Mayschoß liegt im unteren Ahrtal, etwa 35 Kilometer südwestlich von Bonn am Rande des Ahrgebirges.
Zur Ortsgemeinde gehört der westlich gelegene Ortsteil Laach, der eine zweistellige Einwohnerzahl hat, sowie die Wohnplätze Bahnhof Mayschoß, Bergischer Hof und Lochmühle.[2]
Nachbarorte von Mayschoß sind die Ortsgemeinden Dernau im Nordosten, Rech im Südosten, Kesseling im Süden, Ahrbrück om Südwesten und Altenahr im Westen.
Geschichte
Ortsgeschichte
Mayschoß wurde 1106 erstmals urkundlich erwähnt unter dem Namen Meinscozen. Es gehörte bis Ende des 18. Jahrhunderts, zuletzt gemeinsam mit Laach und der Ruine Saffenburg zur reichsunmittelbarenHerrschaft Saffenburg, die Gemarkung Mayschoß umfasste eine Fläche von 567 Hektar.[3]
Durch ein Hochwasser im Sommer 2021 wurde das Zentrum von Mayschoß verwüstet.[5] Die Bundesstraße 267 und die Strecke der Ahrtalbahn wurden durch die Wassermassen zerstört. Der Ort war nur noch von Norden her (Kalenborn oder Alteheck) über Feld- und Waldwege erreichbar.[6][7] Früher wurden durch zahlreiche Ahr-Hochwässer, auch vom 1804 und 1910, Teile von Mayschoß zerstört.[8][9]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Mayschoß, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[10]
Frank-Wolfgang Auvera wurde am 23. Januar 2023 Ortsbürgermeister von Mayschoß.[11] Mit seiner Wahl durch den Ortsgemeinderat endete eine fast 16-monatige Vakanz.[12] Während dieser Zeit führten der Erste Beigeordnete Hartwig Baltes und die weiteren Beigeordneten übergangsweise die Amtsgeschäfte.[13] Auvera wurde im Juni 2024 wiedergewählt.
Auveras Vorgänger Hubertus Kunz (CDU) hatte das Amt am 1. September 2016 erneut übernommen, nachdem er es bereits von 1989 bis 2009 ausgeübt hatte.[14] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 66,99 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[15] Im März 2021 kündigte er jedoch an, sein Amt vorzeitig zum 30. September 2021 alters- und gesundheitsbedingt niederzulegen.[16][17] Zwischenzeitlich war Hans-Ulrich Jonas (CDU) von 2009 bis zu seiner Amtsniederlegung aus persönlichen Gründen zum 31. August 2016 Ortsbürgermeister der Gemeinde.[18]
Die im Jahre 1868 gegründete und somit älteste Winzergenossenschaft Deutschlands mit ihrem berühmten Weinkeller.
St.-Anna-Brücke im Ortsteil Laach, erbaut im Winter 2004/2005. Es handelte sich um die größte Ganzstammbrücke Deutschlands. Sie wurde beim Hochwasser 2021 vollständig zerstört.[19]
Mayschoß war Austragungsort der Rallye Köln-Ahrweiler, die seit 1971 rund um den Weinort veranstaltet wurde.
Nachdem während der Corona-Jahre keine Veranstaltungen stattfinden durften und durch die Flutkatastrophe vom Sommer 2021 sämtliche Infrastruktur zerstört wurde, findet die Veranstaltung seit November 2022 am Nürburgring statt.
Trivia
Mayschoß war in den Jahren 2014 und 2015 Drehort der Fernsehserie Weinberg des Senders TNT Serie.[20] In der Serie heißt der Ort Kaltenzell.
Wirtschaft und Infrastruktur
Haupteinnahmequellen in der Gemeinde sind Weinbau und Tourismus. Es gibt zahlreiche Hotels, Gaststätten, Pensionen und Straußwirtschaften. Fast alle Einwohner haben direkt oder indirekt mit dem Weinbau zu tun. Es gibt aber nur noch wenige Haupterwerbswinzer. Der größte Teil sind der Winzergenossenschaft angeschlossene Nebenerwerbswinzer.
Weinbau
Mayschoß gehört zum Weinbaubereich Walporzheim im Anbaugebiet Ahr. Im Ort sind 59 Weinbaubetriebe tätig, die bestockte Rebfläche beträgt 103 Hektar. Etwa 70 % des angebauten Weins sind Rotweinrebsorten (Stand 2010). Im Jahre 1979 waren noch 89 Betriebe tätig, die damalige Rebfläche betrug 91 Hektar.
In Mayschoß ist die älteste, derzeit noch bestehende Winzergenossenschaft der Welt ansässig. Die Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr wurde im Jahr 1868 als Winzerverein gegründet, der 1869 in eine Genossenschaft mit 18 Mitgliedern umgewandelt wurde. Mittlerweile gehören ihr über 400 Mitglieder aus den Orten Mayschoß, Altenahr und Walporzheim an. Die bearbeitete Rebfläche beträgt rund 150 ha, wovon rund 80 % auf rote Rebsorten und 20 % auf weiße Rebsorten entfallen. Die Hauptrebsorte ist der Spätburgunder gefolgt von Riesling. In kleinen Mengen werden Frühburgunder, Blauer Portugieser, Domina, Regent (rot), und Weißburgunder, Müller-Thurgau, Kerner (weiß) angebaut.
Mayschoß liegt an der Bundesstraße 267, die den Ort entlang der Ahr durchquert und die beste Straßenverbindung zu den Nachbarorten darstellt.
Unmittelbar nach der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 wurde eine asphaltierte Straße Richtung Kalenborner Höhe gebaut, da Mayschoß über die Bundesstraße 267 nicht erreichbar war.
↑Beate Au: Vollzeitjob: Bürgermeister von Mayschoß. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 27. Januar 2023, abgerufen am 3. Oktober 2023 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
↑Ute Müller: Dringend gesucht: Ein Chef für Mayschoß. In: Rhein-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 31. August 2022, abgerufen am 1. September 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).