Der Psalm drückt ein dankbares Bekenntnis zur Hilfe Gottes aus. Aus der Struktur mit zahlreichen Wiederholungen lässt sich erkennen, dass er einen Wechselgesang darstellt. Wahrscheinlich wurde er beim Einzug der Gemeinde in den Tempel gesungen. Eine eindeutige Zuordnung der einzelnen Teile zu einzelne Personen oder Gruppen ist heute jedoch nicht mehr möglich. Vers 22 f („Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden“) wird im Neuen Testament auf Jesus den Messias (Jesus Christus) bezogen (beispielsweise in Mt 21,42 LUT, Apg 4,11 LUT oder 1. Petr 2,7 LUT).[1]
Das Kirchenlied Nun saget Dank und lobt den Herrn von Ambrosius Lobwasser basiert auf Psalm 118. Im Jahr 1952 wurde das Lied durch Fritz Enderlin um zwei weitere Strophen erweitert, welche ebenfalls von Psalm 118 inspiriert sind.[2] In der lutherischen Liturgie wird er beispielsweise an Ostern, während der Sonntage der Osterzeit und an Pfingsten gesungen.
Literatur
Alexandra Grund-Wittenberg: "Gut ist's, zu danken!" (Ps 92,2). Zum Danken als Grund und Ziel des Betens in den Psalmen am Beispiel von Ps 118, in: JBTh Bd. 32 (2017). Göttingen 2019. S. 27–46.