Ustnik liegt am Jezioro Ustnik(Lichtenhagener See), einem Naturschutzgebiet („Rezerwat Ustnik“)[1] insbesondere für Sumpf- und Wasservögel. Das Dorf liegt 40 Kilometer nordöstlich der jetzigen Kreisstadt Olsztyn(Allenstein), und bis zur früheren Kreismetropole Reszel(Rößel) sind es 30 Kilometer. Das Verwaltungszentrum Jeziorany(Seeburg) ist vier Kilometer entfernt.
Geschichte
Das Gutsdorf hieß vor 1785 Wuxtenicken. Im 17. Jahrhundert war das Gut Eigentum[2] der Familie von der Damerau-Dombrowski, im 18. Jahrhundert der Familie von Troschke und gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Familie Kahsnitz.
Obwohl das Lichtenhagener Gut über einen relativ kleinen Besitz von 220 Hektar verfügte, wurde dieser Besitz zu Beginn des 20. Jahrhunderts geteilt und ein weiteres Gutshaus errichtet.
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Lichtenhagen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Lichtenhagen stimmten 40 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[5]
Am 30. September 1928 verlor der Gutsbezirk Lichtenhagen seine Eigenständigkeit und wurde in die Gemeinde Lekitten (heute polnisch: Lekity) eingemeindet. 1929 wurde der Amtsbezirk Voigtshof in „Amtsbezirk Walkeim“ (heute polnisch: Wilkiejmy) umbenannt.
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Lichtenhagen mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt den polnischen Namen „Ustnik“. Das Dorf ist heute in die Gmina Jeziorany (Seeburg) eingegliedert, die zum Powiat Olsztyński (Powiat Allenstein) in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (1975 bis 1998 Woiwodschaft Olsztyn) gehört. Hier leben heute 60 Einwohner.
Ein Bahnanschluss über die nächste Bahnstation in Jeziorany (Seeburg) besteht seit 1996 nicht mehr, als die Bahnstrecke von Czerwonka(Rothfließ) nach Zinten (russisch: Kornewo) im Abschnitt Czerwonka–Lidzbark Warmiński geschlossen wurde.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreußischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 108
Gmina Jeziorany (Stadt-und-Land-Gemeinde Seeburg, Kreis Rößel)