Markt Nordheim

Wappen Deutschlandkarte
Markt Nordheim
Deutschlandkarte, Position des Marktes Markt Nordheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 35′ N, 10° 21′ OKoordinaten: 49° 35′ N, 10° 21′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Uffenheim
Höhe: 327 m ü. NHN
Fläche: 39,31 km2
Einwohner: 1174 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 30 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91478
Vorwahlen: 09165, 09842
Kfz-Kennzeichen: NEA, SEF, UFF
Gemeindeschlüssel: 09 5 75 146
Marktgliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Ulsenheim 75
91478 Markt Nordheim
Website: www.markt-nordheim.de
Erster Bürgermeister: Harald Endreß[2]
Lage des Marktes Markt Nordheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
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Karte
Markt Nordheim von Südosten mit dem Iffigheimer Berg (482 m)

Markt Nordheim (fränkisch: Noada[3]) ist ein Markt im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in Mittelfranken.

Geografie

Geografische Lage

Der Markt liegt an den südlichen Ausläufern des Steigerwaldes. Durch das Gemeindegebiet zieht die Wasserscheide zwischen der Gollach, die nach Westen zur Tauber abfließt, und dem beim Dorf Herbolzheim entstehenden Ehebach, der ostwärts zur Aisch fließt. Der Geroldsbach oder Gerlesbach entspringt westlich des Hauptorts, durchfließt ihn und entwässert über die Kleine Ehe in den Ehebach.

Nachbargemeinden

Nachbarkommunen sind die Marktgemeinde Sugenheim im Norden und Osten, die gemeindefreie Markung Osing im Südosten, die Stadt Bad Windsheim im Südosten, die Gemeinde Ergersheim im Süden, die Stadt Uffenheim im Südwesten und die Gemeinde Weigenheim im Westen, alle ebenfalls im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde hat sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]

Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Herbolzheim (nur Gemarkungsteil 0), Markt Nordheim und Ulsenheim.[6] Die Gemarkung Markt Nordheim hat eine Fläche von 15,501 km². Sie ist in 1225 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 12653,88 m² haben.[7] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Kottenheim, Seehaus und Wüstphül.[8]

Geschichte

Ortsname

Der Ort wurde 1231 als „Northeim“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Grundwort des Ortsnamens ist heim (mhd. für Haus, Heimat), das Bestimmungswort ist nort (mhd. für Norden).[9] Ortsnamen mit Richtungsangaben finden erst im Spätmittelalter Verwendung. Dass der Ort erst in dieser Zeit gegründet wurde, wird auch durch dessen relativ ungünstige Lage im hügeligen Gelände abseits eines Flusses unterstrichen. Fruchtbare Regionen wurden bereits im Frühmittelalter während der Fränkische Landnahme besiedelt. Ein Ort aus dieser Zeit ist das vier Kilometer weiter südlich am Ehebach gelegene Herbolzheim. Nordheim bedeutet also das nördlich von Herbolzheim gelegene Haus. 1730 wurde Nordheim das Marktrecht verliehen. Seitdem ist auch die Form Markt Nordheim belegt. Die mundartliche Aussprache (nōədɒ) ist eine verschliffene Form von Nordheim.[10]

17. Jahrhundert

Während des Dreißigjährigen Krieges rückte der Heerführer Tilly über Neustadt an der Aisch auf der alten Straße zwischen Schauerheim und Herbolzheim nach Uffenheim vor.[11]

20. Jahrhundert

Am 1. Februar 1912 wurde der Name der Gemeinde Nordheim amtlich in Markt Nordheim geändert.[12] Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gemeindeteile Ulsenheim und Herbolzheim fast völlig zerstört.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1976 wurden die Gemeinden Herbolzheim und Ulsenheim eingegliedert.[13]

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum von 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1102 auf 1122 um 20 Einwohner bzw. um 1,8 %.

Politik

Marktgemeinderat

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[14] 2014
% Sitze Sitze
Freie Wähler Markt Nordheim 34,9 4 4
Örtliche Wählergemeinschaft Ulsenheim 30,0 4 4
Freie Wähler Herbolzheim 35,1 4 4

Verwaltung

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Uffenheim.

Wappen

Wappen von Markt Nordheim
Wappen von Markt Nordheim
Blasonierung: „Gespalten; vorne fünfmal gespalten von Silber und Blau, hinten in Rot im linken Obereck ein Kopf mit flatternden goldenen Haaren, aus dessen blasendem Mund silberne Windstrahlen hervorgehen.“[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Osingmuseum in Herbolzheim

Musik

  • Kirchenchor Markt Nordheim
  • Nordheimer Singvögel (Kinderchor)
  • Posaunenchor Markt Nordheim
  • Musikverein Zeitvertreib Ulsenheim
  • Kirchenchor Ulsenheim
  • Männergesangverein Eintracht Herbolzheim

Vereine

  • Wein- und Gartenbauverein Markt Nordheim
  • TSV 1890 Markt Nordheim (Sportverein)
  • Bürgerliche Schützengesellschaft Markt Nordheim
  • Jugendclub Grünes Haus e. V.
  • Soldatenkameradschaft Herbolzheim
  • BJB (bayerische Jungbauernschaft) Herbolzheim
  • Wein- und Gartenbauverein Ulsenheim

Bauwerke

Bau- und Bodendenkmäler

Schutzgebiete

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Straßenweinfest, jährlich am letzten Juliwochenende (Freitag bis Sonntag)
  • Kirchweih, jährlich am dritten Oktoberwochenende (Donnerstag bis Montag)

Söhne und Töchter der Gemeinde

Sonstiges

  • Im Jahr 2007 konnte Markt Nordheim im Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft eine Goldmedaille auf Landesebene (Bayern) erringen, was vor allem durch Eigeninitiative der Bürger und das rege Vereinsleben ermöglicht wurde.
  • Am 19. August gewann der Ort beim Bundesentscheid des gleichen Wettbewerbs eine Bronzemedaille.

Literatur

Commons: Markt Nordheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Grußwort. Markt Nordheim, abgerufen am 13. September 2020.
  3. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 139. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „nōədɒ“.
  4. Gemeinde Markt Nordheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. September 2019.
  5. Gemeinde Markt Nordheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
  6. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 25. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  7. Gemarkung Markt Nordheim (092995). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  8. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  9. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. S. 142.
  10. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 139.
  11. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 231 (Erstausgabe: 1950).
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 565.
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  14. Uffenheim – Gemeinderatswahl. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  15. Eintrag zum Wappen von Markt Nordheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  16. Walter Stadelmann: Die Herren von Ulsenheim und die Frühgeschichte des Klosters St. Markus zu Würzburg (= Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst. 65). Würzburg 2013, S. 11–28.