Lamy, Bourdais und Pagenaud.
Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.