Darüber wurden durch die Lippe zusätzlich Sand und Kies aus der Senne herangeführt und abgelagert. Im Bereich von Flüssen und Bächen kam es auch zu alluvialen Ablagerungen und auch die Moore entstanden im Holozän. Durch den Wind wurde der Sand zu Dünen geformt, die heute weitgehend abgebaut sind. Aus den Sanden entstand Podsol, bei dem eine Ortsteinschicht das Wurzelwachstum behindert. Im Bereich der Lippeaue entstanden durch Ablagerung von Schwebstoffen Auenlehme.[7]
Klima
Verlar gehört wie Ostwestfalen-Lippe insgesamt zum ozeanischenKlimabereich Nordwestdeutschlands, dem es geringe Temperaturgegensätze und milde Winter verdankt. Allerdings sind schon kontinentale Einflüsse wirksam. So liegt die Temperatur im Sommer höher und die Nächte sind kühler als in größerer Nähe zur Küste. An der Abmilderung der Niederschlagsmenge und der höheren Zahl an Sonnentagen sind allerdings auch die umliegenden Mittelgebirge beteiligt.[8]
Geschichte
Ersterwähnung und Ortsname
Die erste sichere urkundliche Erwähnung findet Verlar im Jahre 1374 als „Verler“. Mögliche Belege des Ortsnamens aus den Jahren 1256 und 1293 können nicht sicher einem Ort zugeordnet werden. Der Name wird als 'Stierlichtung' oder 'Schweinelichtung' interpretiert. Statt 'Lichtung' kann '-lar' auch '-wald' oder '-weide' bedeuten. Älter sind die Deutungen als 'Föhrenwald' und 'Pferdelager' oder '-lichtung'.[9]
Mittelalter
1389 wurde neben anderen Vorgängen „corde planckenbere borghere tho gesike“ mit „demo gude tho verlar“ belehnt.
Neuzeit
Bewohner von Verlar wurden 1575 anlässlich einer Erbhuldigung der dem Neuen Haus der Herren von Hörde zu Boke Verpflichteten auf der Dreckburg erwähnt. In der darüber angefertigten Urkunde werden 4 Huldigende aus Verlar genannt. Auch in späterer Zeit sind als Grundherren in Verlar mit den Freiherren von Fürstenberg und den Herren von Alten zu Thüle nur Erben der Herren von Hörde zu Boke festzustellen. Als 1578 Rietberger Beamte versuchten, sich nach Aussterben der Herren von Hörde zu Boke deren Herrschaft zu bemächtigen, ist vom „Kalhof zu Verlar bei der Landwehr von Geseke“ die Rede.[10]
1672 werden in einer Aufzählung der Hofstätten des Küchenamtes Boke im Hochstift Paderborn neben den Altbauern Westermeyer, Holtgreve, Beinen, Böckell, Berensmeyer, Glahe und Große Schulte auch noch die Ansiedlung von 20 Neubauern erwähnt. Des Weiteren hatten sich die Heuerlinge – im Lohn der Bauern stehende Arbeitskräfte – so weit emporgearbeitet, dass sie nach und nach die Heuerlingshäuser der Kolonate sowie den zugehörigen Grund und Boden erwerben konnten. Im Jahre 1868 waren nur noch drei freie Heuerlingshäuser vorhanden. Einen gewissen Wohlstand erreichten bereits die Feldbauern, deren Ländereien in der Geseker Flur lagen. Auch die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft mit ihrem Bahnanschluss in Geseke trug ihren Teil dazu bei.
In der Zeit der großen Wirtschaftskrise der 1920er Jahre gingen einige Männer aus Verlar als Lohnarbeiter in die Niederlande. Dort erlernten sie die Fertigkeit des Holzschuhmachens.
Dieses Handwerk erlebte mit zeitweise 34 Holzschuhmachereien eine Blüte in Verlar.
Heute ist dieser Handwerksbereich weitgehend ausgestorben.
Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde Verlar durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz vom 5. November 1974 nach Salzkotten eingemeindet. Die Stadt Salzkotten kam gleichzeitig zum Kreis Paderborn.[11] Das Amt Salzkotten-Boke wurde bei der Kommunalen Neugliederung aufgelöst, da die Städte und Gemeinden jetzt den Kreisen direkt untergeordnet sind. Verlar ist heute ein Stadtteil Salzkottens, und der von den Bürgern gewählte Stadtrat wählt für die Stadtteile Ortsvorsteher. Rechtsnachfolgerin des Amtes Salzkotten-Boke und der Gemeinde Verlar ist die Stadt Salzkotten.[12]
Der damaligen Gemeinde Verlar ist durch Urkunde des Regierungspräsidenten in Detmold vom 15. Februar 1971 das Recht verliehen worden, das nachstehend beschriebene Wappen zu führen.
Neben den im Artikel Salzkottenbeschriebenen Medien sind heutzutage die Webseiten der Vereine und Institutionen, sowie die neuen Sozialen Medien zu nennen, durch die sich auch im ländlichen Raum Absprachen, Informationsvermittlung und Kommunikation vereinfachen.
Busanbindung: Verlar gehört zum Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter, der dem Westfalentarif (WT) angeschlossen ist. Busse der Linien Sk2 Salzkotten-Verne-Enkhausen-Holsen-Verlar-Mantinghausen, 492 Salzkotten-Verne-Enkhausen-Holsen-Winkhausen-Verlar-Mantinghausen, 499 Geseke-Verlar-Mantinghausen und 540 Geseke-Verlar-Verne-Thüle-Mantinghausen-Boke-Holsen bedienen den Ort.[17]
Franz Heuer: Verlar – Chronik eines Dorfes, Köln 1957.
Josef Tönsmeyer: Das Lippeamt Boke, Salzkotten 1968, S. 460–471.
Herbert Kellner: Verlar, in: Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann (Hrsg.): 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt, Bd. 1 (Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte, Bd. 32), Paderborn 1996, S. 625–643.
Heimatverein Verlar e. V. (Hrsg.): Verlar – Unser Dorfgeschehen im 20. Jahrhundert, Salzkotten-Verlar 1999.
Weblinks
Commons: Verlar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 99 f.
↑Vgl. Schulamt für den Kreis Paderborn (Hg.): Entdeckungsreise durch den Kreis Paderborn - Ein Heimat- und Sachbuch für die Grundschule. Paderborn 1992, S. 25.
↑Sofie Meisel: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 98. Detmold. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959.
↑Kartenbeilage zu Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974.
↑Geographische Kommission für Westfalen (Hg.): Geographisch-Landeskundlicher Atlas von Westfalen, Themenbereich X Administration und Verwaltung, Doppelblatt staatliche und kommunale Verwaltungsgliederung, Münster 1990. Vgl. Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 101 f und Kartenbeilage.
↑Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 19–24, 59 f.
↑Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 24 f.
↑ Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Paderborn (WOB 11). (= Kirstin Casemir, Jürgen Udolph (Hrsg.): Westfälisches Ortsnamenbuch (WOB). Verlag für Regionalgeschichte. Band 11. ) Bielefeld 2018, S. 436 f.
↑Josef Tönsmeyer, Das Lippeamt Boke, Salzkotten 1968, S. 102 f, 466 f. Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg.]: 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. Band 1 (= Friedrich Gerhard Hohmann: Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte. Band 32), Paderborn 1996, S. 625. Bezeichnung der Urkunde von 1389: Staatsarchiv Münster, Kloster Abdinghof, Urkunden, Nr. 462.
↑Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg] 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. (= Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte Band 32), Paderborn 1996, S. 377 ff.
↑Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f.
↑Gerhard Henkel: Geschichte und Geographie des Kreises Büren. Paderborn 1974, S. 28 f. Stadt Salzkotten: Statistisches Jahrbuch 2016. Salzkotten 2016 S. 17. Stadt Salzkotten, Detlef Grothmann [Hrsg.]: 750 Jahre Stadt Salzkotten – Geschichte einer westfälischen Stadt. Band 1 (= Friedrich Gerhard Hohmann: Studien und Quellen zur Westfälischen Geschichte. Band 32), Paderborn 1996, S. 395. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1978–1980. (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 30), Salzkotten 1981, S. 505. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1984–1986 (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 32), Salzkotten 1987, S. 274. Hans Kohlenberg [Hrsg] 1987–1989 (= Chronik der Stadt Salzkotten. Band 33), Salzkotten 1990, S. 557.
↑Graphisches Institut Eckmann (Hg.): Stadtplan Salzkotten mit Radwanderwegen, 2. Auflage, o. O., o. D., ADAC Verlag (Hg.): Der ADAC Atlas Deutschland Europa 1991/92, München 1990, S. 71.