Um 1380 wurde das Gutsdorf Seremelauken gegründet und nach 1381 Salwarschinnen, nach 1756 Sallwawarschennen, nach 1762 Salvawarschinen, nach 1774 Salwawarschienen, nach 1785 Salwawarschinnen, nach 1792 Salwarschinen, nach 1820 Sallwarschienen und nach 1916 Salwarschienen genannt.[2]
Salwarschienen hat zahlreiche wechselnde Besitzer gehabt. 1820 hieß der Besitzer Preuß, der jedoch das Gut nicht halten konnte.[3] Es kam zur Versteigerung mit einer gerichtlichen Taxe von 3.410 Talern, bei der es Heinrich Nikutowski erwarb. 1836 kauft Alfred Gustav Friedrich von Domhardt das Gut für Elisabeth Zimmer, die fortan mit ihren fünf Kindern wohl bis 1862 auf Sallwarschienen lebte.
Im Jahre 1874 wurde der Gutsbezirk Sallwarschienen in den neu errichteten AmtsbezirkNerfken (polnischNerwiki) im ostpreußischenKreis Preußisch Eylau aufgenommen.[4] Am 28. Februar wurde das VorwerkElisenhof (polnisch Lisiak) des Gutsbezirks Sieslack (polnisch Piaseczno) nach Sallwarschienen eingegliedert.[4] 1890 gelangt das Gut Sallwarschienen in den Besitz von Louis von Hatten, der nach dem Ersten Weltkrieg auch Amtsvorsteher des Amtsbezirks Nerfken war.[3] 141 Einwohner zählte Sallwarschienen im Jahre 1910.[5]
Am 20. Juni 1916 änderte sich die Schreibweise des Ortsnamens: Sallwarschienen wurde in „Salwarschienen“ umbenannt.[4] Aufgrund des Zusammenschlusses der Gutsbezirke Salwarschienen, Schönwiese (polnisch Żuławy) und Sieslack (polnisch Piaseczno) zur neuen Landgemeinde Sieslack verlor Salwarschienen am 30. September 1928 seine Eigenständigkeit.[4] 1939 ging das Gut Salwarschienen von Louis von Hatten an seine Tochter und den Schwiegersohn Hans Wolf von Heyden auf Sieslack über.[3]
Am 2. Februar 1945 erfolgte die Besetzung Salwarschienens ohne Kämpfe durch Truppen der Roten Armee.[3] Mit dem gesamten südlichen Ostpreußen wurde Salwarschienen an Polen abgetreten. Das Dorf erhielt die polnische Namensform „Kanie Iławeckie“ und ist heute eine Ortschaft im Verbund der Gmina Górowo Iławeckie (Landgemeinde Landsberg) im Powiat Bartoszycki (Kreis Bartenstein), von 1975 bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
1899 wurde Sallwarschienen Bahnstation. Bis 1916 hieß sie Sallwarschienen, danach bis 1945 Salwarschienen, von 1945 bis 1947 Zelwarsin und nach 1947 Kanie Iławeckie. Das im Jahr 1899 erbaute Stationsgebäude ist noch erhalten. Es lag an der Bahnstrecke Königsberg (Preußen)–Zinten–Heilsberg–Rothfließ (–Niedersee), die bis 1992 lediglich als Bahnstrecke Czerwonka–Kornewo bis Sągnity(Sangnitten) befahren wurde. Danach wurde sie stillgelegt und 2017 endgültig geschlossen. Seitdem steht das Bahnhofsgebäude in Kanie Iławeckie leer.