Er unternahm anschließend Reisen ins Ausland und leitete seit 1913 den Verlag des Leipziger Tageblatts, den er 1921 an den Ullstein Verlag verkaufte. Daneben gründete er zusammen mit Kurt Wolff den Verlag Der Neue Geist. Weiterhin übernahm er die Zeitschrift Europäische Revue. Auch betätigte er sich in diesen Jahren als Schriftsteller. Seit dem 4. Juni 1917 war er mit Caroline Merck, der Tochter von Carl Emanuel Merck und seiner Ehefrau Clara Blanckarts, verheiratet, die aus der bekannten Familie aus Darmstadt stammte.
In der Spätphase der Weimarer Republik war Reinhold Aufsichtsratsmitglied mehrerer Unternehmen und Begründer der Zentralbank Deutscher Industrieller im Oktober 1928. Diese Bank hatte die Aufgabe, für deutsche Unternehmen US-Kredite mittleren Umfangs zu organisieren. Er unternahm 1927/28 Reisen in die Vereinigten Staaten, wo er Vorträge über den Dawes-Plan u. a. am Williamstown Institute of Politics hielt. Von 1930 bis 1933 war er als leitender Mitarbeiter bei der Vossischen Zeitung tätig. Während der Zeit des Nationalsozialismus war er Aufsichtsratsvorsitzender einer Zellstoff- und Papierfabrik in Hirschberg und Betriebsleiter einer Papierfabrik in Halle (Saale).
Reinhold schloss sich nach dem Ersten Weltkrieg der DDP an. Seit 1930 war er Mitglied der Deutschen Staatspartei (DStP), in der die DDP aufgegangen war.
Reinhold amtierte vom 6. April bis zum 13. Dezember 1920 sowie vom 4. Januar 1924 bis zum 27. Januar 1926 als sächsischer Staatsminister der Finanzen in den von Georg Gradnauer, Wilhelm Buck und Max Heldt geleiteten Landesregierungen. Dabei widmete er sich besonders dem Ausbau der Wasserkraftwerke in Sachsen. Seinen Wohnsitz hatte er 1929 in Dresden-Loschwitz, in der Villa Diana, Plattleite 5.
Er wurde am 19. Januar 1926 als Reichsminister der Finanzen in die von Reichskanzler Hans Luther geführte Regierung berufen und gehörte auch der von Reichskanzler Wilhelm Marx geleiteten Folgeregierung an. Im Frühjahr 1926 führte er im zweiten Kabinett Luther eine Steuersenkungsaktion durch.
Mit der Bildung einer Koalition aus Zentrum, BVP, DVP und DNVP schied er am 28. Januar 1927 aus der Reichsregierung aus und wurde in seinem Amt von Heinrich Köhler abgelöst. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zog er sich aus der aktiven Politik zurück. Im Jahre 1935 wohnte er in Berlin-Dahlem, Heideweg 9. 1940 kaufte er außerdem die Burg Rannariedl in Oberösterreich.
Empörung Heinrichs VII. gegen seinen Vater. 1911.
Die Reichstags-Parteien. 1912.
Deutsche Finanz- und Wirtschaftspolitik. Rede gehalten am 23. April 1927 zu Hamburg, Leipzig 1927.
The Economic, Financial and Political State of Germany since the War. New Haven 1928.
Literatur
Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg/Berlin/Leipzig 1929, DNB948663294.