Der Ort wird kurz vor 1000 im Traditionsbuch des Hochstifts Brixen erstmals erwähnt, und zwar als Trutliupinga,[1] abgeleitet von dem Personennamen Truhtliob und der bajuwarischen Endung -ing. In der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erscheint Trouhtiluoibingin, als es von Graf Gebhard III. von Sulzbach für sein Seelenheil dem Kloster Prüfening gestiftet wurde.
Zwischen 1200 und 1206 vermacht Gräfin Elisabeth von Ortenburg, Tochter Gebhards III. und Ehefrau Graf Rapotos I. von Ortenburg, dem Hochstift Passau ein predium de Truhtliebingen zusammen mit einem weiteren Gut in Aufhausen.[2][3][4] Das Passauer Hochstift verkauft 1279 seinen Besitz in Triftlfing dem Deutschen Ritterorden. Aber erst in dem nach 1301 angefertigten niederbayerischen Urbar wird zu Truhtlevbing daz havs genannt, womit die Befestigungsanlage gemeint ist. Die nun an den Herzog abgabepflichtigen Güter zu Triftlfing stammen aus dem früheren Besitz des Deutschen Ordens und des Klosters Prüfening. Nach einem Urbar des ViztumamtesStraubing sind diese Güter (samt der Burg) erbrechtlich an die Regensburger Bürgerfamilie der Woller ausgegeben worden. Noch im 14. Jahrhundert ist die Burg an Wernt den Auer gekommen. Dieser nennt sich spätestens 1344 nach Triftlfing. In einer Papsturkunde von 1358 wird er als Werento Awer de Truchtoluing Miles bezeichnet. Dieser Werner wird sogar Viztum zu Straubing. 1368 übergibt er die Veste Truchtlfing seinem Schwiegersohn Degenhart den Hofer, der sich dann auch nach diesem Ort nennt.
Im späten 15. Jahrhundert sind die Stauffer von EhrenfelsHofmarksherren in Triftlfing (und auch zu Köfering). Trotz ihrer Beteiligung am Löwleraufstand bleiben sie im Besitz dieser Güter. Über die Adelsfamilie der Zenger kommt die Hofmark dann an die Freiherren von Fraunhofen, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts von dem Freiherrn von Königsfeld abgelöst werden. Dieser legte seine Besitzungen zu Alteglofsheim, Zeitzkofen und Triftlfing zusammen, wobei Triftlfing nicht mehr Herrschaftssitz war.
1726 wurde das Schloss nach einem Brand wieder aufgebaut; der ursprüngliche Charakter als Wasserburg mit Bergfried und donjonartigen Wohnturm ging dabei verloren. Noch von Philipp Apian wird Triftlfing als sehr große Burg in der Ebene beschrieben. In der Landtafel von 1737 wird Triftlfing als Dorf und Schloß, so in einem Tal liegt, mit einem Wassergraben umfangen beschrieben. Im 19. Jahrhundert erfolgten weitere Umbauten.
Andreas Boos: Burgen im Süden der Oberpfalz. Die früh- und hochmittelalterlichen Befestigungen des Regensburger Umlandes (S. 388–392). Universitätsverlag Regensburg, Regensburg 1998. ISBN 3-930480-03-4.
Einzelnachweise
↑Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen vom zehnten bis in das vierzehnte Jahrhundert. (= Acta Tirolensia 1). Innsbruck 1886, S. 11, Urk. 25.
↑Joseph Moritz: Stammreihe und Geschichte der Grafen von Sulzbach. Erste Abtheilung, München 1833, S. 339f.
↑Max Heuwieser: Die Traditionen des Hochstifts Passau (= Quellen und Erörterungen zur Bayerischen Geschichte NF 6), 2. Neudruck, München 1988, S. 299 Nr. 850.