Volksabstimmungen in der Schweiz 1866

Dieser Artikel bietet eine Übersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1866.

In der Schweiz fanden auf Bundesebene neun Volksabstimmungen statt, alle im Rahmen eines Urnengangs am 14. Januar. Es waren die ersten seit der Annahme der Bundesverfassung im Jahr 1848. Sämtliche Vorlagen betrafen eine Teilrevision der Verfassung, wobei nur eine das Volks- und Ständemehr schaffte. Zur Durchführung der Abstimmungen beriefen die Kantone Uri und Nidwalden eine spezielle Landsgemeinde ein, während in den Kantonen Basel-Stadt, Luzern, Obwalden und Schaffhausen nur Personen mit entsprechendem Kantonsbürgerrecht zugelassen waren. In den Kantonen Freiburg und Tessin entschieden die Kantonsparlamente unabhängig vom Ergebnis über das Standesvotum.[1]

Abstimmungen am 14. Januar 1866

Ergebnisse

Nr. Vorlage Art Stimm-
berechtigte
Abgegebene
Stimmen
Beteiligung Gültige
Stimmen
Ja Nein Ja-Anteil Nein-Anteil Stände Ergebnis
02[2] Festsetzung von Mass und Gewicht OR k. A. k. A. k. A. 315'578 159'182 156'396 50,44 % 49,56 % 9½:12½ nein
03[3] Gleichstellung der Juden und Naturalisierten mit Bezug auf Niederlassung OR k. A. k. A. k. A. 319'433 170'032 149'401 53,23 % 46,77 % 12½:9½ ja
04[4] Stimmrecht der Niedergelassenen in Gemeindesachen OR k. A. k. A. k. A. 318'762 137'321 181'441 43,08 % 56,92 % 8:14 nein
05[5] Besteuerung und zivilrechtliche Verhältnisse der Niedergelassenen OR k. A. k. A. k. A. 315'754 125'924 189'830 39,88 % 60,12 % 9:13 nein
06[6] Stimmrecht der Niedergelassenen in kantonalen Angelegenheiten OR k. A. k. A. k. A. 319'148 153'469 165'679 48,09 % 51,91 % 11:11 nein
07[7] Glaubens- und Kultusfreiheit OR k. A. k. A. k. A. 320'621 157'629 162'992 49,16 % 50,84 % 11:11 nein
08[8] Ausschliessung einzelner Strafarten OR k. A. k. A. k. A. 316'983 108'364 208'619 34,19 % 65,81 % 6½:15½ nein
09[9] Schutz des geistigen Eigentums OR k. A. k. A. k. A. 314'862 137'476 177'386 43,66 % 56,34 % 10½:11½ nein
10[10] Verbot der Lotterie und Hasardspiele OR k. A. k. A. k. A. 315'850 139'062 176'788 44,03 % 55,97 % 9½:12½ nein

Festsetzung von Mass und Gewicht

Mit dem revidierten Artikel 37 der Bundesverfassung sollte die Kompetenz zur Festlegung von Massen und Gewichten vollständig dem Bund übertragen werden. In Artikel 37 der damaligen Bundesverfassung war erst festgeschrieben worden, dass das Konkordat von 1835 «über eine gemeinsame schweizerische Mass- und Gewichtsordnung» gesamtschweizerisch eingeführt werden sollte, was 1851 durch Bundesgesetz geschah. Mit der Vorlage von 1866 wollten nun Bundesrat und Bundesversammlung ermöglichen, dass das seit 1835 bestehende System, welches herkömmliche Einheiten wie Fuss und Pfund metrisch definiert und zumeist dezimal gegliedert hatte, durch das reine metrische System mit seinen Grundeinheiten Meter und Kilogramm ersetzt werden konnte. Die Gegnerschaft richtete sich nicht explizit gegen diese Vorlage, sondern bekämpfte aus unterschiedlichen Gründen pauschal sämtliche geplanten Revisionen. Zwar stimmte eine knappe Mehrheit des Volkes zu, doch 12½ zu 9½ Stände lehnten die Vereinheitlichung ab.[1] Diese kam schliesslich im Jahr 1877 zustande.

Gleichstellung der Juden und Naturalisierten mit Bezug auf Niederlassung

Die Artikel 41 und 48 der Bundesverfassung gewährten allen «Schweizerbürgern christlicher Konfession» die Niederlassungsfreiheit sowie die gesetzliche und gerichtliche Gleichbehandlung in allen Kantonen. Davon ausgenommen waren insbesondere die rund 4000 Schweizer Juden. Nach Ansicht von Bundesrat und Parlament war dies eine im europäischen Vergleich rückständige Regelung, zumal ein 1864 mit Frankreich geschlossener Handelsvertrag französischen Staatsbürgern ungeachtet ihrer Religionszugehörigkeit die Niederlassungsfreiheit zugestand und somit die nichtchristlichen Schweizer benachteiligte. Ebenso sollte die Einschränkung abgeschafft werden, wonach die sich niederlassende Person den Nachweis erbringen musste, dass sie «sich und seine Familie zu ernähren im Stande sei». Eingebürgerte Schweizer mussten für ihre Niederlassung nicht mehr belegen, dass sie mindestens fünf Jahre im Besitz eines Kantonsbürgerrechts waren. Während die Freisinnigen die Vorlage überwiegend unterstützten, bemängelten katholisch-konservative Gegner, dass durch die Ausdehnung der Niederlassungsfreiheit der «Charakter des christlichen Staats» verloren gehe. Als einzige der neun Vorlagen erreichte die Niederlassungsfreiheit der nichtchristlichen Schweizer sowohl das Volks- als auch das Ständemehr.[11]

Stimmrecht der Niedergelassenen in Gemeindeangelegenheiten

Artikel 41 Ziffer 4 der Bundesverfassung sollte regeln, dass kantonsfremde Schweizer Bürger in der Gemeinde, in der sie sich niedergelassen hatten, gleiches Stimmrecht in kommunalen Angelegenheiten geniessen sollen wie die hier niedergelassenen Kantonsbürger. Ausserdem sollte es verboten sein, die Erteilung des Gemeindestimmrechts an eine bestimmte vorherige Aufenthaltsdauer zu knüpfen. Allgemein wurde der Vorlage keine grosse Bedeutung eingeräumt und sie ging in der Gegnerschaft der Revision als Ganzes unter.[12]

Besteuerung und zivilrechtliche Verhältnisse der Niedergelassenen

Mit der Änderung von Artikel 41 Ziffer 7 der Bundesverfassung sollte eine weitere Einschränkung der Niederlassungsfreiheit beseitigt werden. Der Bund sollte auf dem Gesetzesweg regeln, ob die Gesetze des Heimat- oder jene des Niederlassungskantons für die Besteuerung und die Regelung der zivilrechtlichen Verhältnisse der Niedergelassenen massgebend sein sollen. Auch diese Vorlage fand angesichts der allgemeinen Gegnerschaft der Revision als Ganzes keine Zustimmung.[13]

Stimmrecht der Niedergelassenen in kantonalen Angelegenheiten

Durch eine Änderung von Artikel 42 der Bundesverfassung sollten niedergelassene kantonsfremde Schweizerbürger rechtlich den niedergelassenen Kantonsbürgern gleichgestellt werden. Ausserdem sollten die Kantone für die Gewährung der politischen Rechte in kantonalen Angelegenheiten nicht mehr eine bestimmte Aufenthaltsdauer voraussetzen können. Politische Kommentatoren und Zeitungen betrachteten die Vorlage als wenig wichtig. Beispielsweise schrieb die Neue Zürcher Zeitung, dass viele Kantone ohnehin bereits auf eine Wartefrist verzichteten und dass sich mit der Reform nicht viel ändern würde.[14]

Glaubens- und Kultusfreiheit

Die in Artikel 44 der Bundesverfassung verankerte Religionsfreiheit sollte auf nicht anerkannte und nichtchristliche Religionsgemeinschaften ausgedehnt werden, die sich innerhalb der Schranken der Sittlichkeit und der öffentlichen Ordnung bewegen. Ebenso hätte niemand aufgrund seines persönlichen Glaubens in seinen bürgerlichen oder politischen Rechten beschränkt werden dürfen. Wie die angenommene Vorlage über die Niederlassungsfreiheit von Nichtchristen betrafen die vorgeschlagenen Änderungen hauptsächlich Juden. Verschiedene Kantone wie Bern, Genf, Neuenburg oder Waadt kannten diese Regelung bereits. Während der parlamentarischen Beratung war die Glaubens- und Kultusfreiheit als «Gebot der gegenwärtigen Zeitanschauungen» und als «Erfordernis der Ehre der Schweiz» bezeichnet worden. Die Neue Zürcher Zeitung bezeichnete die Vorlage als «den wichtigsten […] des ganzen Revisionsvorschlags». Hingegen schrieb die katholisch-konservative Luzerner Zeitung: «Der Artikel wird nicht ein Schutz der persönlichen Überzeugung, sondern ein Angriffsmittel gegen den Glauben des Volkes und die christliche Sitte werden». Das Volksmehr wurde knapp verpasst, bei den Ständen resultierte ein Patt.[15]

Ausschliessung einzelner Strafarten

Mitte der 1860er Jahre galt eine Vereinheitlichung des Strafrechts als politisch chancenlos. Als jedoch im Kanton Uri zwei Wochen vor Beginn der Parlamentssession ein Buchdrucker wegen angeblicher Gottesleugnung und -lästerung zu einer Prügelstrafe verurteilt wurde, entstand eine politische Bewegung zu seinen Gunsten. Der Nationalrat und der Ständerat einigten sich auf einen neuen Verfassungsartikel 54a, der dem Bund die Kompetenz erteilen sollte, einzelne Strafarten per Gesetz als unzulässig zu erklären. Die Abstimmungsvorlage erhielt nicht besonders viel Aufmerksamkeit. Selbst die revisionsfreundliche Neue Zürcher Zeitung bezeichnet sie als Kompromiss, der «weder das Gefühl noch den Verstand befriedigt». Die Luzerner Zeitung wiederum meinte, dass die Prügelstrafe in vielen Kantonen nicht mehr angewandt werde und somit die Humanität der Gesetzgebung vorausgeeilt sei und nicht umgekehrt. Die Vorlage erhielt die niedrigste Zustimmung aller neun vorgeschlagenen Teilrevisionen.[16]

Schutz des geistigen Eigentums

Seit 1854 bestand ein interkantonales Konkordat zum Schutz des geistigen Eigentums. Auf nationaler Ebene blieben entsprechende Bemühungen erfolglos, da die Bedenken gegen diesen Eingriff in die Gewerbefreiheit und in die föderalistische Grundordnung des Bundesstaates überwogen. Der 1864 abgeschlossene Handelsvertrag mit Frankreich führte zu einem Umdenken. Die Bundesverfassung sollte um einen neuen Artikel 59a ergänzt werden: «Der Bund ist befugt, gesetzliche Bestimmungen zum Schutze des schriftstellerischen, künstlerischen und industriellen Eigentums zu erlassen.» Während die Befürworter die ungenügenden kantonalen Regelungen hervorhoben, kritisierten die Gegner, dass der Bundesrat bei der Vereinbarung des Vertrags mit Frankreich in ähnlicher Weise Tatsachen geschaffen habe wie bei der Niederlassungsfreiheit für Juden und erst jetzt etwas als schützenswert erachte, was ihn zuvor nicht interessiert habe.[17]

Verbot der Lotterie und Hasardspiele

In den Kantonen Uri und Schwyz gab es Lotterien, um Geld zur Unterstützung der Armen zu beschaffen. Ausserdem bestanden seit Mitte der 1850er Jahre in Genf und Saxon umstrittene Spielbanken. Andererseits kam der Versuch, das Glücksspielverbot durch ein Konkordat aller Kantone zu regeln, nur harzig voran, weshalb National- und Ständerat zusätzlich zu den vom Bundesrat beantragten Revisionspunkten einen neuen Verfassungsartikel über Lotterie- und Hasardspiele verabschiedete. Der neue Artikel 59b sollte wie folgt lauten: «Dem Bunde steht das Recht zu, gesetzliche Bestimmungen gegen den gewerbsmässigen Betrieb von Lotterie- und Hasardspielen auf dem Gebiete der Eidgenossenschaft zu erlassen.» Die Vorlage fand kaum Beachtung in den Medien und die Gegner hielten eine Zentralisierung für übertrieben. Die Luzerner Zeitung warnte gar vor möglichen Auswüchsen eines Verbots: So könne der Bund «auf Anregung neidischer Krämerseelen das unschuldige Lebkuchendrehen an der Kirchweihe verbieten».[18]

Literatur

  • Wolf Linder, Christian Bolliger und Yvan Rielle (Hrsg.): Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. Haupt-Verlag, Bern 2010, ISBN 978-3-258-07564-8.

Einzelnachweise

  1. a b Christian Bolliger: Wegen des Ständemehrs: Ein «Schoppen» bleibt ein «Schoppen». In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 20–21 (swissvotes.ch [PDF; 66 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  2. Vorlage Nr. 2. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  3. Vorlage Nr. 3. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  4. Vorlage Nr. 4. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  5. Vorlage Nr. 5. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  6. Vorlage Nr. 6. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  7. Vorlage Nr. 7. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  8. Vorlage Nr. 8. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  9. Vorlage Nr. 9. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  10. Vorlage Nr. 10. In: Chronologie Volksabstimmungen. Bundeskanzlei, 2020, abgerufen am 6. Oktober 2021.
  11. Christian Bolliger: Das einzige Ja von 1866: Freie Niederlassung von Juden. In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 21–23 (swissvotes.ch [PDF; 75 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  12. Christian Bolliger: Kantonsfremde Niedergelassene bleiben benachteiligt. In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 23–24 (swissvotes.ch [PDF; 65 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  13. Christian Bolliger: Rechtsunsicherheit für Niedergelassene bleibt erhalten. In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 24–25 (swissvotes.ch [PDF; 65 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  14. Christian Bolliger: Wartefrist für Niedergelassene beim Kantonsstimmrecht bleibt. In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 25–26 (swissvotes.ch [PDF; 64 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  15. Christian Bolliger: Die Glaubens- und Kultusfreiheit bleibt den Christen vorbehalten. In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 26–27 (swissvotes.ch [PDF; 65 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  16. Christian Bolliger: Die Prügelstrafe wird nicht abgeschafft. In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 28–29 (swissvotes.ch [PDF; 65 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  17. Christian Bolliger: Der Schutz des geistigen Eigentums bleibt Sache der Kantone. In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 29–30 (swissvotes.ch [PDF; 65 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).
  18. Christian Bolliger: Der Bund muss die Finger vom Glücksspiel lassen. In: Handbuch der eidgenössischen Volksabstimmungen 1848–2007. S. 30–31 (swissvotes.ch [PDF; 65 kB; abgerufen am 6. Oktober 2021]).

Read other articles:

العلاقات المغربية السورية المغرب سوريا   المغرب   سوريا تعديل مصدري - تعديل   العلاقات المغربية السورية هي العلاقات الثنائية التي تجمع بين المغرب وسوريا.[1][2][3][4][5] مقارنة بين البلدين هذه مقارنة عامة ومرجعية للدولتين: وجه المقارنة المغرب سو...

 

العلاقات الأرجنتينية الهندية الأرجنتين الهند   الأرجنتين   الهند تعديل مصدري - تعديل   العلاقات الأرجنتينية الهندية هي العلاقات الثنائية التي تجمع بين الأرجنتين والهند.[1][2][3][4][5] مقارنة بين البلدين هذه مقارنة عامة ومرجعية للدولتين: وجه ال...

 

Gianfranco Folena Gianfranco Folena (Savigliano, 9 aprile 1920 – Padova, 14 febbraio 1992) è stato un linguista e filologo italiano. Indice 1 Biografia 2 Opere principali 3 Note 4 Bibliografia 5 Collegamenti esterni Biografia Nato a Savigliano in Piemonte nel 1920, da famiglia toscana, Gianfranco Folena sposò la francese Elisabeth Marcilhacy, pittrice e poetessa, da cui nacquero i loro quattro figli: Lucia, docente universitaria di Letteratura inglese presso l'Università di Torino; Andre...

Pour les articles homonymes, voir Résident permanent. Un résident permanent du Canada est un individu n’ayant pas la citoyenneté canadienne qui a reçu la permission de vivre, étudier et travailler au Canada sans aucune limite de temps[1]. Ce statut est contrôlé par l’agence gouvernementale fédérale Immigration, Réfugiés et Citoyenneté Canada (IRCC). La sélection des candidats est effectuée dans le cadre de différents programmes d’immigration économique et non-économiqu...

 

Penghargaan FFI untuk Penyuntingan TerbaikDeskripsiPenyunting (Editor) Terbaik tahun iniNegaraIndonesiaDipersembahkan olehFestival Film IndonesiaDiberikan perdana1955Pemegang gelar saat iniAline Jusria - Like & Share (2023) Penghargaan untuk Penyuntingan Terbaik (sering juga disebut Editing Terbaik) diberikan dalam Festival Film Indonesia yang dieselenggarakan sejak tahun 1955. Di bawah ini adalah daftar penerima penghargaan penyuntingan terbaik dalam Festival Film Indonesia sejak tahun 1...

 

DC Extended UniverseLogo branding resmi semuamedia DC ComicsDiciptakan olehDC StudiosKarya asliMan of Steel (2013)PemilikWarner Bros. DiscoveryTahun2013–2023Publikasi tercetakNovelDaftar novelKomikDaftar komikFilm dan televisiFilmDaftar filmSeri televisiDaftar seri televisiPermainanTradisionalDaftar permainan videoAudioLagu temaDaftar jalur suara DC Extended Universe adalah waralaba media Amerika dan alam semesta bersama yang berpusat pada serangkaian film pahlawan super dan serial televisi...

2015 single by Ladies' CodeI'll Smile, Even if it HurtsSingle by Ladies' CodeReleasedSeptember 7, 2015 (2015-09-07) (South Korea)Recorded2015Genre K-pop ballad Length7:36Label Polaris LOEN Songwriter(s)Lee SojungLadies' Code singles chronology Kiss Kiss (2014) I'll Smile, Even if it Hurts (2015) Myst3ry (2016) I'll Smile, Even if it Hurts is a song recorded by South Korean girl group Ladies' Code. It is the group's first release following the deaths of members EunB and RiSe in ...

 

For other people named Xu Wei, see Xu Wei (disambiguation). This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Xu Wei – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (May 2009) (Learn how and when to remove this template message) In this Chinese name, the family name is Xu.Xu WeiBorn1521Died1593 (aged 71-72)Occup...

 

Fox/ABC affiliate in Lake Charles, Louisiana For other stations that also use the on-air branding Fox 29, see Fox 29. KVHPLake Charles, LouisianaUnited StatesChannelsDigital: 18 (UHF)Virtual: 29BrandingKVHP Fox 29Fox 29 Now @ 9 (newscasts)SWLA ABC (DT2)ProgrammingAffiliations29.1: Fox29.2: ABCfor others, see § SubchannelsOwnershipOwnerAmerican Spirit Media(KVHP License Subsidiary, LLC)OperatorGray Television via SSASister stationsKPLCHistoryFirst air dateDecember 12, 1982 (41 y...

You can help expand this article with text translated from the corresponding article in French. (January 2016) Click [show] for important translation instructions. View a machine-translated version of the French article. Machine translation, like DeepL or Google Translate, is a useful starting point for translations, but translators must revise errors as necessary and confirm that the translation is accurate, rather than simply copy-pasting machine-translated text into the English Wikipe...

 

  提示:此条目页的主题不是中華人民共和國最高領導人。 中华人民共和国 中华人民共和国政府与政治系列条目 执政党 中国共产党 党章、党旗党徽 主要负责人、领导核心 领导集体、民主集中制 意识形态、组织 以习近平同志为核心的党中央 两个维护、两个确立 全国代表大会 (二十大) 中央委员会 (二十届) 总书记:习近平 中央政治局 常务委员会 中央书记处 �...

 

NGC 6113   الكوكبة الجاثي[1]  رمز الفهرس NGC 6113 (الفهرس العام الجديد)MCG+02-41-024 (فهرس المجرات الموروفولوجي)PGC 57807 (فهرس المجرات الرئيسية)2MASX J16191057+1408010 (Two Micron All-Sky Survey, Extended source catalogue)SDSS J161910.53+140801.1 (مسح سلون الرقمي للسماء)UZC J161910.6+140801 (فهرس زفيكي المحدّث)Z 1616.8+1415 (فهرس المجرات وعناق...

Rumah Sakit SibuGedung utama Rumah Sakit SibuGeografiLokasiBatu 5.5, Jalan Ulu Oya, Sibu, Sarawak, MalaysiaKoordinat2°17′49″N 111°53′33″E / 2.29694°N 111.89250°E / 2.29694; 111.89250Koordinat: 2°17′49″N 111°53′33″E / 2.29694°N 111.89250°E / 2.29694; 111.89250OrganisasiPendanaanUmumJenisRumah Sakit RegionalPelayananUnit Gawat DaruratYaRanjang pasien534SejarahDibuka1994Pranala luarSitus webhsibu.moh.gov.myDaftarRumah sakit ...

 

Melody Kota RusaPoster FilmSutradaraIrham Acho BahtiarProduserIwan Trilaksana BahtiarPemeranSpikdion Baransano, Vicky Egu, Yosep Atiap gebze, Dodi MahuzePenata musikArnold SishamSinematograferIrham acho BahtiarDistributorMerauke Enterprice ProductionTanggal rilisMerauke, 20 Januari 2010Negara IndonesiaBahasaIndonesia dialeg Muting, Merauke Melody Kota Rusa adalah film komersial pertama yang dibuat di kota Merauke, Papua. Dibuat oleh 2 bersaudara putra kelahiran Muting sebuah desa k...

 

中島知久平 日本第26代商工大臣任期1945年8月26日—1945年10月9日 日本第5代軍需大臣任期1945年8月17日—1945年8月26日 日本第15代鐵道大臣任期1937年6月4日—1939年1月5日 日本眾議院議員任期1930年2月21日—1945年12月18日选区群馬縣第1區 日本立憲政友會(革新同盟)總裁代行委員任期1939年4月30日—1940年7月30日 个人资料出生(1884-01-01)1884年1月1日 日本群馬縣新�...

An approach to explaining social and cultural phenomena by studying their history This article is about philosophical theories known collectively as historicism. For the school of historiography, see Historism. For the school of art and architecture, see Historicism (art). For the method of interpreting the Book of Revelation, see Historicism (Christianity). For historicism in music, see Musical historicism.This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on th...

 

2019 Maltese local council elections ← 2015 25 May 2019 2024 → Turnout62.69%   Party Labour Nationalist Democratic Alternative Popular vote 150,514 103,398 1,997 Percentage 57.96% 39.82% 0.77%   Party Democratic Party (Malta) Għarb First Popular vote 555 Percentage 0.21% 0.16%   Party Moviment Patrijotti Maltin Percentage 0.14% Party with plurality of votes by council, except for Mdina, where no election was held, thus won by a 4-councillor PN ...

 

يفتقر محتوى هذه المقالة إلى الاستشهاد بمصادر. فضلاً، ساهم في تطوير هذه المقالة من خلال إضافة مصادر موثوق بها. أي معلومات غير موثقة يمكن التشكيك بها وإزالتها. (نوفمبر 2019) الدوري السوفيتي الممتاز لكرة القدم 1986 تفاصيل الموسم الدوري السوفيتي الممتاز لكرة القدم 1986  [لغات أخ...

UK political campaign Owen 2016Campaigned forLabour Party leadership election, 2016CandidateOwen Smith MP Shadow Secretary of State for Work and Pensions(2015–2016)StatusAnnounced: 13 July 2016Nominated: 20 July 2016Defeated: 24 September 2016Headquarters83 Victoria St, Westminster, London, SW1H 0HWKey people Kate Green (Campaign Chair) Heidi Alexander and Lisa Nandy (Campaign Co-Chairs) Jo Stevens (Trade Union Adviser) Neale Coleman (Chief Policy Adviser) John Lehal (Chief of Operatio...

 

For other places with similar names, see Abbasabad. Municipality in Yardymli, AzerbaijanAbbasabad عباس‌آبادMunicipalityAbbasabadCoordinates: 38°52′08″N 48°17′16″E / 38.86889°N 48.28778°E / 38.86889; 48.28778Country AzerbaijanRayonYardymliPopulation[citation needed] • Total596Time zoneUTC+4 (AZT) • Summer (DST)UTC+5 (AZT) Abbasabad (also Abas-Abad; Persian: عباس‌آباد) is a village and municipality in t...