Moritz (Sachsen)

Lucas Cranach der Jüngere, Moritz von Sachsen (1559), Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden

Moritz von Sachsen (* 21. März 1521 in Freiberg; † 11. Juli 1553 bei Sievershausen) war ein aus dem Hause der albertinischen Wettiner stammender Fürst. Er war ab 1541 Herzog des albertinischen Sachsens sowie von 1541 bis 1549 Herzog von Sagan und ab 1547 auch Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches. Er war einer der wichtigsten Gegenspieler Kaiser Karls V. bei der Reformierung des Reiches.

1521–1541: Kindheit und Jugend

Herzog von Sachsen Heinrich der Fromme trat mit seinem Sohn 1536 zum Luthertum über, Porträt von Lucas Cranach dem Älteren

Moritz von Sachsen wurde am 21. März 1521 als Sohn des noch katholischen späteren Herzogs von Sachsen Heinrichs des Frommen und dessen protestantischer Frau Katharina von Mecklenburg geboren.

Im Alter von elf Jahren kam er im Dezember 1532 an den Hof seines Taufpaten Albrecht, Kardinal und Erzbischof von Magdeburg und Mainz. Zwei Jahre lang lernte Moritz dort das sinnenfrohe Leben des Kardinals kennen, was Moritz’ Onkel Georg den Bärtigen dazu brachte, die Ausbildung des späteren sächsischen Herzogs zu übernehmen und ihn katholisch zu erziehen. Nachdem 1536 Moritz’ Vater zum Protestantismus konvertiert war, nahmen dieser und seine Frau die Erziehung ihres Sohnes wieder in die Hand, und er wurde von dem Rochlitzer Pfarrer Martin Oberdörffer[1] erzogen. Danach übergaben sie ihn zur weiteren Erziehung an seinen 18 Jahre älteren Vetter Johann Friedrich I., der in Torgau residierte, von Moritz aber verachtet wurde. Mit einem weiteren Vetter, dem Landgrafen Philipp von Hessen, den er in Dresden kennengelernt hatte, verband ihn hingegen zeitlebens eine Freundschaft.

Nachdem Moritz 1539 volljährig geworden war, begannen seine Eltern, eine Ehefrau für ihn zu suchen. Favoritin wurde Philipps Tochter Agnes. Die Heiratspläne drohten jedoch zu scheitern, als bekannt wurde, dass Philipp eine Doppelehe führte. Moritz blieb davon unbeeindruckt und verlobte sich ohne Wissen seiner Eltern mit Agnes. Die vor allem von seiner Mutter missbilligte Hochzeit fand am 11. Januar 1541 statt. Briefe aus jener Zeit zeugen von einem starken gegenseitigen Vertrauen des Paares. Zusammen hatten sie zwei Kinder: Anna von Sachsen, geboren am 23. Dezember 1544, und Albrecht, geboren am 28. November 1545, der ein Jahr später starb.

1541–1542: Wurzener Fehde

Lucas Cranach d. J.: Moritz von Sachsen in Rüstung (1578)

Im August 1541 starb Moritz’ Vater, was ihn selbst zum Herzog des albertinischen Sachsen machte. Er ersetzte gleich zu Beginn die meisten der Räte, die gegen seine Heirat mit Agnes gewesen waren. Der Rat Georg von Carlowitz riet Moritz, sich mit Kaiser Karl V. und dessen Bruder, dem Römischen König Ferdinand und zugleich sein Nachbar als böhmischer König, möglichst gutzustellen, um den Fortgang der protestantischen Bewegung nicht zu gefährden. So nahm er einerseits an Karls V. Feldzügen gegen die Türken und Franzosen teil, konfiszierte aber andererseits katholisches Kirchengut und eignete sich so enormen Besitz an.

Gegenüber dem 1531 gegründeten protestantischen Schmalkaldischen Bund wahrte Moritz zunächst Distanz, obwohl Landgraf Philipp von Hessen, sein Freund und Schwiegervater, den Bund anführte. Als Hauptgrund für diese Ablehnung wird allgemein die Mitgliedschaft seines ihm verhassten ernestinischen Vettern 2. Grades Johann Friedrich I. betrachtet. In der Karwoche 1542 kam es zwischen diesen beiden im Verlauf der Wurzener Fehde (auch „Wurzener Fladenkrieg“) fast zu einem Bruderkrieg, weil Johann Friedrich das gemeinsam verwaltete „Wurzener Land“ besetzte. Dem vorausgegangen war ein Streit zwischen Moritz und Johann Friedrich über die Verwendung der Steuergelder dieses Gebiets. Den drohenden Waffengang verhinderte die Vermittlung Philipps und Martin Luthers.

1543: Gründung von drei Landesschulen

Im Jahr 1543 setzte Moritz einen Rat von Georg von Carlowitz, den dieser ihm 1537 gegeben hatte,[2] in die Tat um: Er erließ am 21. Mai 1543 die „Neue Landesordnung“, mit der im Abschnitt Von dreyen neuen Schulen[3] die dauerhafte Grundlage für die Fürsten- und Landesschulen Schulpforta (1543, 100 Plätze) bei Naumburg, St. Afra (1543, 60 Plätze) in Meißen und – nach dem Veto des Bischofs von Merseburg gegen eine solche Schulgründung in seiner Stadt – St. Augustin (1550, 70 Plätze) in Grimma geschaffen wurde. Finanziert wurden die Gründungen aus dem Vermögen aufgelöster Klöster. Aus diesen Einrichtungen gingen bis 1945 in St. Afra und in St. Augustin jeweils mehr als 8.000 sehr gut ausgebildete Schul-Absolventen hervor (für Pforta, das ab 1815 preußisch wurde, dürfte es eine ähnliche Anzahl gewesen sein), die nach ihrem Universitäts-Studium optimal auf ihre Aufgaben in Verwaltung, Kirche, Wissenschaft, Militär und Regierung vorbereitet gewesen sind (dies zeigt sich auch an den langen Listen berühmter einstiger Schüler dieser Schulen in den jeweiligen Wikipedia-Einträgen).

Dieses „sächsische Landes- und Fürstenschul-Modell“ erwies sich als so erfolgreich, dass es bald Nachahmer fand: So entstanden nach dem Vorbild dieser drei Schulen beispielsweise die Fürstenschule Schwerin, gegründet 1553 von Herzog Johann Albrecht I., die Fürstenschule Heilsbronn, 1582 gegründet von Markgraf Georg Friedrich an der Stelle eines 1578 geschlossenen Klosters, das Joachimsthalsche Gymnasium, gegründet 1607 in Joachimsthal in Brandenburg unter Kurfürst Joachim Friedrich, und die Fürstenschule Neustadt (Hochfürstlich Brandenburgisch-Culmbachische Teutsche und Lateinische Stadtschule).

1546–1551: Schmalkaldischer Krieg und Geharnischter Reichstag

Gebietsänderungen im Zuge der Wittenberger Kapitulation von 1547
Herzog Moritz, Leipziger Belagerungsmünze von 1547

Aufgrund der Übergriffe des Schmalkaldischen Bundes gegen Braunschweig-Wolfenbüttel verhängte Kaiser Karl V. am 19. Juli 1546 die Reichsacht über Kurfürst Johann Friedrich I. Bei erfolgreicher Vollstreckung wurde Moritz vom Kaiser die Kurfürstenwürde in Aussicht gestellt. Moritz zögerte lange, da von dieser Strafaktion auch sein Schwiegervater Philipp von Hessen betroffen gewesen wäre. Aber als der Bruder des Kaisers, Ferdinand I., selbst einen Feldzug gegen Kursachsen beginnen wollte, musste er ihm zuvorkommen, um gegenüber den Habsburgern nicht die Initiative in seinen eigenen Ländern zu verlieren.

Nach anfänglichen Erfolgen – er besetzte fast kampflos Kursachsen – geriet Moritz mit seinem Heer in Bedrängnis durch den Schmalkaldischen Bund und wich Richtung Böhmen aus. In der entscheidenden Schlacht bei Mühlberg an der Elbe konnten der Kaiser und sein Bruder Ferdinand I. sowie Moritz den Schmalkaldischen Bund mit der Gefangennahme Philipps und Johann Friedrichs I. besiegen. Laut zeitgenössischen Chronisten passierte dies alles an einem Tag, dem 24. April 1547. Um seiner Enthauptung zu entgehen, verzichtete Johann Friedrich in der Wittenberger Kapitulation zugunsten von Moritz auf seine Kurfürstenwürde und einen Großteil seines Territoriums. Alle bis dahin in Betrieb gewesenen Münzstätten kamen in seinen alleinigen Besitz. Die zwischen den ernestinischen und albertinischen Fürsten bestandene Münzgemeinschaft wurde beendet. Moritz münzte nunmehr unter seinem alleinigen Namen in seinen Münzstätten Annaberg, Freiberg und Schneeberg. Die Buchholzer Münze vereinigte er mit der Annaberger Münze und beendete den Münzbetrieb in Buchholz. Die unter Moritz vorgenommene Münztrennung zwischen den beiden sächsischen Linien war endgültig.

Herzog Moritz von Sachsen wurde bereits kurz nach der Schlacht am 4. Juni 1547 im kaiserlichen Feldlager nahe dem Hofgestüt Bleesern, südlich von Wittenberg, zum Kurfürsten von Sachsen erhoben.[4] Die offizielle Ernennung erfolgte später, aber zu einem hohen Preis: Er hatte die evangelische Sache verraten und seinen Schwiegervater Philipp in eine aussichtslose Lage gebracht. Moritz sicherte ihm zu, dass er nicht eingekerkert werden würde, wenn er sich dem Kaiser ergebe. Tatsächlich aber wurde Philipp in Haft genommen und außer Landes gebracht, nachdem er sich vor Karl V. auf die Knie geworfen hatte.

Der nach diesen Vorfällen von seinen Landsleuten als „Judas von Meißen“ beschimpfte Moritz war vom Kaiser zutiefst enttäuscht, verbarg jedoch seine Haltung ihm gegenüber bis zum „geharnischten Reichstag zu Augsburg“ am 25. Februar 1548, auf dem die Zeremonie zur Erhebung Moritz’ zum Kurfürsten von Sachsen stattfand. Auf diesem Reichstag hoffte Karl V., die Glaubensspaltung im Reich durch das Augsburger Interim beenden zu können.

1552–1553: Fürstenaufstand und Passauer Vertrag

Hinweistafel zum Fürsten­treffen von 1549 in Freiberg
Taler Johann Friedrichs des Großmütigen nach seiner Gefangenschaft von 1552. Die Freilassung erfolgte, weil Moritz sich im Fürstenaufstand gegen den Kaiser wandte und ihn militärisch in Bedrängnis brachte.

Moritz, bisher eher auf Sicherheit und Rückhalt bedacht, trat zunehmend in die Offensivoption gegen den Kaiser. Er suchte die Annäherung an die evangelischen Fürsten in Norddeutschland, vor allem an Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin, Herzog Albrecht von Preußen und Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg, die sich im Königsberger Bund gegenseitige Hilfe zum Schutz der evangelischen Religion zugesagt hatten. Als besonderer Schachzug erwies sich Moritz’ Taktieren mit der Stadt Magdeburg, die sich in der Reichsacht befand, weil sie sich dem Kaiser nicht unterwerfen wollte.[5] Die freie Reichsstadt Magdeburg verweigerte, trotz der Verhandlungen im Zuge des Westerhausischen Abschieds, dem Interim die Zustimmung. Moritz wurde vom Kaiser mit der Führung der Belagerung Magdeburgs betraut. Er übernahm das vor Magdeburg liegende Heer und belagerte, auf Kosten des Kaisers, die Stadt. Dabei gelang es ihm den Befehl des Kaisers in einer solchen Weise auszuführen, dass es zu einer gewaltlosen, vertraglichen Regelung mit der Stadt Magdeburg kam, indem er durch geheime Zusagen an den Magdeburger Magistrat die kampflose Kapitulation der belagerten Stadt erreichte. Danach wandte er sich gegen den Kaiser und verbündete sich mit dessen Feinden.

Mit den Belagerungstruppen unter seinem Befehl und einem entschlossenen Verhandlungsgeschick schuf sich Moritz die machtpolitische und militärische Basis, um an die Spitze der gegen den Kaiser opponierenden evangelischen Fürsten zu treten.[5]

Im Vertrag von Chambord mit dem französischen König Heinrich II. vom Januar 1552 versprach Heinrich ihm Geld und Waffenbeistand für einen Feldzug gegen Karl V. Als Gegenleistung sollte Heinrich vier Grenzstädte des Heiligen Römischen Reiches (Metz, Toul, Verdun und Cambrai) sowie ihre Bistümer bekommen, obwohl Moritz gar kein Recht hatte, über sie zu verfügen.

Im März desselben Jahres begannen König Heinrich, Kurfürst Moritz, der sich damit an die Spitze der protestantischen Fürstenopposition gegen den Kaiser stellte, und weitere protestantische Fürsten den „Fürstenaufstand“. Sie eroberten schnell die kaisertreuen Städte im Süden des Reichs, während Heinrich bis zum Rhein vorstieß und die ihm versprochenen Städte besetzte. Der von dem Angriff überraschte Kaiser floh über die Alpen ins Kärntener Villach. Angesichts dieses Erfolgs kündigte Moritz sein Bündnis mit Heinrich II. und handelte mit Karls Bruder König Ferdinand I. einen Vertrag aus, dem Karl widerwillig zustimmte. Dieser Vertrag zu Passau von 1552 war ein Vorläufer des Augsburger Religionsfriedens von 1555, in dem die Lutheraner rechtlich anerkannt wurden. Zudem wurden seine ehemaligen Gegner im Schmalkaldischen Krieg, die mit ihm verwandten Johann Friedrich I. von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen, freigelassen.

Als Moritz nach den Verhandlungen um den Passauer Vertrag nach Sachsen zurückkehrte, galt er hier nicht mehr als „Judas“, vielmehr erwiesen ihm Protestanten und Katholiken gleichermaßen Respekt. Auch der Kaiser ermahnte ihn in Briefen, an seiner statt für Frieden im Reich zu sorgen. Durch sein Verhalten im „Fürstenaufstand“ zerbrach allerdings die Freundschaft mit dem Kaisersohn und spanischen Thronfolger Philipp, die 1549 bei dessen Deutschlandreise entstanden war, auf der ihn Moritz begleitet hatte. Philipp wandte sich schwer enttäuscht von dem „Verräter“ ab und erlitt ein ernstes persönliches Trauma, das die Sicht des späteren Herrschers der damaligen katholischen Weltmacht Spanien auf Deutschland und die Protestanten nachhaltig prägte.[6]

Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach eroberte bald nach Moritz’ Rückkehr die Bistümer Würzburg und Bamberg, wie es elf Jahre zuvor Johann Friedrich I. getan hatte. Dies markiert den Beginn des Zweiten Markgrafenkriegs, der erst mit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 endete.

Tod und Begräbnis

Kurfürst Moritz in der Sievershausener Schlacht tödlich verwundet

Albrecht Alcibiades war ein ehemaliger Verbündeter von Moritz, der im Schmalkaldischen Krieg auf seiner Seite gekämpft und Ende 1552 erfolgreich zwischen ihm und dem französischen König Heinrich II. vermittelt hatte. Nun aber brachte Moritz ein Fürstenbündnis, unter anderem mit Ferdinand I., gegen Albrecht Alcibiades zustande. Am 9. Juli 1553 kam es zur Schlacht bei Sievershausen nahe Lehrte, die Moritz zwar gewann, in deren Verlauf er aber durch einen Schuss in den Unterleib von hinten so schwer verletzt wurde, dass er zwei Tage später noch im Feldlager an dessen Folgen starb. Er wurde nur 32 Jahre alt.

Moritz’ Leichnam wurde in seine Heimat Sachsen überführt, Herz und Eingeweide wurden jedoch in der Kirche von Sievershausen bestattet. An seinem erhalten gebliebenen Harnisch, der nach einer 46-jährigen Auslagerung seit 2010 wieder in der Begräbniskapelle des Domes zu Freiberg auf einer hölzernen Figurine zu sehen ist, lässt sich das Einschussloch in Hüfthöhe gut erkennen.

Kenotaph im Freiberger Dom (um 1910)
Moritzmonument in Dresden

Seine letzte Ruhestätte fand Moritz als erster protestantischer Wettiner der Albertinischen Linie in der fürstlichen Begräbniskapelle im Dom zu Freiberg, in der 1563 ein prunkvolles Renaissance-Kenotaph, das Moritzmonument, aus belgischem Marmor und Alabaster errichtet wurde. Es wurde um 1560/62 vom Bildhauer Antonius van Zerroen aus Antwerpen – als Subunternehmer des Goldschmieds Hans Wessel – nach einem Entwurf von Benedetto Tola aus Brescia von 1555 geschaffen. Es ist eines der frühesten Renaissancefreigräber Sachsens und gehört zu den bedeutendsten in Europa.

In Sievershausen wurde 1853, 300 Jahre nach der Schlacht, am Ort seiner Verwundung ihm zu Ehren ein Denkmal errichtet. Der 7,5 Tonnen schwere Granitstein stammt aus Moritz’ Heimat Sachsen.

Da Moritz keinen männlichen Erben hinterließ, trat sein Bruder August die Nachfolge an. Er errichtete für Moritz kurz nach dessen Tod an der Hasenbastei, einem Teil der Dresdner Befestigungsanlagen, ein weiteres Moritzmonument, das erste historische Denkmal Sachsens. August führte auch den repräsentativen Umbau des Dresdner Residenzschlosses fort, den Moritz kurz nach Übernahme der Kurwürde 1548 begonnen und wozu er bedeutende italienische Künstler nach Dresden geholt hatte. Mit seinem Namen bleibt auch das Schloss Moritzburg verbunden, welches er 1542–1546 als Jagdschloss erbaute, ebenso wie er die Burgen Klippenstein in Radeberg (1543 – 1546) und Wildeck in Zschopau (1545 – 1547) zu Jagdschlössern im Renaissancestil umbauen ließ. Auch die 1551–1554 errichtete Leipziger Moritzbastei ist nach ihm benannt.

Das heutige Gymnasium St. Augustin in Grimma erinnert an seinen Schulgründer Moritz von Sachsen auf zweierlei Weise: Im Innenhof steht wieder an traditioneller Stelle eine nach historischem Vorbild erschaffene Statue, und in der Aula hängt – umringt von zehn historischen Rektoren-Gemälden – ein großformatiges Porträt.[7]

Bedeutung

Der frühe Tod Moritzs veränderte erneut das politische Kräftegefüge im Reich. Das im Kampf gegen den Kaiser Erreichte war jedoch nicht mehr umkehrbar. Die pragmatische Politik Moritz’ verhinderte die universal-absolutistischen Pläne Karls V. in dessen Idee einer Universalmonarchie und bereitete einen Ausgleich in der Religions- und Verfassungsfrage vor, durch die sich die Territorien zu frühmodernen Staaten innerhalb des Reiches entwickeln konnten. Moritz von Sachsen prägte damit die nachfolgende Reichsordnung, die trotz fundamentaler Probleme des Dreißigjährigen Krieges bis 1806 dauern sollte.[8]

Vorfahren

Ahnentafel Moritz von Sachsen
Ururgroßeltern

Kurfürst
Friedrich I. von Sachsen (1370–1428)
⚭ 1402
Katharina von Braunschweig-Lüneburg (1395–1442)

Herzog
Ernst der Eiserne (1377–1424)
⚭ 1412
Cimburgis von Masowien (1394/97–1429)

Viktorin von Podiebrad (1403–1427)

Anna von Wartenberg (1403–1427)

Smil von Sternberg (–1431)

Barbara von Pardubitz (–1433)

Herzog
Johann IV. zu Mecklenburg (1370–1422)
⚭ 1416
Katharina von Sachsen-Lauenburg (1400–1450)

Kurfürst
Friedrich I. von Brandenburg (1371–1440)
⚭ 1401
Elisabeth von Bayern (1383–1442)

Wartislaw IX. (1400–1457)
⚭ 1420
Sophia von Braunschweig-Lüneburg (–1462)

Herzog
Bogislaw IX. (um 1407/1410–1446)
⚭ 1432
Maria von Masowien (um 1410–1454)

Urgroßeltern

Kurfürst Friedrich II. (1412–1464)
⚭ 1431
Margaretha von Österreich (1416–1486)

König Georg von Podiebrad (1420–1471)
⚭ 1441
Kunigunde von Sternberg (1425–1449)

Herzog Heinrich IV. zu Mecklenburg (1417–1477)
⚭ 1432
Dorothea von Brandenburg (1420–1491)

Erich II. von Pommern-Wolgast (1425–1474)
⚭ 1451
Sophia von Pommern-Stolp

Großeltern

Herzog Albrecht der Beherzte (1443–1500)
⚭ 1464
Sidonie von Böhmen (1449–1510)

Herzog Magnus II. (1441–1503)
⚭ 1478
Sophie von Pommern (1460–1504)

Eltern

Herzog Heinrich der Fromme (1473–1541)
⚭ 1512
Katharina von Mecklenburg (1487–1561)

Moritz von Sachsen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Landesherrschaft und Reformation: Moritz von Sachsen und die ... Günther Wartenberg - 1988 - Nach Kreyßig, war noch Martin Oberdörfer von 1529 bis 1535 Informator von Moritz und August. Dieser stammte aus Rochlitz, in Leipzig SS 1510 imm. (Erler 1, 505, M 53: "Martinus Oberdorffer de Rochlicz")
  2. Die Landesschule (Memento vom 2. August 2013 im Webarchiv archive.today)
  3. Beurkundung der Schulgründung von 1543 (Memento vom 24. Juli 2012 im Internet Archive)
  4. Friedrich Gottlob Leonhardi: Erdbeschreibung der churfürstlich- und herzoglich-sächsischen Lande, Bd. 1, Leipzig 1802, S. 378
  5. a b Christian Winter: Sachsen als europäische Großmacht? Moritz von Sachsen als Führer der Opposition gegen Kaiser Karl V. (denkstroeme.de).
  6. Juan Antonio Castro Jiménez: Felipe II. Rey de España (1527–1598). In: MCN Biografías, abgerufen am 12. Juni 2017; vgl. Friedrich Edelmayer: Philipp II. Biographie eines Weltherrschers. Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 99; 206.
  7. Sarah Schrempel: (Der Bilderstreit zwischen dem Gymnasium St. Augustin und dem Kreismuseum Grimma.) Grimma 2013, S. 66 Online PDF
  8. Günther Wartenberg: Moritz. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 141–143 (Digitalisat).
Commons: Moritz von Sachsen – Sammlung von Bildern und Videos
VorgängerAmtNachfolger
HeinrichHerzog von Sachsen
1541–1547
aufgegangen im neuen Kurfürstentum Sachsen
Johann Friedrich I.Kurfürst von Sachsen
1547–1553
August

Read other articles:

Sebuah kampanye anti-korupsi tak terpreseden yang dimulai setelah kesepakatan Kongres Nasional ke-18 Partai Komunis Tiongkok yang diadakan di Beijing pada November 2012. Peta persebaran pejabat terimplikasi (tingkat Provinsi-Menteri atau lebih tinggi) sejak Kongres Nasional Partai Komunis Tiongkok ke-18. Kampanye anti-korupsi di Tiongkok adalah sebuah kampanye melawan korupsi yang dimulai di Tiongkok setelah kesepakatan Kongres Nasional ke-18 Partai Komunis Tiongkok. Diadakan pada November 20...

 

العلاقات البالاوية الطاجيكستانية بالاو طاجيكستان   بالاو   طاجيكستان تعديل مصدري - تعديل   العلاقات البالاوية الطاجيكستانية هي العلاقات الثنائية التي تجمع بين بالاو وطاجيكستان.[1][2][3][4][5] مقارنة بين البلدين هذه مقارنة عامة ومرجعية للدولت�...

 

Ramón NovarroRamón Novarro pada 1922LahirJosé Ramón Gil Samaniego(1899-02-06)6 Februari 1899Durango City, Durango, MeksikoMeninggal30 Oktober 1968(1968-10-30) (umur 69)North Hollywood, Los Angeles, California, Amerika SerikatSebab meninggalAsfiksiasi (dibunuh)MakamCalvary CemeteryNama lainRamon SamaniegoRamón SamaniegoRamon SamaniegosTahun aktif1917–1968PenghargaanHollywood Walk of Fame -Motion Picture 6350 Hollywood Boulevard Jose Ramón Gil Samaniego, yang lebih ...

Université de l’Ontario françaisTypePublic universityEstablished9 April 2018; 5 years ago (2018-04-09)[1]Academic affiliationACUFCPresidentPierre Ouellette[2][3][4]Total staffOver 50[5]Undergraduates233 (2023)[6]LocationToronto, Ontario, CanadaWebsiteuontario.ca The Université de l’Ontario français (abbreviated as UOF; lit. 'University of French Ontario')[note 1] is a French-language public university ...

 

The Wimbish House, the club's headquarters, in 2020 The Atlanta Woman’s Club is one of oldest non-profit woman’s organizations in Atlanta, organized November 11, 1895. It is a 501(c)3 non-profit philanthropic organization made up of professional women of all ages, races and religions. The Atlanta Woman’s Club is part of the Georgia Federation of Women’s Clubs, as well as the General Federation of Women's Clubs. The Georgia Federation of Women's Clubs (GFWC Georgia) is a state organiz...

 

The Hawaiian Islands Hawaii is a U.S. state that is an archipelago in the Pacific Ocean. Of the eight major islands, Hawaii, Oʻahu, Maui, and Kauaʻi have major tourism industries. Tourism is limited on Molokai and Lānaʻi, and access to Niihau and Kahoʻolawe is prohibited. The state's favorable climate, tropical landscape, beaches, and culture make it among the U.S.'s most visited states. In 2017 alone, according to state government data, there were over 9.4 million visitors to the Hawai...

German-American writer, Marxist theorist and revolutionary This article is about the Marxist writer. For his son, see Paul Mattick Jr. For the rower, see Paul Mattick (rower). Paul MattickBornMarch 13, 1904Stolp, Pomerania, Kingdom of Prussia, German EmpireDiedFebruary 7, 1981(1981-02-07) (aged 76)Cambridge, Massachusetts, United StatesOccupation(s)Council Communist theoretician and social revolutionary, ToolmakerYears active1918– 1980Known forLeft communist anti-Bolshevi...

 

South Korean actor and singer In this Korean name, the family name is Ji. Ji Chang-wookJi in September 2019Born (1987-07-05) 5 July 1987 (age 36)Anyang, Gyeonggi Province, South KoreaAlma materDankook University (Department of Performing Arts)[1]OccupationsActorsingerYears active2006–presentAgentSpring CompanyKorean nameHangul지창욱Hanja池昌旭Revised RomanizationJi Chang-ukMcCune–ReischauerChi Ch'anguk Websitespringcompany.co.kr Ji Chang-wook (Korean: ...

 

Indian composer (1942–2007) L. VaidyanathanBornLakshminarayana Vaidyanathan(1942-04-09)9 April 1942Madras, Madras Presidency, British India (Now Chennai, India)Died19 May 2007(2007-05-19) (aged 65)Chennai, IndiaOccupation(s)Violinist, composerChildren2ParentV. LakshminarayanaMusical careerInstrumentsViolin, harmonium Musical artist Lakshminarayana Vaidyanathan (Tamil: லக்ஷ்மிநாராயண வைத்தியநாதன்; Kannada: ಎಲ್.ವೈದ್ಯನಾ�...

LinthIl canale della Linth.Stato Svizzera Cantoni Glarona San Gallo Svitto Lunghezza60 km Portata media55,1 m³/s Bacino idrografico1 061 km² Nascemassiccio del Tödi SfociaLago di Zurigo Modifica dati su Wikidata · Manuale La Linth è un fiume della Svizzera che attraversa i cantoni di Glarona, San Gallo e Svitto. Indice 1 Percorso 2 Storia 3 Note 4 Altri progetti 5 Collegamenti esterni Percorso Ha la sua sorgente nel massiccio del Tödi, quindi scorre verso n...

 

Jozef TomkoPresiden Emeritus Komite Kepausan bagi Kongres Ekaristi InternasionalPenunjukan23 Oktober 2001Masa jabatan berakhir1 Oktober 2007PendahuluEdouard GagnonPenerusPiero MariniJabatan lainKardinal-Imam Santa SabinaImamatTahbisan imam12 Maret 1949oleh Luigi TragliaTahbisan uskup15 September 1979oleh Paus Yohanes Paulus IIPelantikan kardinal25 Mei 1985PeringkatKardinal-ImamInformasi pribadiLahir(1924-03-11)11 Maret 1924Udavské, Cekoslowakia (sekarang Slowakia)Wafat8 Agustus 202...

 

Indian physicist (1973-) Ambarish GhoshBorn (1973-12-18) 18 December 1973 (age 50)Kolkata, IndiaNationalityIndianAlma materIIT, KharagpurBrown UniversityHarvard UniversityAwardsShanti Swarup Bhatnagar PrizeScientific careerFieldsNanoroboticsPlasmonicsQuantum FluidsInstitutionsIndian Institute of ScienceDoctoral advisorHumphrey Maris Websitehttp://www.cense.iisc.ac.in/ambarish/ Ambarish Ghosh is an Indian scientist, a faculty member at the Centre for Nano Science and Engineering (CeN...

Sceaux 行政国 フランス地域圏 (Région) イル=ド=フランス地域圏県 (département) オー=ド=セーヌ県郡 (arrondissement) アントニー郡小郡 (canton) 小郡庁所在地INSEEコード 92071郵便番号 92330市長(任期) フィリップ・ローラン(2008年-2014年)自治体間連合 (fr) メトロポール・デュ・グラン・パリ人口動態人口 19,679人(2007年)人口密度 5466人/km2住民の呼称 Scéens地理座標 北緯48度4...

 

Aero Lloyd ИАТАYP (LL) ИКАОAEF ПозывнойAERO LLOYD Тип общество с ограниченной ответственностью Дата основания 1980 Прекращение деятельности октябрь 2003 Хабы Франкфурт-на-Майне Размер флота 49 Материнская компания BayernLB Штаб-квартира  Германия, Оберурзель, Лессингштрассе 7-9 Сайт web.archive...

 

此條目可能包含不适用或被曲解的引用资料,部分内容的准确性无法被证實。 (2023年1月5日)请协助校核其中的错误以改善这篇条目。详情请参见条目的讨论页。 各国相关 主題列表 索引 国内生产总值 石油储量 国防预算 武装部队(军事) 官方语言 人口統計 人口密度 生育率 出生率 死亡率 自杀率 谋杀率 失业率 储蓄率 识字率 出口额 进口额 煤产量 发电量 监禁率 死刑 国债 ...

莎拉·阿什頓-西里洛2023年8月,阿什頓-西里洛穿著軍服出生 (1977-07-09) 1977年7月9日(46歲) 美國佛羅里達州国籍 美國别名莎拉·阿什頓(Sarah Ashton)莎拉·西里洛(Sarah Cirillo)金髮女郎(Blonde)职业記者、活動家、政治活動家和候選人、軍醫活跃时期2020年—雇主內華達州共和黨候選人(2020年)《Political.tips》(2020年—)《LGBTQ國度》(2022年3月—2022年10月)烏克蘭媒�...

 

Archeological museum, History museum in Kochi, IndiaHill PalaceEntrance of Hill PalaceEstablished1865LocationThrippunithura, Kochi, IndiaTypeArcheological museum, History museumOwnerGovernment of KeralaPublic transit accessRoad, Rail Hill Palace is an archaeological museum and palace located in the Thrippunithura neighbourhood of Kochi, Kerala. It is the largest archeological museum in the state and was the imperial administrative office and official residence of the Cochin Maharaja. Built i...

 

Comune in Veneto, ItalyMonselice Monséłexe (Venetian)ComuneComune di Monselice Coat of armsLocation of Monselice MonseliceLocation of Monselice in ItalyShow map of ItalyMonseliceMonselice (Veneto)Show map of VenetoCoordinates: 45°14′N 11°45′E / 45.233°N 11.750°E / 45.233; 11.750CountryItalyRegionVenetoProvincePadua (PD)FrazioniMarendole, Monticelli, Ca' Oddo, San Cosma, San Bortolo, CarmineGovernment • MayorGiorgia Bedin (since 2019) (Lega No...

Lumut kerak, salah satu anggota dari divisi Thallophyta Thallophyta adalah suatu divisi yang meliputi tumbuh-tumbuhan yang memiliki tubuh yang berbentuk talus (tidak dapat dibedakan antara akar, batang, dan daun). Divisi ini merupakan kelompok organisme polifiletik yang non-motil dan disebut oleh Stephan Endlicher, seorang ahli botani Austria abad ke-19, dimana dia mengklasifikasi tumbuhan menjadi thallophyta dan cormophyta (tumbuhan yang memiliki tubuh yang dapat dibedakan satu sama lain) pa...

 

PamulangKecamatanPeta lokasi Kecamatan PamulangNegara IndonesiaProvinsiBantenKotaTangerang SelatanPemerintahan • CamatEgi Jati Permana, S.E., M.Si.Populasi • Total274.820 jiwaKode Kemendagri36.74.06 Kode BPS3674030 Desa/kelurahan8 Pamulang adalah sebuah kecamatan di Kota Tangerang Selatan. Sebelum Kota Tangerang Selatan menjadi kota otonom pada November 2008, Pamulang merupakan salah satu kecamatan dari Kabupaten Tangerang.[butuh rujukan] Sejarah Dulunya, ...