Michael Dangl begann im Alter von vier Jahren bei der Theatergruppe seiner Eltern Christa und Agilo Dangl, der Karawane Salzburg. Während seiner gesamten Schulzeit am Humanistischen Gymnasium Salzburg war er dort beschäftigt, ebenso als Regieassistent von Oscar Fritz Schuh beim Fest in Hellbrunn von Gerhard Tötschinger.
Mit achtzehn Jahren engagierte ihn Lutz Hochstraate ans Salzburger Landestheater. Nach drei Jahren ging er nach Deutschland, zunächst ans Theater Koblenz unter Hannes Houska. Dort arbeitete er unter anderem mit der Regisseurin Thirza Bruncken, mit der er etwa Michael Roes’ Aufriß uraufführte, ebenso mit dem Choreographen Anthony Taylor, mit dem er zwei Ballettstücke entwickelte: Traum und Umnachtung von Georg Trakl, Musik Arnold Schönberg, Tanzstück für einen Schauspieler und drei Tänzer; und Geschichte vom Soldaten von Igor Strawinski, eigene Fassung mit Dangl als Soldat/Erzähler und zwei Tänzern, Orchester der Rheinischen Philharmonie.
1993 und 1994 arbeitete Michael Dangl am Kölner Schauspiel unter Intendant Günter Krämer in Cham von Michael Roes (Uraufführung, Regie: Thirza Bruncken). 1994 bis 1998 lebte Dangl in Hamburg und spielte vornehmlich am Theater im Zimmer von Gerda Gmelin (Jimmy Porter in Blick zurück im Zorn von John Osborne, den Grenzjäger in Karl SchönherrsDer Weibsteufel, den Beaumarchais in GoethesClavigo). Auch am Altonaer Theater von Axel Schneider in dessen Inszenierung von RostandsCyrano de Bergerac (Ragueneau) und am Theater in der Basilika (Gunnar Dreßler), unter anderem Talk Radio von Eric Bogosian, (Barry Champlain) war er zu sehen.
In den zehn Jahren in Deutschland arbeitete Dangl auch für die Festspiele in Feuchtwangen (Imo Moszkowicz), Mayen (Hans-Joachim Heyse), Heppenheim und Neersen, etwa als Mozart in Amadeus von Peter Shaffer oder als Eugenio in GoldonisKaffeehaus.
Seit 2018 gastiert Michael Dangl als Prof. Henry Higgins im Musical My Fair Lady im Staatstheater am Gärtnerplatz, München in der Inszenierung des Intendanten Josef E. Köpplinger, seit 2022 den Frosch in der Fledermaus (R: Köpplinger). Letzteres ist eine Koproduktion mit dem Teatro Maggio Musicale, Florenz; auch dort spielte Dangl den Frosch in der Aufführung mit Zubin Mehta. In Moskau spielte Dangl den Frosch in russischer Sprache im Großen Saal des Tschaikowskij-Konservatoriums.
Konzerte, Lesungen und mehr
Dangl machte aus dem Roman Der Klang der ungespielten Töne von Konstantin Wecker eine Konzertfassung und führte diese gemeinsam mit Wecker am Staatstheater am Gärtnerplatz, München auf (R: Nicole Weber). Gastspiel in Wien. Drei Sommer lang trat er gemeinsam mit Dörte Lyssewski bei dem Konzert Jeder Augenblick ist ewig von Konstantin Wecker im Theater im Park in Wien auf und las dessen Gedichte. Ebendort konzertierte er 2024 mit Herbert Lippert und Clemens Unterreiner (Im Land, wo die Zitronen blühen), wo er eigene Gedichte las.
Dangl gestaltet musikalisch-literarische Programme – mit der Flötistin Maria Fedotova etwa Alla Casanova! aus CasanovasGeschichte meines Lebens, AndersensDie Nachtigall, das japanisch inspirierte Programm Musik an einem Regentag u. v. a. Mit Maria Köstlinger und Christoph Pauli (Klavier) tritt er in seinem eigenen Abend Liebe ist auch ein Theater (Chansons und Texte von Jacques Brel und Barbara) auf. Zu den vielen weiteren Programmen gehört Joseph Roth -Über Fremde mit dem Pianisten Paul Gulda.
Beim Kultursommer Semmering ist Dangl regelmäßiger Gast, u. a. mit seinen eigenen Programmen Mit wundgeküssten Lippen (Briefwechsel Schnitzler-Hedy Kempny, mit Alina Fritsch), Sei vergnügt und wenig untreu (Briefwechsel Stefan/Friederike Zweig, mit Martina Ebm, Maria Fedotova (Flöte) und Sebastian Gürtler (Violine)), Das Bildnis des Dorian Gray von Oscar Wilde mit Maria Fedotova (Flöte) und Cordula Hacke (Klavier). Zusammen mit der Pianistin Anika Vavic eröffnete er deren Festival Kunst am Nussberg bei Wien und tritt dort allsommerlich auf.
Seit einigen Jahren arbeitet Michael Dangl auch intensiv mit dem Sänger Rafael Fingerlos zusammen. Bei den Festwochen Gmunden und anderen Festspielen führten sie ihre gemeinsam erarbeiteten Programme Schubert und die Volksmusik, Brahms und die Volksmusik und Wurzeln auf (mit dem Pianisten Sascha El Mouissi und der Volksmusikgruppe Dschejefem). Mit diesen Programmen gastieren sie auch im Wiener Konzerthaus. In diesem tritt Dangl regelmäßig mit musikalischen Partnern auf (Julia Hagen). Im April 2025 wird er dort erstmals Die Legende vom heiligen Trinker von Joseph Roth lesen (Klavier: Roman Fediurko). Im Wiener Musikverein ist Dangl ebenso regelmäßig zu Gast; zuletzt mit einem eigenen Programm über Hugo von Hofmannsthal und mit seinem eigenen Roman Im Rausch. Bei den Gmundner Festwochen las Dangl zudem Verstörung von Thomas Bernhard (Bernhardhaus, Ohlsdorf) und Don Juan von Peter Handke (Ein Fest für Peter Handke, 2007, mit Bruno Ganz) und vieles mehr.
Weitere wiederkehrende Stationen sind Die Styriarte Graz (zuletzt in Konzerten mit Jordi Savall, Arianna Savall, Lorenz Duftschmid), Serenadenkonzerte (Petronell, Layenburg, Baden/Wien), Liszt-Festival Raiding, Kultursommer Attergau, Festival Hohe Tauern (Ruben Dubrovksy), Südtiroler Kulturinstitut, Festspiele Taggenbrunn, Musiksommer Millstatt, Wege durch das Land, Festspiele Eckelshausen, Felder-Verein Bregenz u. v. a.
Mit den Eltern Christa und Agilo Dangl schrieb und inszenierte er das Theaterstück Denn das Glück ist immer da für zwei Schauspieler.[2] In der drei-Personen-Bearbeitung von René Heinersdorff (Die Winterrose) wurde und wird es in dutzenden Theatern in Deutschland, der Schweiz und Österreich gespielt, ebenso in Tallinn in estnischer Übersetzung. 2025 kommt die Wiederaufnahme am Schlosspark Theater, Berlin, mit dem Intendanten Dieter Hallervorden in der männlichen Hauptrolle (R: Philip Tiedemann). Eine gefeierte Inszenierung war jene mit Heidelinde Weis und Werner Schneyder (u. a. Komödie im Bayerischen Hof, München und Komödienspiele Porcia (R: Heinersdorff)).
Anfisa, zu Dir – Brief an meine Tochter, mit Illustrationen von Anfisa Margarita Dangl, Amalthea Signum, Wien 2020, ISBN 978-3-99050-190-0
Orangen für Dostojewskij, Roman, Braunmüller-Verlag, Wien 2021 (2. Auflage), ISBN 978-3-99200-297-9. (Erschienen in russischer Übersetzung (Wenezijanskaja tajna Dostojewskowo) in St. Petersburg)
Hymnos an den Süden, Gedichte, Braunmüller-Verlag, Wien 2022 (8. Auflage 2024), ISBN 978-3-99200-323-5
Der Walzermacher Roman. Erscheint bei Braumüller 2025. Präsentation im Rahmen des Johann-Strauss-Jahres im März 2025.