Von 1874 bis 1945 war Ruhden / Eisenwerk außerdem dem Standesamt Staßwinnen/Eisermühl zugeordnet.[5] 144 Einwohner zählte der Ort im Jahre 1910[6], 1933 waren es bereits 169, und 1939 nur noch 127.[7]
Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Ruhden gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Ruhden stimmten 80 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[8]
Am 3. Juni, amtlich bestätigt am 16. Juli des Jahres 1938, wurde Ruhden aus politisch-ideologischen Gründen der Vermeidung fremdländisch klingender Ortsnamen in „Eisenwerk“ umbenannt.
In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seither die polnische Namensform „Ruda“. Er ist heute Sitz eines Schulzenamtes[5] (polnisch sołectwo), in das auch der Nachbarort Kąp einbezogen ist. Als solches ist Ruda ein Ortsteil der Landgemeinde Miłki(Milken) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Ruhden/Eisenwerk war kein eigener Schulort. Die Kinder wurden bis 1945 in der Schule in Staßwinnen (1938 bis 1945 Eisermühl, polnisch Staświny) unterrichtet.[5]
Verkehr
Ruda liegt an der bedeutenden Nord-Süd-Verkehrsachse, der polnischen Landesstraße DK 63 (einstige deutsche Reichsstraße 131), die die polnisch-russische Grenze bei Perły(Perlswalde) mit der polnisch-belarussischen Grenze bei Sławatycze verbindet und dabei zwei Woiwodschaften durchzieht. Außerdem sind die Nachbarorte Jagodne Małe(Klein Jagodnen, 1938 bis 1945 Kleinkrösten) und Wierciejki(Wierczeyken, 1928 bis 1945 Gregerswalde) über Nebenstraßen mit Ruda verbunden.
↑Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 81
↑Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 492