Ab 2003 war er Studiendirektor sowie Vizerektor für Studium und Lehre der Universität Graz. Er war Mitglied der Expertengruppe zur Zukunft der Lehrerbildung und Sprecher der österreichischen Vizerektoren für Lehre. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen der rechtlichen Zeitgeschichte sowie der Föderalismus- und Kommunalforschung.[2]
Ab 2006 war er Präsident der Forschungsstelle Nachkriegsjustiz; er gilt als Experte für Entnazifizierung.[7]
Anfang 2019 wurde er vom Universitätsrat zum Rektor der Universität Graz gewählt. Er folgte in dieser Funktion mit Oktober 2019 Christa Neuper nach.[4]
Im Rahmen der Regierungsumbildung im Dezember 2021 wurde Polaschek als parteifreier Nachfolger von Heinz Faßmann zum Minister für Bildung und Wissenschaft in der Bundesregierung Nehammer ernannt.[8] Die Leitung der Universität Graz übernahm der bisherige Vizerektor Peter Riedler.[9]
Ein wesentlicher Kritikpunkt an Pollascheks Ressortführung ist der durch Überstunden kaschierte Lehrermangel in Österreichs Schulen.[12] Im August 2024 stellte sich heraus, dass es im Schuljahr 2023/24 an den Pflichtschulen mehr Personen mit Sondervertrag gegeben habe als im Schuljahr davor.[13] Bis 2030 würde rund ein Drittel der ca. 125.000 Lehrerinnen und Lehrer pensioniert.[14] Die Personalsituation sei je nach Bundesland und Schultyp sehr unterschiedlich, der Personalmangel kein neues Problem.[12] Über den Höhepunkt der Pensionierungswelle herrscht Uneinigkeit. Polaschek habe wiederholt beteuert, dass sich die Situation durch vorgezogene Pensionierungen wegen der Coronapandemie und wegen des Fachkräftebedarfs in anderen Branchen unerwartet verschärft habe, ebenso würden steigende Teilzeitquoten den Personalbedarf erhöhen.[15]
Trivia
Bis 2022 war Polaschek einer von sehr wenigen männlichen österreichischen Spitzenpolitikern mit Langhaarfrisur. Medial wurde mehrfach auf dieses Stilmerkmal hingewiesen.[16]
1992: Die Rechtsentwicklung in der ersten Republik. Die Gesetzgebung im Verfassungs- und Strafrecht von 1918 bis 1933, dbv-Verlag für die Technische Universität, Dissertation 1992, ISBN 978-3-7041-9048-2
1997: Die Bezirksvertretungen in der Steiermark zwischen 1918 und 1938. Demokratische Selbstverwaltung oder überflüssige Behörde?, Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 1997
1998: Im Namen der Republik Österreich! Die Volksgerichte in der Steiermark 1945 bis 1955, Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 1998, ISBN 978-3-901938-01-6
1999: Föderalismus als Wert? Eine Studie zu Reformmöglichkeiten des österreichischen Bundesstaates, erstellt im Auftrag des Modell Steiermark, Aktion Vision Modell Steiermark, Graz 1999, ISBN 978-3-9501048-0-6
2002: Die Zukunft der Gemeinden im Bundesstaat: eine Umfrage unter Österreichs Bürgermeistern, gemeinsam mit Herbert Schwetz, Leykam, Graz 2002, ISBN 978-3-7011-7456-0