Imo Moszkowicz wurde als Sohn eines russisch-jüdischen Schuhmachers, der als Kriegsgefangener während des Ersten Weltkrieges im Münsterland geblieben war, in Ahlen geboren. Er hatte sechs Geschwister. Seine Schulausbildung erhielt er an der jüdischen Schule in Ahlen. Der Vater emigrierte nach Argentinien. Es gelang ihm nicht mehr, seine Familie nachkommen zu lassen. Nach den Novemberpogromen 1938 wurde die Familie aus Ahlen vertrieben und musste nach Essen umsiedeln. Seine Mutter, die beiden Schwestern, sein Zwillingsbruder und sein ältester Bruder wurden am 21. April 1942 nach Izbica deportiert. Sein Bruder David wurde wegen eines unerlaubten Kinobesuches im Oktober 1942 nach Auschwitz deportiert und dort auf der Rampe erschossen. Imo und sein Bruder Hermann wurden von Dortmund am 1. März 1943 ins Konzentrationslager Auschwitzdeportiert. Auf der Rampe verlor er seinen Bruder aus den Augen. Imo wurde zur Zwangsarbeit für die Buna-Werke ins KZ Monowitz verschleppt. Am 17. Januar 1945 marschierte er mit auf dem Todesmarsch, bis er im Mai 1945 in der Nähe von Liberec (Reichenberg) durch die Rote Armee befreit wurde. Er kehrte in seine Heimatstadt Ahlen zurück.
Imo Moszkowicz war verheiratet und hatte zwei Kinder. Seine Frau Renate war die Tochter des steirischen NSDAP-Politikers und Gauhauptmanns Armin Dadieu. Sein Sohn Martin Moszkowicz ist als Filmproduzent tätig, seine Tochter Daniela Dadieu-Ebenbauer lebt als freie Schauspielerin und Mediatorin in Wien und München und hat zwei Kinder.[2]
Auszeichnungen
1991: Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
Der grauende Morgen. Boer, München 1996, ISBN 3-924963-77-0; Taschenbuchausgabe: Droemer Knaur (Knaur-Taschenbuch 6071), München 1998, ISBN 3-426-60761-1; Neuausgabe mit einem Geleitwort von Hans Werner Gummersbach und Diethard Aschoff (= Geschichte und Leben der Juden in Westfalen, Bd. 6). Lit, Münster 2004, ISBN 3-8258-6754-4; Erinnerungen. 4., überarb. und erw. Neuauflage, hg. von Iris Nölle-Hornkamp (= Veröffentlichungen aus dem Projekt Jüdische Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Westfalen). Mentis, Paderborn 2008, ISBN 978-3-89785-430-7.
Zauberflötenzauber. Reflexionen eines Regisseurs, hg. von Iris Nölle-Hornkamp. Mentis, Paderborn 2005, ISBN 3-89785-425-2; 2. Aufl. ebd. 2006, ISBN 3-89785-426-0.
Schlussklappe. Ein Protokoll von Hoffnung und Verzagen. Mentis, Paderborn 2007, ISBN 978-3-89785-427-7.
Tonträger
„Immer lebe ich in diesem Missverhältnis …“. Einblicke in Leben und Werk des Regisseurs und Autors Imo Moszkowicz. Idee und Konzeption: Iris Nölle-Hornkamp. Gestaltung der Lesung: Imo Moszkowicz. (Tonzeugnisse zur westfälischen Literatur. 6.) Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster 2006, ISBN 3-923432-50-X.
Perlen deutscher Dichtung Schiller/Goethe Literarische Klangwanderungen <faszination hören>, ISBN 3-939420-06-9.
Über wackelige Stege – Erinnerungen an Ahlen. Geschrieben und gelesen von Imo Moszkowicz, Musikalische Akzente von Marius Ungureanu. Hg. von Iris Nölle-Hornkamp. Mentis, Paderborn 2007, ISBN 978-3-89785-428-4.
Heinrich Heine, gelesen von Daniela Dadieu und I.M. <faszination hören>, ISBN 978-3-939420-10-1.
Art. Moszkowicz, Imo. In: Frithjof Trapp, Bärbel Schrader, Dieter Wenk, Ingrid Maaß: Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933–1945, Band 2: Biographisches Lexikon der Theaterkünstler. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11375-7, S. 684.
Ulrich Schmidt: „Kunst geht nach Brot“ – Ein Interview mit Imo Moszkowicz über seine Arbeit bei Film, Fernsehen und Theater. In: Hartmut Steinecke, Iris Nölle-Hornkamp, Günter Tiggesbäumker (Hrsg.): Jüdische Literatur in Westfalen, Bd. 2: Spuren jüdischen Lebens in der westfälischen Literatur. Aisthesis-Verlag, Bielefeld 2004, ISBN 3-89528-467-X, S. 143–156 (online).