Das Stadttheater Bruneck wurde 1994 von Klaus Gasperi als Theater im Pub gegründet. Anfangs im „Hotel Bruneck“ untergebracht, wechselte das Theater in den ersten Jahren seines Bestehens mehrfach seine Spielstätte. Der derzeitige Sitz in der Dantestraße 21 wurde 2006/07 nach einer umfassenden Komplettrenovierung neu bezogen. Seither realisiert das Stadttheater Bruneck pro Spielzeit ca. zehn Theaterproduktionen, darunter auch Koproduktionen mit befreundeten Bühnen aus Österreich und Deutschland. Neben dem Theaterbetrieb (der ergänzend zu den Eigenproduktionen auch Theater-Gastspiele sowie Tanz- und Kindertheater umfasst) werden regelmäßig Jazzkonzerte international bekannter Musiker, Kabarett wie auch Film- und Gesprächsveranstaltungen angeboten. Klaus Gasperi zeichnete von 1994 bis 2020 für die künstlerische Leitung des Schauspielhauses verantwortlich; seit 2020 ist Christine Lasta die künstlerische Leiterin, Jan Gasperi der technische Leiter.
Organisation
Das Theater verfügt über einen Zuschauerraum mit 80 Sitzplätzen und ein Foyer mit Barbetrieb. Gemäß seinen Statuten ist es ein Verein mit sozialer Ausrichtung ohne Gewinnabsichten. Es verfolgt den Zweck der Förderung und Pflege eines zeitgenössischen und zugleich professionellen Theaters. Aus diesem Grund wird es von der Stadtgemeinde Bruneck und der Provinz Bozen im Rahmen der öffentlichen Kulturförderung subventioniert. Von 2001 bis 2006 war dem Stadttheater Bruneck die Theaterschule Bruneck angegliedert, die nach mehrjähriger Pause erneut von 2009 bis 2015 betrieben wurde.
Seit seiner Gründung gastierten am Stadttheater Bruneck im Rahmen von Theateraufführungen, Jazzkonzerten oder Filmveranstaltungen zahlreiche namhafte Schauspieler, Regisseure, Kabarettisten, Schriftsteller, Musiker und Filmemacher, unter ihnen
72 Stunden. Eine Anklage von Barbara Plagg (Regie: Torsten Schilling, mit: Sabrina Fraternali, Viktoria Obermarzoner, Julia Augscheller, Florian Eisner und Horst Herrmann) (gemeinsam mit dem Theater in der Altstadt und Carambolage Bozen)
Das Haus der Mutter von Joseph Zoderer (Regie: Torsten Schilling, Dramaturgie: Sabine Göttel, mit Eleonore Bürcher). Eine Koproduktion mit den Vereinigten Bühnen Bozen und dem Theater in der Altstadt (Meran).
Homo faber von Max Frisch (Regie: Claus Tröger, mit Klaus Rohrmoser, Nenad Šmigoc, Jasmin B. Mairhofer und Ingrid M. Lechner)
Wenn nicht heut', wann dann? von Klaus Gasperi und Hanspeter Horner (Regie: Hanspeter Horner, mit Günther Götsch, Christine Lasta, Marlies Untersteiner u. a.)
Fremde Frauen (Ein Koffer voller Hoffnung) von Marianne Strauhs (Regie: Alexander Kratzer, mit Christine Lasta, Ulrike Lasta und Jasmin Barbara Mairhofer).
2015
Ivo Barnabò Micheli Filmfestival (Kuratoren: Joachim Gatterer u. Jessica Micheli, Gäste: Sandra D'Olif-Baumgartner, Wilfried Reichart, Ali Reza Movahed u. a.)
Sturm von William Shakespeare (Regie: Alexander Kratzer, mit Hans Danner, Margot Mayrhofer und Nik Neureiter)
2014
Der Brandner Kaspar nach Franz von Kobell (Komposition und Regie: Hans Peter Horner, mit Walter Ludwig, Nik Neureiter, Alexa Brunner, Maria Kankelfitz, Horst Hermann u. a.)
Circulus Vitiosus von Anton Prestele nach Texten von Norbert C. Kaser (Regie: Anton Prestele, mit dem Jugendchor und -orchester der Musikschule Bruneck, Hannes Holzer, Stefan Ghedina u. a.) (gemeinsam mit der Stadtbibliothek Bruneck und dem Jugend- und Kulturzentrum UFO)
Sechs Tanzstunden in sechs Wochen von Richard Alfieri (Regie: Claus Tröger, mit Josef Lanz und Liz Marmsoler)
Die letzten Tage der Menschheit von Karl Kraus (Bearbeitung und Regie: Claus Tröger, mit Ingeborg Frena, Ute Hamm, Irmgard Maria Sohm, Randolf Destaller, Arturas Valudskis u. a.) (gemeinsam mit dem Euro-Central-Theater in Bonn)
Sidonie nach der Dokumentarerzählung von Erich Hackl (Bearbeitung und Regie: Christian Martin Fuchs, mit Christina Blumencron, Ursula Elzenbaumer, Ogün Derendeli u. a.) (gemeinsam mit dem Jugend- und Kulturzentrum UFO)
Die Beichte von Felix Mitterer (Regie: Klaudia Reichenbacher, mit Maximilian Achaz und Alexander Mitterer) (gemeinsam mit den Theatern WalTzwer und Kaendace in Graz)
Jugend ohne Gott & sehr schlechte Träume nach Werken von Ödön von Horváth und Norbert C. Kaser (Konzeption u. Regie: Claus Tröger u. Christian Martin Fuchs, mit Nik Neureiter, Christine Lasta u. a.) (gemeinsam mit dem Jugend- und Kulturzentrum UFO)
Wie kündigt man seinem Mörder nach einem Drehbuch von Aki Kaurismäki (Regie: Claus Tröger, mit Hannes Holzer, Grit Meissner, Kurt Walde u. a.) (gemeinsam mit dem Jugend- und Kulturzentrum UFO)
W;T (Geist) von Margaret Edson (Regie: Claus Tröger, mit Irmgard Sohm, Wolfgang Rommerskirchen, Grete Wirth u. a.)
Wunschkonzert von Franz Xaver Kroetz (Regie: Elmar Drexel, Darstellerin: Pine Fenz)
1999
Rotznjogd von Peter Turrini (Regie: Rudolf Ladurner, mit Brigitte Jaufenthaler und Thomas Hackhofer) (gemeinsam mit dem Theater in der Altstadt in Meran)
Sonny Boys von Neil Simon (Regie: Rudolf Ladurner, mit Peter Mitterrutzner, Thomas Hochkofler und Paul Demetz) (gemeinsam mit dem Theater in der Altstadt in Meran)
1998
Die Landeshymne nach der ungarischen Vorlage von György Schwajda (Regie: Zóltan Deme, mit Claudia Widmann, Walter Sachers u. a.)
Morgen mein Meister von Manfred Schild (Regie: Manfred Schild, mit Brigitte Jaufenthaler)
Theater im Zelt
1998
Decamerone, Freilichtmusical nach Giovanni Boccaccio (Regie: Dietrich W. Hübsch, Dramaturgie: Manfred Schild, Musik: Christian Wegscheider)
Reigen von Arthur Schnitzler (Regie: Rudolf Ladurner, mit Christa Flor, Renate Abram u. a.) (gemeinsam mit dem Theater in der Altstadt in Meran)
Grillparzer im Pornoladen von Peter Turrini (Regie: Ekkehard Schönwiese, mit Barbara Weber und Gerhard Sexl) (gemeinsam mit dem Kulturgasthaus Bierstindl in Innsbruck)
Die Präsidentinnen von Werner Schwab (Regie: Zóltan Deme, mit Ulrike Lasta, Beate Göbel und Ingrid Porzner)