Der Ort gehörte früher zum Bistum Metz und war eine Eigentumsortschaft des Klosters St. Vicent in Metz;[1] er wurde 1177 erstmals als Almanviller erwähnt und um 1300 zerstört und aufgegeben. Ab 1448 wurde er wieder von den Mönchen aufgebaut und neu besiedelt.
Während der Schlacht bei Gravelotte vom 18. August 1870 im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871) befand sich hier der Stützpunkt des 4. französischen Korps (L'Admirault). Die Schlacht wird deshalb von den Franzosen auch nach Amanvillers benannt.[2] Nach dem Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland zurück und wurde dem Bezirk Lothringen im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. In der Folgezeit entstanden in und um Amanweiler einige Denkmäler, die an die Ereignisse von 1870 erinnern.[3]
1873 nahm die Bahnstrecke Conflans-Jarny–Metz ihren Betrieb auf. Der Bahnhof Amanweiler war der deutsche Grenzbahnhof dieser Strecke: Westlich des Ortes verlief damals die deutsch-französische Grenze. Der gegenüber liegende französische Grenzbahnhof war Batilly. Der Personenverkehr auf der Strecke wurde 1973 aufgegeben.[4]
Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 80–81 (books.google.de).
↑Laurent Baudoin: Les gares d'Alsace-Lorraine. Un heritage de l'annexion Allemande (1871–1918). Editions Pierron, Sarreguemines 1995. Ohne ISBN, S. 38–40.
↑Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 2 (online)
↑Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 80 (books.google.de).
↑Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung, Band II, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 559, linke Spalte (books.google.de).
↑Statistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Ortschafts-Verzeichniß von Elsaß-Lothringen. Aufgestellt auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. C. F. Schmidts Universitäts-Buchhandlung Friedrich Bull, Straßburg 1884, S. 87, Ziffer 965 (books.google.de).
↑ abStatistisches Büreau des Kaiserlichen Ministeriums für Elsaß-Lothringen: Die Bewegung der Bevölkerung in Elsaß-Lothringen, Druck von M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1893, S. 80–81, Kanton Metz, Ziffer 1 (books.google.de).