Sainte-Ruffine liegt sechs Kilometer südwestlich von Metz stromaufwärts an der linken Moselseite und zehn Kilometer nordöstlich von Gorze auf einer Höhe zwischen 166 und 226 m über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet umfasst 0,71 km².
Geschichte
Das lothringische Dorf ist nach der römischen Heiligen Rufina benannt. Eine Kirche sanctam Ruffinam, die zur PfarreiMoulins-lès-Metz (Mühlen bei Metz) gehörte, ist für das Jahr 927 belegt; der dazugehörige Ort gehörte wie Moulins zur Herrschaft des Bistums Metz.[1] 1103 wurde auf die Ortschaft als ad s. Rodevunrum Bezug genommen.[2]
Die namensgebende Kirche musste 1724 wegen Baufälligkeit geschlossen werden, die Grundsteinlegung für den Neubau folgte 1726.
Während der Zeit der Französischen Revolution wurde das Dorf zu Ehren des Abgeordneten François Nicolas Anthoine (1758–1793) vorübergehend in Anthoine-le-Mont umbenannt.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt und stand unter deutscher Verwaltung. Das Dorf wurde nach Metz eingemeindet und ein Teil der französischen Bewohner evakuiert. Im November 1944 wurde das Dorf beim Kampf um Metz von den Westalliierten eingenommen, und die Einwohner konnten zurückkehren.[3]
Von 1915 bis 1919 trug der Ort den deutschen Namen Sankt Ruffin und 1940–1944 Ruffingen.
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 91 (books.google.de).
↑Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 887 (books.google.de).