Psalm 67

Der 67. Psalm (nach griechischer Zählung der 66.) ist ein Psalm aus dem dritten Buch der Psalmen in der Bibel. Er ist der Gattung der Danklieder des Volkes zugehörig.

Struktur

Frank-Lothar Hossfeld und Erich Zenger schlagen folgende konzentrische Strukturierung des Psalms vor:[1]

  • Vers 2 f.: Segensbitte und universale Gotteserkenntnis
    • Vers 4: Kehrvers: Aufruf zum universalen Lobpreis
      • Vers 5: Begründung: Gott richtet die Erde
    • Vers 6: Kehrvers: Aufruf zum universalen Lobpreis
  • Vers 7 f.: Ernte, Segensbitte und universale Gottesfurcht

Auslegungsversuche

Die Methode der Auslegung hat für den Psalm verschiedene Wege eingeschlossen.[2]

Die historische Deutung

Die historische Deutung versucht den Psalm aufgrund eines geschichtlichen Ereignisses zu deuten. Mögliche hierfür vorgeschlagene Ereignisse sind:

  1. Die Belagerung Jerusalems unter Sanherib 701 v. Chr., von der im zweiten Buch der Könige (2 Kön 19 EU) und im Buch Jesaja (Jes 37 EU) berichtet wird
  2. Der Sieg Judas über Seron in der Makkabäerzeit.[3] Davon wird im 1. Buch der Makkabäer berichtet (1 Makk 3,13-24 EU)

Die kultische Deutung

Die kultische Auslegung versteht den Psalm im Zusammenhang des Festkultes. Diesen Festkult bestimmt Hermann Gunkel mit dem Erntefest (vgl. Vers 7). Die Erlangung der Nahrung sei früher der hauptsächliche Gegenstand des Dankes gewesen.[4]

Die eschatologische Deutung

Das eschatologische Verständnis möchte den ganzen Psalm als Weissagung auf endzeitliche Geschehnisse deuten.

Kirchenmusikalische Rezeption

Im Lied Es wolle Gott uns gnädig sein aus dem Jahr 1524 bearbeitete Martin Luther das Thema des 67. Psalms.

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Einzelnachweise

  1. Frank-Lothar Hossfeld, Erich Zenger, Psalmen 51-100, 234f.
  2. Artur Weiser, Die Psalmen II: Psalm 61–150, 357
  3. Ferdinand Hitzig, Die Psalmen historisch-kritisch untersucht (1853), 129
  4. Hermann Gunkel, Die Psalmen (61986), 280f.