Rech liegt am Südufer der Ahr am Fuße des Steinerbergs, einer der höheren Berge des Ahrgebirges, etwa 30 Kilometer südlich von Bonn und 50 Kilometer nordwestlich von Koblenz.
Rech grenzt im Uhrzeigersinn an folgende Gemeinden, beginnend im Norden: Dernau, Kesseling und Mayschoß.
Geschichte
Im Jahr 1408 findet die erste urkundliche Erwähnung Rechs in den Regesten der Fürsten von Metternich statt. Im Jahr 1482 kommt Rech zur HerrschaftSaffenberg. Die Saffenburg wird 1704 zerstört.
Drei Jahre später (1723) beginnen die Bauarbeiten an der steinernen Ahrbrücke (Nepomukbrücke).
Diese Steinbrücke übersteht als einzige Brücke die große Flut im Jahr 1910.
2021 richten Flutwelle und Hochwasser der Ahr nach Starkregen am 14. und 15. Juli erhebliche Zerstörungen und Schäden an. Die Steinbrücke wird schwer beschädigt.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Rech, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]
Thomas Hostert (parteilos), ist seit dem 29. Juni 2023 Ortsbürgermeister von Rech. Sein Vorgänger, der ebenfalls parteilose Benjamin Vrijdaghs, war zuvor nach weniger als einem Jahr im Amt zurückgetreten. Grund dafür waren Streitigkeiten mit dem Gemeinderat um den Abriss der denkmalgeschützten Nepomukbrücke.[5]
Vrijdaghs hatte sich bei einer Direktwahl am 28. August 2022 noch mit einem Stimmenanteil von 53,31 % gegen Hostert durchgesetzt[6] und wurde am 22. September 2022 als Ortsbürgermeister vereidigt.[7]
Der Vorgänger von Vrijdaghs, Dominik Gieler (CDU), hatte das Amt am 1. Juli 2019 übernommen.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 84,76 % für fünf Jahre gewählt worden.[9] Nach seiner Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde legte er das Amt des Ortsbürgermeisters von Rech jedoch vorzeitig zum 31. Mai 2022 nieder.[10] Gielers Vorgänger Hans-Dieter Kutscher (SPD) hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[11]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In Rech stand mit der Nepomuk-Brücke die älteste noch erhaltene Ahrbrücke, die als einzige die große Flut von 1910 überstand. Die Nepomuk-Brücke wurde 2008 grundlegend saniert, durch die Hochwasserkatastrophe vom 14./15. Juli 2021 schwer beschädigt.[2] Im April 2023 wurde sie auf die Rote Liste gefährdeter Baudenkmale aufgenommen[12] und ab dem 19. Juli 2023 abgebrochen.[13]
Das Alte Winzerhaus, das älteste Fachwerkhaus in Rech aus dem 17. Jahrhundert.
Kulinarische Rebenwandertage am letzten Wochenende im April
Wirtschaft und Infrastruktur
Tourismus und Einzelhandel
Rech verfügt über zwei Hotels und mehrere private Beherbergungsbetriebe. Seit 2013 ist der Tourismussektor deutlich rückläufig, was zur Schließung mehrerer Beherbergungsbetriebe und fast aller Einzelhandelsgeschäfte führte.
Weinbau
Rech gehört zum Weinbaubereich Walporzheim im Anbaugebiet Ahr. Im Ort sind 20 größere Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 35 Hektar. Etwa 81 % des angebauten Weins sind Rotweinrebsorten (Stand 2010). Im Jahre 1979 waren noch 54 Betriebe tätig, die damalige Rebfläche betrug 48 Hektar.[3]
Zwischen Mayschoß und Rech (wie zwischen Dernau und Walporzheim) verläuft als teilweiser Bahntrassenradweg der Ahr-Radweg auf der Trasse des ehemaligen nördlichen zweiten Gleises der Ahrtalbahn, zwischen Altenahr und Walporzheim zusammen also durch zwei Tunnel und über sieben Ahrbrücken.
Am westlichen Ortsrand von Rech sollte die Teilstrecke Liblar – Rech der nicht fertiggestellten Strategischen BahnRuhr-Mosel-Entlastung mit der Ahrtalbahn gebündelt werden. Von ihr zeugen heute mehrere Tunnelportale in den Weinbergen sowie die Stümpfe des Adenbachviadukts bei Ahrweiler. Dort wurde der stillgelegte „Regierungsbunker“ unter Einbeziehung zweier Tunnel der „Unvollendeten“ gebaut (-> Silberberg-, Kuxbergtunnel).
Persönlichkeiten
Ovo Maltine (* 16. April 1966 in Rech; † 8. Februar 2005 in Berlin), Polit- und Kabarett-Tunte