Die Playoffs um den Stanley Cup des Jahres 1993 begannen am 18. April 1993 und endeten am 9. Juni 1993 mit dem 4:1-Erfolg der Canadiens de Montréal über die Los Angeles Kings. Die Canadiens gewannen ihren 24. Titel der Franchise-Geschichte und stellten in Torhüter Patrick Roy den mit der Conn Smythe Trophy ausgezeichneten Most Valuable Player der post-season, der diese Trophäe als fünfter Spieler der Ligahistorie zum zweiten Mal erhielt. Die unterlegenen Los Angeles Kings hingegen standen in ihrem ersten Stanley-Cup-Finale und hatten in Person von Wayne Gretzky den besten Scorer der Playoffs in ihren Reihen.
Die Canadiens entschieden zehn ihrer 16 Siege in der Overtime, was ebenso einen neuen Rekord darstellte wie 28 Overtime-Spiele in den gesamten Playoffs. Ferner war Montréal seit 1979 (ebenfalls Montréal) der erste und im weiteren Verlauf auch der letzte Stanley-Cup-Sieger, dessen Kader ausschließlich aus Nordamerikanern bestand. Außerdem stellt der Sieg Montréals den bis heute (Stand: Playoffs 2024) letzten Stanley-Cup-Erfolg eines kanadischen Teams dar. Darüber hinaus verpassten die Edmonton Oilers seit ihrem Eintritt in die NHL im Jahre 1979 zum ersten Mal die Playoffs.
Nachdem sich aus jeder Division die vier punktbesten Teams qualifiziert haben, starten die im K.-o.-System ausgetragenen Playoffs. Dabei trifft der jeweilige Erste auf den Vierten und der Zweite auf den Dritten einer jeden Division, sodass in den ersten zwei Runden die Divisionssieger ausgespielt werden. Diese treten in der Folge im Conference-Finale um den Einzug ins Stanley-Cup-Finale an.
Alle Serien jeder Runde werden im Best-of-Seven-Modus ausgespielt, das heißt, dass ein Team vier Siege zum Erreichen der nächsten Runde benötigt. Das höher gesetzte Team hat dabei in den ersten beiden Spielen Heimrecht, die nächsten beiden das gegnerische Team. Sollte bis dahin kein Sieger aus der Runde hervorgegangen sein, wechselt das Heimrecht von Spiel zu Spiel. So hat die höher gesetzte Mannschaft in den Spielen 1, 2, 5 und 7, also vier der maximal sieben Spiele, einen Heimvorteil. Der Sieger der Prince of Wales Conference wird mit der Prince of Wales Trophy ausgezeichnet und der Sieger der Campbell Conference mit der Clarence S. Campbell Bowl.
Bei Spielen, die nach der regulären Spielzeit von 60 Minuten unentschieden bleiben, folgt die Overtime. Sie endet durch das erste erzielte Tor (Sudden Death).
Forum de Montréal, Montréal, Québec Zuschauer: 17.959
Stanley-Cup-Sieger
Der Stanley-Cup-Sieger, die Canadiens de Montréal, ließ traditionell insgesamt 41 Personen, davon 27 Spieler sowie einige Funktionäre, darunter der Trainerstab und das Management, auf den Sockel der Trophäe eingravieren. Unter diesen waren mit dem Assistenztrainer Jacques Laperrière, dem Assistenten des General Managers Jacques Lemaire und dem Vizepräsidenten Jean Béliveau drei ehemalige Spieler, die den Cup schon viele Male gewinnen hatten. Für die Spieler gilt dabei, dass sie entweder 41 Partien für die Mannschaft in der regulären Saison bestritten haben sollten oder eine Partie in der Finalserie. Von einer Ausnahmeregelungen profitierte Jesse Bélanger, der nur 19 Spiele in der regulären Saison und neun Playoffpartien bestritten hatte, nicht aber in den Finals eingesetzt wurde.
Die 27 Spieler Montréals setzen sich aus zwei Torhütern, neun Verteidigern und 16 Angreifern zusammen, darunter erstmals seit 1979 kein Europäer. Oleg Petrow wäre der erste Russe gewesen, der auf dem Stanley Cup verewigt wird, doch seine neun Spiele in der regulären Saison und ein Einsatz in den Playoffs reichten für eine Erwähnung nicht aus. Aus dem Kader, mit dem die Canadiens den Cup letztmals 1986 gewonnen hatten, waren nur noch Patrick Roy und Guy Carbonneau mit dabei.
Die kombinierte Tabelle zeigt die jeweils drei besten Torhüter in den Kategorien Gegentorschnitt und Fangquote sowie die jeweils Führenden in den Kategorien Shutouts und Siege.
Abkürzungen: GP = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), W = Siege, L = Niederlagen, GA = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GAA = Gegentorschnitt; Fett: Bestwert; Sortiert nach Gegentorschnitt. Erfasst werden nur Torhüter mit 180 absolvierten Spielminuten.