Die einstige Wassermühle wurde 1680 gegründet und vor 1905 Papiermühle Finken, nach 1905 Papiermühle genannt.[1] Sie gehörte zu den ersten ihrer Art in Ostpreußen.[2] Ihre Entstehung verdankt sie der Familie von Kreytzen. 1680 nämlich schloss der Erbherr von Groß Peisten (polnisch Piasty Wielkie) Hans von Kreytzen einen Vertrag mit dem Papiermachergesellen Nikolaus Krüger aus der Ecker (heute russisch Poretschje) über die Einrichtung einer Papiermühle nahe dem Dorf Finken (polnisch Zięby).
Nach 1720 übernahm der Papiermacher Johann Wilhelm Steinmetz die Mühle. Hochverschuldet musste er sie aber 1749 wieder aufgeben. Sie wurde an den Papiermacher Emanuel Austigall in Ludwigsort (russisch Laduschkin) verpachtet.[2]
Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde die Papiermühle Finken von der Familie Austigall bewirtschaftet, dann übernahm sie Gottfried Gelinsky. Nach Einführung der Dampfkraft war die Mühle nicht mehr rentabel. Der Betrieb wurde eingestellt.
Am 19. Mai 1866 wurden die Grundmühle und die Papiermühle Finken aus dem GutsbezirkGroß Peisten (Piasty Wielkie) in die LandgemeindeFinken (Zięby) umgegliedert, und als Ortsteile von Finken wurden beide am 1. Januar 1908 als zum Amtsbezirk Buchholz (polnisch Bukowiec) zugehörig genannt.[3]
Im Zusammenhang der Abtretung des gesamten südlichen Ostpreußen an Polen erhielt Papiermühle 1945 die polnische Namensform „Papiernia“, doch wurde der Ort nicht mehr langanhaltend besiedelt. Er gilt heute als untergegangen. Seine Ortstelle liegt innerhalb der Gmina Górowo Iławeckie (Landgemeinde Landsberg) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Die Ortsstelle von Papiermühle ist erreichbar über eine Landwegverbindung, die von Zięby(Finken) aus in südlicher Richtung bis zur Ortsstelle von Grądowy Młyn(Grundmühle) führt.