Wingerode liegt im Leinetal ungefähr 6 Kilometer östlich von Heilbad Heiligenstadt und 5 km westlich von Leinefelde. Der Ort ist umgeben von den Höhen des Dün mit dem Heiligenberg (493,6 m) im Süden und den Erhebungen von Stöckeberg (351,8 m), Mühlenberg (343,5 m) und des Eschberg (355,1 m) im Norden. In Wingerode münden der Haarbach und der Ritterbach in die Leine.
Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte am 24. September 1146 als Wichelderothe, daher konnte Wingerode im Jahr 1996 seine 850-Jahr-Feier begehen.[2]
Im Jahre 1174 erwarb Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachsen das Dorf vom Kloster Volkenroda zum Preis von zwei Hufen Land.[3]
Seit dem 17. Jahrhundert war die örtliche Ignatiuskapelle Ziel von Wallfahrten. Wingerode gehörte bis zur Säkularisation 1802 zu Kurmainz und unterlag der Gerichtsbarkeit der Familie von Hanstein. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Von 1815 bis 1945 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen. Im Zweiten Weltkrieg mussten 23 Zwangsarbeitende im Ort arbeiten.[4] 1945 kam der Ort zur sowjetischen Besatzungszone und war ab 1949 Teil der DDR. Von 1961 bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 wurde Wingerode von der Sperrung der nahen innerdeutschen Grenze beeinträchtigt. Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
1994: 1.211
1995: 1.224
1996: 1.245
1997: 1.244
1998: 1.249
1999: 1.260
2000: 1.254
2001: 1.255
2002: 1.261
2003: 1.252
2004: 1.276
2005: 1.274
2006: 1.259
2007: 1.244
2008: 1.247
2009: 1.242
2010: 1.233
2011: 1.223
2012: 1.215
2013: 1.221
2014: 1.197
2015: 1.184
2016: 1.197
2017: 1.177
2018: 1.174
2019: 1.169
2020: 1.169
2021: 1.172
2022: 1.147
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Erhardt Wehr wurde am 6. Juni 2010 gewählt und am 5. Juni 2016 im Amt bestätigt.[5]
Gemeinderat
Nach der Wahl 2014 hat der Gemeinderat 12 Mitglieder:
[6]
CDU: 10 Sitze
GW: 2 Sitze
Wappen
Blasonierung: „In rotem Schild mit eingeschweifter silberner Spitze in Feld eins einen schräglinken Wellen-balken, in Feld zwei eine silberne schrägrechts liegende Axt und im Feld drei ein rotes von. goldenen Nägeln durchbohrtes flammendes Herz.“
↑Helmut Godehardt: Westhausen, Günterode und Wingerode können im Jahre 1996 ihre 850-Jahr-Feier begehen, in: EJb 2 (1994), S. 272–274.
↑Hiltrud Rogge, Emmi Werner, Gerhard Görge, Jürgen Langlott: Festschrift zur 850-Jahr-Feier von Wingerode 1146–1995, Verlag Cordier Heiligenstadt
↑Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.):[Wingerode] . Band 8. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 46.